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Nachweise und Beschreibungen weiterer Testverfahren bei PubPsych
KIT
Kontrolliertes Interaktions-Tagebuch zur Erfassung sozialer Interaktionen, Beziehungen und Persönlichkeitseigenschaften
Kurzabstract
Das KIT dient der Erfassung sozialer Interaktionen, Beziehungen und Persönlichkeitseigenschaften. Aus den Einträgen werden soziale Beziehungsstrukturen und Persönlichkeitseigenschaften erschlossen. Es werden zwei Beziehungstypen unterschieden: (1) Zuneigung zu anderen und (2) Konflikt. Reliabilität: Im Rahmen einer sechs Monate andauernden Längsschnittstudie wurde an Studierenden im ersten Semester und sechs Monate später in ihrem zweiten Semester jeweils eine dreiwöchige Tagebucherhebung durchgeführt (n1 = 144, n2 = 113). Die Split-half-Reliabilität (Odd-even-Methode; erste und zweite Tagebuchphase) beträgt zwischen rtt = .72 und rtt = .97. Die Retestreliabilität nach einem 6-Monats-Intervall liegt zwischen rtt = .50 und rtt = .90. Validität: Es wurden Korrelationen mit anderen Verfahren berechnet (Beziehungsfragebogen von Asendorpf & Wilpers, 1998: r = .32-.66; NEO-FFI von Borkenau & Ostendorf, 1993, z. B. Extraversion und erste Tagebuchphase: r = .37). Die Häufigkeiten der Interaktionen können mit dem KIT valide abgebildet werden.
Leibniz-Institut für Psychologie (ZPID). (2019). Open Test Archive: KIT. Kontrolliertes Interaktions-Tagebuch zur Erfassung sozialer Interaktionen, Beziehungen und Persönlichkeitseigenschaften. Verfügbar unter: https://www.testarchiv.eu/de/test/9003912
Zitierung
Asendorpf, J. B. (2002). KIT. Kontrolliertes Interaktions-Tagebuch zur Erfassung sozialer Interaktionen, Beziehungen und Persönlichkeitseigenschaften [Verfahrensdokumentation, Autoren-Kurzbeschreibung, selbstextrahierender Zip-File und Kontrolliertes Interaktions-Tagebuch (KIT): Primärdaten einer Längsschnittstudie im Primärdatenarchiv PsychData]. In Leibniz-Institut für Psychologie (ZPID) (Hrsg.), Open Test Archive. Trier: ZPID.
https://.doi.org/10.23668/psycharchives.4723
Kurzinformationen
Kurzname KIT
Engl. Name Controlled Interaction Diary for the Assessment of Social Interactions, Relationships, and Personality Traits
Autoren Asendorpf, J.B.
Erscheinungsjahr im Testarchiv 2002
Copyright/Lizenz Copyright Autoren; CC-BY-NC-ND 3.0
Schlagworte Journal-Writing, Selbstbericht, Soziale Interaktion, Interpersonale Interaktion, Soziale Netzwerke, Interaktionsanalyse (Statistik)
Sprachversionen deu
Altersbereich Studenten
Itemzahl Keine Angaben.
Subskalen (1) Zuneigung zu anderen, (2) Konflikt
Durchführungszeit ca. 2 Wochen
Auswertungsdauer Keine Angaben.
Split-half-Reliabilität: rtt = .72-.97 (Odd-even-Methode; 1. und 2. Tagebuchphase). Retestreliabilität: rtt = .50-.90 (6-Monats-Intervall).
Befunde zur konvergenten Validität.
Keine.
Anwendungsbereich Forschung
Diagnostische Zielsetzung
Das Kontrollierte Interaktions-Tagebuch (KIT; Asendorpf, 1998) dient der Erfassung sozialer Interaktionen, Beziehungen und Persönlichkeitseigenschaften. Aus den Einträgen werden soziale Beziehungsstrukturen und Persönlichkeitseigenschaften erschlossen.
Aufbau
Im KIT werden alle psychologisch bedeutsamen sozialen Interaktionen eines festgelegten Beobachtungszeitraums erfasst. Es werden zwei Beziehungstypen unterschieden: (1) Zuneigung zu anderen, (2) Konflikt. Das KIT als selbstextrahierender Zip-File KIT.EXE besteht aus einer schriftlichen Instruktion, einem Interaktionsbogen und einem Partnerbogen. Zudem werden Beispieldaten von zwei Personen sowie Auswertungsprogramme als Download zur Verfügung gestellt. In der Datei "Readme.doc" sind alle weiteren Erläuterungen aufgeführt.
Grundlagen und Konstruktion
Die Testkonstruktion beruht auf der Klassischen Testtheorie. Asendorpf und Wilpers (1999) hatten zunächst methodische Überlegungen angestellt, wie Interaktionen und Alltagsbeziehungen ohne Störfaktoren wie Erinnerungs- und Aggregationsprobleme am besten erfasst werden können. Hierfür eignen sich Tagebuchverfahren. Es werden drei Auszeichnungsformen unterschieden: (1) intervallkontingent (= Tagebucheintrag einmal täglich), (2) ereigniskontingent (= Eintrag unmittelbar nach einer Interaktion), (3) signalkontingent (= Eintrag wird durch Testleiter signalisiert). Ereigniskontingente Tagebuchverfahren sind z. B. der Rochester Interaction Record (RIR; Reis & Weeler, 1991) und der computergestützte Fragebogen zum Sozialen Netzwerk und zur Sozialen Unterstützung (SONET-CT; Baumann, Thiele, Laireiter & Krebs, 1996). Für die Testentwicklung wurde eine Kombination der intervall- und ereigniskontingenten Erhebungsform gewählt, d. h. alle wichtigen Interaktionen werden täglich am Abend eingetragen. Außerdem wurde der Vorschlag von Laireiter, Baumann, Reisenzein und Untner (1997) berücksichtigt, dass Kontakte mit mindestens zehnminütiger Dauer und bei mehreren Kontakten mit derselben Person lediglich der wichtigste Kontakt beurteilt werden soll. Zudem sollen emotional bedeutsame Kontakte eingetragen werden (Asendorpf & Wilpers, 1999). Um sicherzustellen, dass die Probanden das Tagebuch täglich führen, werden die Daten telefonisch oder durch Hausbesuche erhoben, sodass auch ihre Erreichbarkeit gewährleistet werden muss.
Empirische Prüfung und Gütekriterien
Reliabilität: Im Rahmen einer sechs Monate andauernden Längsschnittstudie wurde an Studierenden im ersten Semester und sechs Monate später in ihrem zweiten Semester jeweils eine dreiwöchige Tagebucherhebung durchgeführt (n1 = 144, n2 = 113). Die Split-half-Reliabilität (Odd-even-Methode; erste und zweite Tagebuchphase) beträgt zwischen rtt = .72 und .97. Die Retestreliabilität nach einem 6-Monats-Intervall liegt zwischen r = .50 und .90. Validität: Es wurden Korrelationen mit anderen Verfahren berechnet. Das KIT korreliert mit einem Beziehungsfragebogen von Asendorpf und Wilpers (1998; r = .32-.66) und dem NEO-Fünf-Faktoren Inventar (NEO-FFI; Borkenau & Ostendorf, 1993, z. B. Extraversion und erste Tagebuchphase mit r = .37). Die Häufigkeiten der Interaktionen können mit dem KIT valide abgebildet werden (Asendorpf & Wilpers, 1999, S. 90). Normen: Es liegen keine Normen vor.
Testkonzept
Items
Die Items können hier nicht wiedergegeben werden (siehe unter Downloads).
Durchführung
Altersbereiche
Der Test ist für Studenten konzipiert worden.
Durchführungszeit
Jede Versuchsperson soll täglich "am späten Nachmittag" bzw. "frühen Abend vor abendlichen Unternehmungen" den Tagebuchbogen ausfüllen. Die Dauer der Tagebuchphase beträgt zwei Wochen (+/- eine Woche; Asendorpf & Wilpers, 1999, S. 85).
Bewertung
Das KIT ist ein Tagebuchverfahren, welches zur Erfassung von Interaktionen junger Erwachsener mit anderen (emotional bedeutsamen) Personen, von Beziehungsstrukturen sowie von Persönlichkeitseigenschaften dient. Es ist insofern praktikabel, weil damit detaillierte qualitative und quantitative Daten erhoben werden können. Zudem sorgen die eigens dafür entwickelten Programme für eine ökonomische und übersichtliche Vorgehensweise.
Erstmals publiziert in:
Asendorpf, J.B. (1998). KIT: Kontrolliertes Interaktions-Tagebuch zur Erfassung sozialer Interaktionen, Beziehungen und Persönlichkeitseigenschaften. Berlin: Humboldt-Universität, Institut für Psychologie. PSYNDEX Dok.-Nr. 0128454
Literatur
Asendorpf, J. B. (1998). KIT: Kontrolliertes Interaktions-Tagebuch zur Erfassung sozialer Interaktionen, Beziehungen und Persönlichkeitseigenschaften. Berlin: Humboldt-Universität, Institut für Psychologie. PSYNDEX Dok.-Nr. 0128454
Asendorpf, J. B. & Wilpers, S. (1998). Personality effects on social relationships. Journal of Personality and Social Psychology, 74 (6), 1531-1544. PSYNDEX Dok.-Nr. 0123275
Asendorpf, J. B. & Wilpers, S. (1999). KIT: Kontrolliertes Interaktions-Tagebuch zur Erfassung sozialer Interaktionen, Beziehungen und Persönlichkeitseigenschaften. Diagnostica, 45 (2), 82-94. PSYNDEX Dok.-Nr. 0128454
Baumann, U., Thiele, C., Laireiter, A. R. & Krebs, A. (1996). Computer-assisted diary on social networks, social support, and interpersonal strain. In J. Fahrenberg & M. Myrtek (Eds.), Ambulatory Assessment: Computer-assisted psychological and psychophysiological methods in monitoring and field studies (pp. 69-83). Seattle: Hogrefe & Huber. PSYNDEX Dok.-Nr. 0112669
Borkenau, P. & Ostendorf, F. (1993). NEO-FFI. NEO-Fünf-Faktoren Inventar nach Costa und McCrae. Göttingen: Hogrefe. PSYNDEX Dok.-Nr. 9002328
Laireiter, A.-R., Baumann, U., Reisenzein, E. & Untner, A. (1997). A diary method for the assessment of interactive social networks: The interval-contingent diary SONET-T. Swiss Journal of Psychology, 56 (4), 217-238. PSYNDEX Dok.-Nr. 0117520
Reis, H. T. & Wheeler, L. (1991). Studying social interaction with the Rochester Interaction Record. In M. P. Zanna (Ed.), Advances in experimental social psychology (Vol. 24, pp. 270-318). San Diego: Academic Press.
Downloads
- Autoren-Kurzbeschreibung zum KIT [PDF]
- selbstextrahierender Zip-File KIT [ZIP-FILE]
- KIT: Primärdaten einer Längsschnittstudie im Primärdatenarchiv PsychData [HTML]
- Verfahrensdokumentation KIT [PDF]
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Kontaktdaten
Prof. i.R. Dr. phil. habil. Jens B. Asendorpf, Humboldt Universität zu Berlin, Lebenswissenschaftliche Fakultät, Institut für Psychologie, Unter den Linden 6, D-10099 Berlin