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Nachweise und Beschreibungen weiterer Testverfahren bei PubPsych
SKS-D
Schmerzkatastrophisierungsskala für Kinder
Kurzabstract
Die deutschsprachige Version der SKS dient der Erfassung von Schmerzkatastrophisierung bei Kindern und Jugendlichen. Die SKS-D für Kinder besteht aus 13 Items, die die Zustimmung zu Gedanken und Gefühlen, die bei Schmerz erlebt werden können, erfassen. Reliabilität: Das epidemiologische Sample zeigte Retestkorrelationskoeffizienten (1-Jahres-Intervall) von rtt = .53 (Welle 2 zu Welle 3), rtt = .61 (Welle 3 zu Welle 4) und rtt = .47 (Welle 2 zu Welle 4). Die interne Konsistenz der Skalen liegt bei Cronbachs Alpha = .87/.86. Validität: Signifikante Zusammenhänge zwischen der SKS-D und verschiedenen psychologischen Variablen (z. B. Internalisierung, Angstsensitivität), Schmerzvariablen (z. B. Aktivitätseinschränkung) und Depressivität sprechen für die Konstruktvalidität des Verfahrens. Explorative Faktorenanalysen (Hauptkomponentenanalyse) deuten auf ein einfaktorielles Modell hin.
Leibniz-Institut für Psychologie (ZPID). (2019). Open Test Archive: SKS-D. Schmerzkatastrophisierungsskala für Kinder. Verfügbar unter: https://www.testarchiv.eu/de/test/9006731
Zitierung
Kröner-Herwig, B. & Maas, J. (2015). SKS-D. Schmerzkatastrophisierungsskala für Kinder [Verfahrensdokumentation und Fragebogen]. In Leibniz-Institut für Psychologie (ZPID) (Hrsg.), Open Test Archive. Trier: ZPID.
https://doi.org/10.23668/psycharchives.6580
Kurzinformationen
Kurzname SKS-D
Engl. Name Pain Catastrophizing Scale for Children - German version
Autoren Kröner-Herwig, B., Maas, J.
Erscheinungsjahr im Testarchiv 2015
Copyright/Lizenz Copyright Autoren; CC-BY-NC-ND 3.0
Schlagworte Schmerzmessung, Schmerz, Chronischer Schmerz, Schmerzbehandlung, Schmerzwahrnehmung, Rumination (kognitiver Prozess), Einstellungen zu körperlichen Krankheiten
Sprachversionen deu
Konstrukt Schmerzkatastrophisierung (Sullivan, Rodgers & Kirsch, 2001)
Altersbereich 10-17 Jahre
Itemzahl 13 Items
Subskalen Keine; Schmerzkatastrophisierung
Durchführungszeit 3-6 Min.
Auswertungsdauer ca. 5 Min.
Interne Konsistenz: Cronbachs Alpha = .87/.86. Retestreliabilität (1-Jahres-Intervall): rtt = .53 (Welle 2 zu Welle 3), rtt = .61 (Welle 3 zu Welle 4) und rtt = .47 (Welle 2 zu Welle 4).
Angaben zur Konstruktvalidität.
Keine; Referenzdaten: Mittelwerte und Standardabweichungen.
Anwendungsbereich Therapie
Diagnostische Zielsetzung
Die vorliegende deutschsprachige Version der Schmerzkatastrophisierungsskala (SKS-D) dient der Erfassung von Schmerzkatastrophisierung bei Kindern und Jugendlichen. Bisherige Studien unterstreichen die Relevanz dieses dysfunktionalen kognitiven Copingstils für das Erleben von Schmerz sowie damit einhergehenden Beeinträchtigungen und verstärken die Notwendigkeit einer validen Erfassung katastrophisierender Gedanken im Kindesalter.
Aufbau
Die SKS-D für Kinder besteht aus 13 Items, die auf einer Skala von 1 (überhaupt nicht) bis 5 (sehr stark) die Zustimmung zu Gedanken und Gefühlen, die bei Schmerz erlebt werden können, erfassen. Die Testpersonen werden bezüglich ihrer allgemeinen Gedanken und Gefühle in Schmerzsituationen befragt.
Grundlagen und Konstruktion
Die Fragebogenversion von Crombez et al. (2003) wurde von einer bilingualen Person ins Deutsche übersetzt und von einem englischen Muttersprachler wieder ins Englische zurückgeführt. Explorative Faktorenanalysen (Hauptkomponentenanalyse) deuten auf ein einfaktorielles Modell hin, welches zudem durch eine hohe Homogenität der Skala (Cronbachs Alpha = .87/.86) unterstrichen wird.
Empirische Prüfung und Gütekriterien
Reliabilität: Das epidemiologische Sample zeigte Retestkorrelationskoeffizienten (Retestintervall = ein Jahr) von rtt = .53 (Welle 2 zu Welle 3), rtt = .61 (Welle 3 zu Welle 4) und rtt = .47 (Welle 2 zu Welle 4).
Validität: Signifikante Zusammenhänge zwischen der SKS-D und verschiedenen psychologischen Variablen (z.B. Internalisierung, Angstsensitivität), Schmerzvariablen (z.B. Aktivitätseinschränkung) und Depressivität sprechen für die Konstruktvalidität des Verfahrens.
Normen: Derzeit (April 2015) liegt keine Normierung vor. Für eine grobe Orientierung können jedoch die Mittelwerte und Standardabweichungen der Konstruktionsstichprobe herangezogen werden.
Testkonzept
Theoretischer Hintergrund
Untersuchungen zu Schmerz im Erwachsenenalter zeigten, dass psychologische Faktoren die erlebte Schmerzintensität und schmerzbezogene Beeinträchtigung entscheidend beeinflussen (Jensen, Turner, Romano & Karoly, 1991). Bisherige Forschung fokussierte auf Schmerzkatastrophisierung als einen robusten, wirksamen psychologischen Faktor in der Schmerzerfahrung. Gemäß Sullivan, Rodgers und Kirsch (2001) wird Schmerzkatastrophisierung als dysfunktionale negative kognitive Bewertung von Schmerz definiert, welche mit Gefühlen der Hilflosigkeit und Rumination über die negativen Konsequenzen von Schmerz einhergeht. Diverse Studien bestätigen den Zusammenhang zwischen Katastrophisierung und Schmerzparametern wie Intensität und schmerzassoziierte Beeinträchtigung (Kröner-Herwig et al., 1996; Sullivan et al., 2001). Sullivan, Bishop und Pivik (1995) entwickelten die englischsprachige Schmerzkatastrophisierungsskala für Erwachsene (Pain Catastrophizing Scale, PCS) und schlugen ein zugrundeliegendes dreifaktorielles Modell vor (Grübeln, Verstärkung, Hilflosigkeit). Die Forschergruppe um Crombez (Crombez et al., 2003; Vervoort, Eccleston, Goubert, Buysse & Crombez, 2010; Vervoort, Goubert, Eccleston, Bijttebier & Crombez, 2006) adaptierte die Version von Sullivan für die Anwendung bei schmerzbetroffenen Kindern (Pain Catastrophizing Scale - Child Version, PCS-C) und fand eine ähnliche Faktorenstruktur wie bei Erwachsenen. Die Ergebnisse zeigen, dass die kindliche Katastrophisierung mit einer Varianzaufklärung von 17% einen bedeutsamen Prädiktor für die erlebte Schmerzintensität darstellt. Die Studie von Kröner-Herwig und Maas (2013) hatte zum Ziel, die Schmerzkatastrophisierung in Stichproben von Kindern und Jugendlichen erfassbar zu machen und ihre Reliabilität und Validität zu bestimmen. Bisherige Studien unterstreichen die Relevanz dieses dysfunktionalen kognitiven Copingstils für das Erleben von Schmerz sowie damit einhergehender Beeinträchtigungen und verstärken die Notwendigkeit einer validen Erfassung katastrophisierender Gedanken im Kindesalter.
Testaufbau
Die SKS-D für Kinder besteht aus 13 Items, die auf einer Skala von 1 (überhaupt nicht) bis 5 (sehr stark) die Zustimmung zu Gedanken und Gefühlen, die bei Schmerz erlebt werden können, erfassen. Die Testpersonen werden bezüglich ihrer allgemeinen Gedanken und Gefühle in Schmerzsituationen befragt. Sullivan et al. (1985) und Crombez et al. (2003) schlugen eine dreifaktorielle Struktur der PCS-C vor. Die Analyse der SKS-D für Kinder zeigte jedoch eine einfaktorielle Lösung als angemessener (Weiteres unter "Testkonstruktion").
Auswertungsmodus
Es müssen lediglich die von dem Kind angekreuzten Zahlen aufaddiert (Summenwert) und durch die Anzahl der Items (13) dividiert werden. Niedrige Werte deuten auf eine geringe Ausprägung von Schmerzkatastrophisierung hin.
Auswertungshilfen
Aufgrund der einfachen Auswertung sind keine weiteren Auswertungshilfen nötig. Eine Schablone kann jedoch leicht selbst angefertigt werden.
Auswertungszeit
Die Auswertungszeit beträgt ca. 5 Minuten.
Itembeispiele
- Wenn ich Schmerzen habe, mache ich mir die ganze Zeit Sorgen, ob sie jemals aufhören werden.
- Wenn ich Schmerzen habe, habe ich das Gefühl, dass ich so nicht mehr lange weiter machen kann.
- Wenn ich Schmerzen habe, ist es ganz schrecklich und ich denke, dass sie niemals aufhören werden.
Items
- Wenn ich Schmerzen habe, mache ich mir die ganze Zeit Sorgen, ob sie jemals aufhören werden.
- Wenn ich Schmerzen habe, habe ich das Gefühl, dass ich so nicht mehr lange weiter machen kann.
- Wenn ich Schmerzen habe, ist es ganz schrecklich und ich denke, dass sie niemals aufhören werden.
- Wenn ich Schmerzen habe, ist es ganz schrecklich und ich habe das Gefühl, dass sie mich ganz überwältigen.
- Wenn ich Schmerzen habe, halte ich es nicht aus.
- Wenn ich Schmerzen habe, bekomme ich Angst, dass sie schlimmer werden.
- Wenn ich Schmerzen habe, muss ich dauernd an andere schmerzhafte Erlebnisse denken.
- Wenn ich Schmerzen habe, will ich, dass sie weggehen.
- Wenn ich Schmerzen habe, kann ich sie nicht aus meinen Gedanken fernhalten.
- Wenn ich Schmerzen habe, muss ich dauernd daran denken, wie weh sie tun.
- Wenn ich Schmerzen habe, muss ich dauernd daran denken, wie sehr ich mir wünsche, dass sie aufhören.
- Wenn ich Schmerzen habe, gibt es nichts, was ich tun kann, damit sie aufhören.
- Wenn ich Schmerzen habe, mache ich mir Sorgen, dass etwas Ernsthaftes dahinter steckt.
Durchführung
Testformen
Die SKS-D wird als Individualtest zur Erfassung schmerzkatastrophisierender Gedanken bei Kindern und Jugendlichen eingesetzt. Die hier beschriebene Version des Fragebogens stellt die Übersetzung der englischsprachigen Originalversion ins Deutsche dar.
Altersbereiche
Der Test ist für Kinder zwischen 10 und 17 Jahren geeignet; signifikante Altersabweichungen haben sich in den Stichproben nicht gezeigt. Hinsichtlich des Geschlechts ergaben sich in der epidemiologischen Stichprobe signifikant höhere Werte bei Mädchen, jedoch nur mit einer Effektstärke von d = 0.20.
Durchführungszeit
Die Durchführungszeit beträgt 3-6 Minuten.
Material
Es werden lediglich der Fragebogen selbst und ein Stift zum Ankreuzen benötigt.
Instruktion
Die Instruktion wird in standardisierter Form vorgegeben und ist oben auf dem Fragebogen abgedruckt.
Durchführungsvoraussetzungen
Es liegen keine expliziten Durchführungsvoraussetzungen vor. Allerdings sollte der Fragebogen eigenständig von dem Kind ausgefüllt werden.
Testkonstruktion
Die Fragebogenversion von Crombez et al. (2003) wurde von einem bilingualen Mitglied der eigenen Forschungsgruppe ins Deutsche übersetzt und von einem englischen Muttersprachler wieder ins Englische zurückgeführt. Explorative Faktorenanalysen (Hauptkomponentenanalyse) wurden sowohl an einer klinischen als auch an einer epidemiologischen Stichprobe durchgeführt, um die deutsche Fragebogenversion zu überprüfen. Die klinische Stichprobe umfasste Kinder (n = 60) im Alter zwischen 10 und 17 Jahren (M = 12.6, SD = 0.8), die eine mittlere Dauer ihres Kopfschmerzes von 2.8 Jahren angaben (SD = 3.0). Knapp 50% berichteten wöchentlichen Kopfschmerz. Diese Kinder hatten sich für eine psychologische Behandlung ihrer Kopfschmerzen innerhalb einer Studie beworben. Die epidemiologische Stichprobe umfasste Kinder (n = 898) im Alter zwischen 11 und 15 aus dem Raum Südniedersachsen und Hannover (mittleres Alter: 12.95 Jahre, SD = 1.44), welche zufällig über das Einwohnermeldeamt und die kommunale Datenverarbeitungszentrale gezogen wurden und angaben, in den letzten sechs Monaten einmal monatlich Kopfschmerz gehabt zu haben. Die Datenerhebung dieser Stichprobe erfolgte innerhalb eines Jahres zu vier Messzeitpunkten (Wellen), wobei die Daten des zweiten Messzeitpunktes für die meisten Analysen genutzt wurden. Obwohl in beiden Stichproben drei Komponenten mit Eigenwerten > 1 gefunden werden konnten, deutete der Scree-Test deutlich auf ein einfaktorielles Modell hin. Die einfaktorielle Lösung wurde ferner durch eine hohe Homogenität der Skala (Cronbachs Alpha = .87/.86) unterstrichen.
Tabelle 1
Faktorladungen der epidemiologischen (ES) und klinischen Stichprobe (KS) (Kröner-Herwig & Maas, 2013, S. 7)
Komponenten (ES) | Komponenten (KS) | |||||
---|---|---|---|---|---|---|
Items | 1 | 2 | 3 | 1 | 2 | 3 |
1 | .803* | .150 | .159 | .551* | .078 | .553* |
2 | .726* | .078 | .302 | .465* | .086 | .559* |
3 | .708* | .275 | .157 | .716* | .263 | .309 |
4 | .694* | .140 | .182 | .800* | .269 | .044 |
5 | .643* | .401* | .017 | .766* | .346 | .078 |
6 | .051 | .727* | .072 | .551* | .486* | .247 |
7 | .277 | .698* | .162 | -.104 | .552* | .471* |
8 | .184 | .635* | .483* | .222 | .439* | -.524* |
9 | .338 | .616* | .380 | .152 | .826* | .025 |
10 | .173 | .594* | .052 | .382 | .698* | .046 |
11 | .082 | .089 | .785* | .332 | .537* | .280 |
12 | .249 | .172 | .697* | .594* | .014 | -.040 |
13 | .412* | .308 | .563* | .121 | .269 | .689* |
Gütekriterien
Objektivität
Durch die Verwendung eines standardisierten Fragebogens und einer einfachen Auswertung kann von einer hohen Durchführungs- und Auswertungsobjektivität ausgegangen werden. Die Angabe der Kennwerte aus der epidemiologischen und klinischen Stichprobe sowie das Vorliegen der Version von Crombez et al. (2003) erlauben außerdem den Vergleich mit anderen Stichproben und ermöglichen somit eine hohe Interpretationsobjektivität.
Reliabilität
Das epidemiologische Sample zeigte Retest-Korrelationskoeffizienten (Retestintervall = ein Jahr) von rtt = .53 (Welle 2 zu Welle 3), rtt = .61 (Welle 3 zu Welle 4) und rtt = .47 (Welle 2 zu Welle 4).
Validität
Konvergente Validität: Es zeigten sich signifikante Assoziationen zwischen der Schmerzkatastrophisierungsskala und den erfassten psychologischen Variablen (Internalisierung: r = .31; Angstsensitivität: r = .44; somatosensorische Amplifikation: r = .49). Kriteriumsvalidität: Korrelationen zwischen Schmerzkatastrophisierung und den erfassten metrischen Schmerzvariablen zeigten signifikante Korrelationskoeffizienten zwischen r = .25 und r = .41, wobei sich die höchste Korrelation zwischen Schmerzkatastrophisierung und Aktivitätseinschränkung zeigte. Konstruktvalidität: Es ergab sich eine Korrelation von r = .54 zwischen Schmerzkatastrophisierung und Depressivität, mit einer gemeinsam aufgeklärten Varianz von mehr als 29% im klinischen Sample.
Normierung
Derzeit (Oktober 2014) liegt keine Normierung vor. Für eine grobe Orientierung können jedoch die in Tabelle 2 wiedergegebenen Mittelwerte und Standardabweichungen der Konstruktionsstichproben herangezogen werden.
Tabelle 2
Deskriptivstatistiken der epidemiologischen (ES) und klinischen Stichprobe (KS) (Kröner-Herwig & Maas, 2013, S. 4)
Kennwerte | ES | KS |
---|---|---|
N | 896 | 60 |
SW | 26.44(7.83) | 33.35(8.91) |
M(SD) | ||
-Prä | 2.04(.60) | 2.57(.69) |
-Post | 2.43(.65) | |
-FU | 2.02(.65) |
Anwendungsmöglichkeiten
Der SKS-D für Kinder kann in Stichproben von Kindern mit Schmerzerfahrung und auch rekurrierenden/chronischen Schmerzen verschiedener Lokalisation eingesetzt werden. Die Skala kann Hinweise hinsichtlich möglicher therapeutischer Interventionsschwerpunkte (dysfunktionale Kognitionen) und kognitiv-emotionaler Schmerzmoderatoren geben. Basierend auf vorherigen Studien kann davon ausgegangen werden, dass eine Reduktion dysfunktionaler Bewertung und Bewältigung einen positiven Effekt auf den erlebten Schmerz und die assoziierte Beeinträchtigung haben wird.
Bewertung
Es handelt sich um ein kurzes, reliables und valides Instrument, welches sinnvoll für die Erfassung katastrophisierender Kognitionen im Kindes- und Jugendalter eingesetzt werden kann. Insbesondere für die Planung konkreter Interventionen im Praxisalltag ist die Schmerzkatastrophisierungsskala ein nützliches und ökonomisches Instrument, kann aber auch für Forschungszwecke genutzt werden. Die Testkonstruktion basiert auf theoretischen Überlegungen und empirischen Befunden zur Relevanz von Schmerzkatastrophisierung bei von Schmerz beeinträchtigten Kindern und Jugendlichen. Die Items sind für Kinder und Jugendliche gut verständlich formuliert. Durch die standardisierte Instruktion und Auswertung kann von einer hohen Durchführungs-, Auswertungs- und Interpretationsobjektivität ausgegangen werden. Die Überprüfung der deutschen Version erfolgte an zwei unterschiedlichen Stichproben. Im Vergleich zu vorherigen Studien zeigte sich eine einfaktorielle Lösung. Die Entwicklung eines deutschen Instruments ermöglicht den internationalen Vergleich, beispielsweise mit der Version von Crombez (2013). Ferner bietet es durch die Selbstauskunft wertvolle Informationen über mögliche dysfunktionale kognitive Schmerzbewältigungsstrategien bei dem befragten Kind bzw. Jugendlichen. Wir empfehlen den Einsatz der deutschen Schmerzkatastrophisierungsskala insbesondere für Kinder mit beeinträchtigenden Schmerzen.
Erstmals publiziert in:
Kröner-Herwig, B. & Maas, J. (2015). SKS-D. Schmerzkatastrophisierungsskala für Kinder. In Leibniz-Zentrum für Psychologische Information und Dokumentation ZPID (Hrsg.), Elektronisches Testarchiv. Trier: ZPID. https://doi.org/10.23668/psycharchives.437 PSYNDEX Dok.-Nr. 9006731
Literatur
Crombez, G., Bijttebier, P., Eccleston, C., Mascagni, T., Mertens, G., Goubert, L. & Verstraeten, K. (2003). The child version of the Pain Catastrophizing Scale (PCS-C): A preliminary validation. Pain, 104 (3), 639-646.
Jensen, M.P., Turner, J.A., Romano, J.M. & Karoly, P. (1991). Coping with chronic pain: A critical review of the literature. Pain, 47 (3), 249-283.
Kröner-Herwig, B. & Maas, J. (2013). The German Pain Catastrophizing Scale for Children (PCS-C) - psychometric analysis and evaluation of the construct. Die deutsche Fassung der Schmerzkatastrophisierungsskala (SKS-D) - psychometrische Analyse und Evaluation des Konstrukts. GMS Psycho-Social-Medicine, 10. (DOI: 10.3205/psm000097)
Kröner-Herwig, B., Jäkle, C., Frettlöh, J., Peters, K., Seemann, H., Franz, C. & Basler, H.D. (1996). Predicting subjective disability in chronic pain patients. International Journal of Behavioral Medicine, 3 (1), 30-41. (DOI: 10.1207/s15327558ijbm0301 3) PSYNDEX Dok.-Nr. 0109108
Sullivan, M.J., Bishop, S.R. & Pivik, J. (1995). The Pain Catastrophizing Scale: Development and validation. Psychological Assessment, 7 (4), 524-532.
Sullivan, M.J., Rodgers, W.M. & Kirsch, I. (2001). Catastrophizing, depression, and expectancies for pain and emotional distress. Pain, 91 (1-2), 147-154. (DOI: 10.1016/S0304-3959(00)00430-9)
Vervoort, T., Eccleston, C., Goubert, L., Buysse, A. & Crombez, G. (2010). Children's catastrophic thinking about their pain predicts pain and disability 6 months later. European Journal of Pain, 14 (1), 90-96. (DOI: 10.1016/j.ejpain.2009.03.001)
Vervoort, T., Goubert, L., Eccleston, C., Bijttebier, P. & Crombez, G. (2006). Catastrophic thinking about pain is independently associated with pain severity, disability, and somatic complaints in school children and children with chronic pain. Journal of Pediatric Psychology, 31 (7), 674-683. (DOI: 10.1093/jpepsy/jsj059)
Orginalfassung/Anderssprachlige Fassungen
Crombez, G., Bijttebier, P., Eccleston, C., Mascagni, T., Mertens, G., Goubert, L. & Verstraeten, K. (2003). The child version of the Pain Catastrophizing Scale (PCS-C): a preliminary validation. Pain, 104 (3), 639-646.
Rückmeldeformular
Rückmeldung über die Anwendung eines Verfahrens aus dem Testarchiv des Leibniz-Instituts für Psychologie (ZPID) an die Testautoren/-innen
Kontaktdaten
Dr. Jennifer Maas, Dipl.-Psych., Psychotherapeutische Praxis Dipl.-Psych. Dr. Jennifer Maas, Psychologische Psychotherapeutin, Ringstraße 11, D-14656 Brieselang
Prof. Dr. Birgit Kröner-Herwig, Georg-August-Universität Göttingen, Klinische Psychologie und Psychotherapie, Goßlerstraße 14, D-37073 Göttingen