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Gülay Karadere (Dipl.-Psych.)
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Nachweise und Beschreibungen weiterer Testverfahren bei PubPsych
SWE
Skala zur Allgemeinen Selbstwirksamkeitserwartung
Kurzabstract
Mit den Skalen lassen sich Überzeugungen subjektiver Kontrollierbarkeit bzw. Kompetenzerwartungen in verschiedenen Anforderungssituationen erfassen, nämlich für die Schule, das Studium und das allgemeine Leben. Die Konzeption der Skalen erfolgte in Anlehnung an die sozial-kognitive Lerntheorie von Bandura (1977) und dem darin enthaltenen Konzept positiver Situations-Handlungs-Erwartungen. Das Verfahren liegt in drei bereichsspezifischen Versionen vor: (1) Schulspezifische Selbstwirksamkeit (WIRKSCHUL; k = 13); (2) Allgemeine Selbstwirksamkeit (WIRKALL; k = 20); von dieser Skala liegt eine Kurzform mit 10 Items vor (WIRKALL-K; modifizierte Nachfolgeversion: Skala zur Allgemeinen Selbstwirksamkeitserwartung SWE); (3) Studiumsspezifische Selbstwirksamkeit (WIRKSTUD; k = 7). Reliabilität: Zum Nachweis der Zuverlässigkeit wurde für verschiedene Stichproben die Retestreliabilität (rtt) bzw. Cronbachs Alpha ermittelt (.71 bis .89). Von 264 Auszubildenden liegen Retestwerte nach einem Jahr für die Skalen WIRKALL (rtt = .57) und WIRKALL-K (rtt = .54) vor. Validität: Das Verfahren besitzt inhaltlich-logische Gültigkeit. Zur internen Validierung wurden Korrelationen zu einer Reihe von anderen Eigenschaftskonstrukten berechnet. Aus den Zusammenhängen lässt sich eine Reihe von Validitätshinweisen gewinnen.
Leibniz-Institut für Psychologie (ZPID). (2019). Open Test Archive: SWE. Skala zur Allgemeinen Selbstwirksamkeitserwartung. Verfügbar unter: https://www.testarchiv.eu/de/test/9001003
Zitierung
Schwarzer, R. & Jerusalem, M. (2003). SWE. Skala zur Allgemeinen Selbstwirksamkeitserwartung [Verfahrensdokumentation, Autorenbeschreibung und Fragebogen]. In Leibniz-Institut für Psychologie (ZPID) (Hrsg.), Open Test Archive. Trier: ZPID.
https://doi.org/10.23668/psycharchives.4515
Kurzinformationen
Kurzname SWE
Engl. Name Self-Efficacy Scale
Autoren Jerusalem, M., Schwarzer, R.
Erscheinungsjahr im Testarchiv 2003
Copyright/Lizenz Copyright Autoren; CC-BY-SA 4.0
Schlagworte Schüler und Studierende, Selbstwirksamkeit, Kompetenz
Sprachversionen deu
Konstrukt Selbstwirksamkeit
Altersbereich Kinder ab ca. 10 Jahren, Jugendliche und Erwachsene
Itemzahl 10 Items
Subskalen Keine; Allgemeine Selbstwirksamkeitserwartung
Durchführungszeit Wenige Minuten.
Auswertungsdauer Wenige Minuten.
Interne Konsistenz: Cronbachs Alpha = .71-.89. Retestreliabilität (1-Jahres-Intervall): rtt = .54).
Angaben zur inhaltlich-logischen und internen Validität.
Keine; Referenzdaten: Mittelwerte und Standardabweichungen.
Anwendungsbereich Forschung, Schule, Studium
Diagnostische Zielsetzung
Mit den Skalen lassen sich Überzeugungen subjektiver Kontrollierbarkeit bzw. Kompetenzerwartungen in verschiedenen Anforderungssituationen erfassen, nämlich für die Schule, das Studium und das allgemeine Leben. Das Verfahren soll vor allem im Bereich der wissenschaftlichen Forschung Anwendung finden.
Aufbau
Das Verfahren liegt in drei bereichsspezifischen Versionen vor: (1) Schulspezifische Selbstwirksamkeit (WIRKSCHUL; 13 Items); (2) Allgemeine Selbstwirksamkeit (WIRKALL; 20 Items); von dieser Skala liegt eine Kurzform mit 10 Items vor (WIRKALL-K; modifizierte Nachfolgeversion: Skala zur Allgemeinen Selbstwirksamkeitserwartung SWE); (3) Studiumspezifische Selbstwirksamkeit (WIRKSTUD; 7 Items). Als Antwortmodus ist jeweils eine vierstufige Ratingskala vorgesehen ("Trifft gar nicht zu", "Trifft kaum zu", "Trifft zu", "Trifft ganz zu").
Grundlagen und Konstruktion
Die Konzeption der Skalen erfolgte in Anlehnung an die sozial-kognitive Lerntheorie von Bandura (1977) und dem darin enthaltenen Konzept positiver Situations-Handlungs-Erwartungen. Danach ist die Wahrnehmung der eigenen Leistungseffizienz oder Selbstwirksamkeit ausschlaggebend für die aktive Auseinandersetzung mit situativen Anforderungen. Die Skalen wurden ursprünglich erstellt, um im Rahmen schulischer Sozialisationsforschung Veränderungen der Schülerpersönlichkeit zu beschreiben und zu erklären. Die Testkonstruktion orientierte sich an den Kriterien der Klassischen Testtheorie. Die Itemselektion erfolgte nach den Kriterien Eindimensionalität und Trennschärfe. Entwickelt wurde die Skala WIRKSCHUL an 2 000 Schülern in einem Schulforschungsprojekt in Nordrhein-Westfalen, eingesetzt bislang bei zwei Schülerstichproben von n = 622 und n = 820 Probanden (10 bis 13 Jahre; nur zweistufiger Antwortmodus); die Skala WIRKALL bei fünf Stichproben (jugendliche Auszubildende, Studenten und Berliner Bürger; 45 < = n < = 450); die Skala WIRKSTUD bei n = 70 Medizinstudenten. Die Langform WIRKALL und die Kurzform WIRKALL-K korrelieren zu r = .92 miteinander (n = 208 Berliner Bürger).
Empirische Prüfung und Gütekriterien
Reliabilität: Zum Nachweis der Zuverlässigkeit wurde für verschiedene Stichproben die Retestreliabilität bzw. Cronbachs Alpha ermittelt (.71 bis .89). Von 264 Auszubildenden liegen Retestwerte nach einem Jahr für die Skalen WIRKALL (rtt = .57) und WIRKALL-K vor (rtt = .54). Validität: Das Verfahren besitzt inhaltlich-logische Gültigkeit. Zur internen Validierung wurden zu einer Reihe von anderen Eigenschaftskonstrukten Korrelationen berechnet. Aus den Zusammenhängen lässt sich eine Reihe von Validitätshinweisen gewinnen. Normen: Normen liegen nicht vor, es sind lediglich Verteilungskennwerte (Mittelwerte, Standardabweichungen) für verschiedene Stichproben angegeben.
Testkonzept
Theoretischer Hintergrund
Mit den Skalen zur Selbstwirksamkeit sollen Überzeugungen subjektiver Kontrollierbarkeit bzw. Kompetenzerwartungen in verschiedenen Anforderungssituationen erfasst werden. Die Skalen wurden ursprünglich erstellt, um im Rahmen schulischer Sozialisationsforschung Veränderungen der Schülerpersönlichkeit zu beschreiben und zu erklären (Jerusalem, 1984; Schwarzer, 1984). Die Konzeption der Skalen erfolgte in Anlehnung an die sozial-kognitive Lerntheorie von Bandura (1977) und dem darin enthaltenen Konzept positiver Situations-Handlungs-Erwartungen. Danach ist die Wahrnehmung der eigenen Leistungseffizienz oder Selbstwirksamkeit ausschlaggebend für die aktive Auseinandersetzung mit situativen Anforderungen. Schwarzer und Jerusalem (1989, S. 127 ff.) ordnen die Konzepte "Selbstwirksamkeitserwartung" und "gelernte Hilflosigkeit" in ein handlungstheoretisches Erwartungswertmodell ein, dessen Ausgangsbasis durch die Ereigniskette Situation-Handlung-Ergebnis-Folgen gebildet wird.
Testaufbau
Das Verfahren liegt in drei bereichsspezifischen Versionen vor: (1) Schulspezifische Selbstwirksamkeit (WIRKSCHUL; 13 Items); (2) Allgemeine Selbstwirksamkeit (WIRKALL; 20 Items); von dieser Skala liegt eine Kurzform mit 10 Items vor (WIRKALL-K; modifizierte Nachfolgeversion: Skala zur Allgemeinen Selbstwirksamkeitserwartung SWE); (3) Studiumspezifische Selbstwirksamkeit (WIRKSTUD; 7 Items). Als Antwortmodus ist jeweils eine vierstufige Ratingskala vorgesehen ("Trifft gar nicht zu", "Trifft kaum zu", "Trifft zu", "Trifft ganz zu").
Auswertungsmodus
Für die Auswertung werden die den Items zugeordneten Antwortscores aufaddiert, wobei gegebenenfalls Items umzupolen sind.
Auswertungshilfen
Schablonen zur raschen Auswertung können leicht selbst angefertigt werden.
Auswertungszeit
Da die Auswertung nur im Addieren von Punktwerten für die einzelnen Antworten besteht, kann sie sehr rasch durchgeführt werden.
Itembeispiele
Anmerkung: Angegeben ist jeweils das trennschärfste Item.
- Mir fällt meistens etwas ein, wenn ich in der Klemme bin. (WIRKSCHUL; rit = .42; n = 622 Schüler von 10 bis 13 Jahren)
- Es bereitet mir keine Schwierigkeiten, meine Absichten und Ziele zu verwirklichen. (WIRKALL; rit = .66; n = 208 Berliner Bürger)
- Prüfungssituationen sehe ich gelassen entgegen, da ich mich auf meine Intelligenz verlassen kann. (WIRKSTUD; rit = . 73; n = 70 Berliner Medizinstudenten)
Items
Schulspezifische Selbstwirksamkeit WIRKSCHUL
1. Wenn ich mich in der Schule anstrenge, erziele ich auch gute Leistungen. (+)
2. Ich kann mir meistens selbst helfen, wenn ein Problem für mich auftaucht. (+)
3. Mir fällt meistens etwas ein, wenn ich in der Klemme bin. (+)
4. Wenn ich mich angestrengt habe, kann ich zufriedenstellende Leistungen erbringen. (+)
5. Auch wenn wir eine unangekündigte Arbeit schreiben, gelingt es mir immer, gut abzuschneiden. (+)
6. Wenn ich mich in der Schule anstrenge, läuft bei mir ölles wie am Schnürchen. (+)
7. Anstrengung lohnt sich bei mir immer, auch wenn der Erfolg nicht sofort eintritt. (+)
8. Ich habe in der Schule die Erfahrung gemacht, dass hoher Einsatz auch hohe Gewinne bringt. (+)
9. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass eine gründliche Vorbereitung auf eine Klassenarbeit das beste Mittel ist, um die gewünschte Zensur zu erhalten. (+)
10. Wenn ich genügend übe, gelingt es mir immer, eine gute Arbeit zu schreiben. (+)
11. Es fällt mir nicht schwer, bei unerwartet schwierigen schulischen Problemen eine Lösung zu finden. (+)
12. Egal was auch kommen mag, ich werde es schon in den Griff bekommen. (+)
13. Ich weiß genau, was ich machen muss, um gute Noten zu bekommen. (+)
Allgemeine Selbstwirksamkeit WIRKALL und WIRKALL-K (K für Kurzform)
1. Wenn ich etwas noch nicht kann, dann übe ich mit Geduld und Ausdauer. (+)
2. Wenn mein Leben in eine Krise gerät, reiße ich mich zusammen, um da wieder herauszukommen. (+)
3. Wenn von allen Seiten Probleme auf mich zukommen, dann kann ich mich nicht mehr konzentrieren (-).
4. Wenn eine Sache kompliziert wird, gebe ich auf (-).
5. Wenn sich mir etwas in den Weg stellt, gebe ich mir die größte Mühe, es zu überwinden. (+)
6. Wenn mir jemand Widerstand leistet, finde ich Mittel und Wege mich durchzusetzen. (+; K)
7. Die Lösung schwieriger Probleme gelingt mir immer, wenn ich mich darum bemühe. (+; K)
8. Es bereitet mir keine Schwierigkeiten, meine Absichten und Ziele zu verwirklichen. (+; K)
9. In unerwarteten Situationen weiß ich immer, wie ich mich verhalten soll. (+; K)
10. Auch bei überraschenden Ereignissen glaube ich, dass ich gut damit zurechtkommen werde. (+; K)
11. Schwierigkeiten sehe ich gelassen entgegen, weil ich mich immer auf meine Intelligenz verlassen kann. (+; K)
12. Wenn ich eine Arbeit verrichte, kann ich mich immer gut darauf konzentrieren. (+)
13. Was auch immer passiert, ich werde schon klarkommen. (+; K)
14. Wenn es einmal Probleme gibt, dann werde ich sie schon irgendwie bewältigen. (+)
15. Auch schwierige Aufgaben stellen für mich keine unüberwindbaren Hindernisse dar. (+)
16. Für jedes Problem habe ich eine Lösung. (+; K)
17. Wenn ich mit einer neuen Sache konfrontiert werde, weiß ich, wie ich damit umgehe. (+; K)
18. Wenn andere in Schwierigkeiten sind, kann ich denen meist helfen. (+)
19. In Konfliktsituationen weiß ich mir meistens zu helfen. (+)
20. Wenn ich mit einem Problem konfrontiert werde, habe ich meist mehrere Ideen, wie ich damit fertig werde. (+; K)
Studiumspezifische Selbstwirksamkeit (WIRKSTUD)
1. Im Studium bin ich jederzeit in der Lage, die erforderlichen Leistungen zu erbringen. (+)
2. Wenn ich mich genügend vorbereite, gelingt es mir immer, gute Prüfungsleistungen zu erzielen. (+)
3. Ich weiß genau, was ich machen muss, um gute Noten zu bekommen. (+)
4. Auch wenn eine Klausur sehr schwierig ist, weiß ich, dass ich sie schaffen werde. (+)
5. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich in einer Prüfung versagen werde. (+)
6. Prüfungssituationen sehe ich gelassen entgegen, da ich mich auf meine Intelligenz verlassen kann. (+)
7. Wenn ich mich auf Prüfungen vorbereiten muss, weiß ich oft nicht, wie ich den Lernstoff bewältigen soll. (-)
Durchführung
Testformen
Das Verfahren kann als Einzel- oder als Gruppentest angewendet werden. Zur Skala WIRKALL liegt eine Kurzform vor, WIRKSCHUL existiert auch in einer englischen Übersetzung.
Altersbereiche
Kinder ab ca. 10 Jahren, Jugendliche und Erwachsene.
Durchführungszeit
Die Beantwortung der Items beansprucht nur wenige Minuten.
Material
Das Verfahren ist ein Papier- und Bleistifttest.
Instruktion
Keine Angaben.
Durchführungsvoraussetzungen
Das Verfahren kann von jeder Fachkraft, die mit den Prinzipien der Durchführung und Auswertung von Tests vertraut ist, angewendet werden. In den Untersuchungen von Jerusalem und Schwarzer (1981) wurden die Items immer in zufallsmäßiger Anordnung und gemischt mit den Items anderer Verfahren vorgegeben.
Testkonstruktion
Die Testkonstruktion orientierte sich an den Kriterien der Klassischen Testtheorie. Die Itemselektion erfolgte nach den Kriterien Eindimensionalität und Trennschärfe. Entwickelt wurde die Skala WIRKSCHUL an 2 000 Schülern in einem Schulforschungsprojekt in Nordrhein-Westfalen, eingesetzt bislang bei zwei Schülerstichproben von n = 622 und n = 820 Probanden (10 bis 13 Jahre; nur zweistufiger Antwortmodus); die Skala WIRKALL bei fünf Stichproben (jugendliche Auszubildende, Studenten und Berliner Bürger; 45 < = n < = 450); die Skala WIRKSTUD bei n = 70 Medizinstudenten. Die Langform WIRKALL und die Kurzform WIRKALL-K korrelieren zu r = .92 miteinander (n = 208 Berliner Bürger). Verteilungskennwerte und Trennschärfekennwerte sind bei Jerusalem und Schwarzer (1981, S. 18 ff.) für verschiedene Stichproben dokumentiert (siehe Tabelle 1).
Tabelle 1
Psychometrische Kennwerte der WIRK-Skalen (Jerusalem & Schwarzer, 1981, S. 18 ff.)
Skala | Trennschärfe | Schwierigkeit | ||
---|---|---|---|---|
min | max | min | max | |
WIRKSCHUL | .27 | .50 | .46 | .94 |
WIRKALL | .24 | .66 | - | - |
WIRKALL-K | .42 | .64 | - | - |
WIRKSTUD | .53 | .73 | - | - |
Gütekriterien
Objektivität
Aufgrund der standardisierten Durchführungs- und Auswertungsrichtlinien sowie der ausgesprochen einfachen Handhabung kann das Verfahren als weitgehend objektiv gelten. Eine quantitative Überprüfung der Objektivität liegt nicht vor.
Reliabilität
Zum Nachweis der Zuverlässigkeit wurde für verschiedene Stichproben die Retestreliabilität bzw. Cronbachs Alpha ermittelt (siehe Tabelle 2). Von 264 Auszubildenden liegen Retestwerte nach einem Jahr für die Skalen WIRKALL (rtt = .57) und WIRKALL-K vor (rtt = .54; Schwarzer & Jerusalem, 1989, S. 131).
Tabelle 2
Reliabilitätskennwerte (Cronbachs Alpha) für die WIRK-Skalen (Jerusalem & Schwarzer, 1981, S. 18 ff.)
Skala | Retest bzw. Cronbachs Alpha | ||||
---|---|---|---|---|---|
WIRKSCHUL 1) | |||||
n=622 Schüler | .71 | .74 | .77 | .76 | .76 |
n=820 Schüler | .73 | .71 | - | - | - |
WIRKALL | |||||
n=95 Auszubildende (17-20 Jahre) | .85 | ||||
n=450 Auszubildende (17-22 Jahre) | .84 | ||||
n=45 Berliner Studenten | .89 | ||||
n=208 Berliner Bürger | .86 | ||||
WIRKALL-K | |||||
n=67 Medizinstudenten | .86 | ||||
n=208 Berliner Buerger | .82 | ||||
WIRKSTUD | |||||
n=68 Medizinstudenten | .87 |
Validität
Das Verfahren besitzt inhaltlich-logische Gültigkeit. Zur internen Validierung wurden zu einer Reihe von anderen Eigenschaftskonstrukten Korrelationen berechnet (ohne Literaturangaben bei Jerusalem & Schwarzer, 1981). Aus den Zusammenhängen lassen sich eine Reihe von Validitätshinweisen gewinnen (siehe Tabellen 3-6).
Tabelle 3
Schulspezifische Selbstwirksamkeit (WIRKSCHUL) in Zusammenhang mit anderen Variablen (Jerusalem & Schwarzer, 1981, S. 20)
Variable | Stichprobe 1 | Stichprobe 2 |
---|---|---|
Selbstkonzept der Begabung (SKB) | .58 | - |
Selbstwertgefühl (self-esteem) | .38 | - |
Leistungsängstlichkeit (TAI) | -.33 | -.39 |
Schulspezifische Hilflosigkeit | -.39 | -.45 |
Perzipierte Anonymität | -.35 | -.34 |
Schulunlust | -.37 | -.38 |
Tabelle 4
Zusammenhänge der Allgemeinen Selbstwirksamkeit (WIRKALL) mit psychologischen Variablen (Jerusalem & Schwarzer, 1981, S. 20)
Variable | Stichprobe | ||
---|---|---|---|
1 | 2 | 3 | |
Selbstwertgefühl (self-esteem) | .55 | .49 | .55 |
Allgemeine Hilflosigkeit (HILFALL) | -.39 | -.45 | -.75 |
Schüchternheit (SHY) | -.47 | -.48 | -.56 |
Leistungsängstlichkeit (TAI) | -.30 | - | - |
Leistungsängstlichkeit (RTT) | - | -.33 | -.30 |
Allgemeine Ängstlichkeit (STAI) | - | -.37 | - |
Öffentliche Selbstaufmerksamkeit (PUB) | - | - | -.32 |
Ärger (TANGER) | - | - | -.46 |
Neugier (TCURIOUS) | - | - | .37 |
Tabelle 5
Korrelationen psychologischer Variablen mit der studiumspezifischen Selbstwirksamkeit (WIRKSTUD; Jerusalem & Schwarzer, 1981, S. 20)
Variable | r |
---|---|
Selbstwertgefühl (self-esteem) | .37 |
Leistungsängstlichkeit (RTT) | -.49 |
Die faktorielle Eindimensionalität konnte für die Skalen WIRKSTUD und WIRKSCHUL befriedigend nachgewiesen werden. Im Rahmen von zwei Experimenten mit 45 Studenten bzw. 210 Berliner Bürgern, in denen eine Serie fiktiver Erfolge bzw. Misserfolge zurückgemeldet wurde, zeigte sich der Einfluss der allgemeinen Kompetenzerwartung auf die in einer späteren Leistungssituation auftretenden Erfolgserwartungen (Schwarzer & Jerusalem, 1989, S. 132 f.).
Normierung
Normen liegen nicht vor, es sind lediglich Verteilungskennwerte (Mittelwerte, Standardabweichungen) für verschiedene Stichproben angegeben (Jerusalem & Schwarzer, 1981, S. 18 ff.).
Anwendungsmöglichkeiten
Mit den Skalen lassen sich Überzeugungen subjektiver Kontrollierbarkeit bzw. Kompetenzerwartungen in verschiedenen Anforderungssituationen erfassen, nämlich für die Schule, das Studium und das allgemeine Leben. Das Verfahren soll vor allem im Bereich der wissenschaftlichen Forschung Anwendung finden.
Bewertung
Für das Verfahren wird nicht der Anspruch eines normierten Testinstruments erhoben. Die vorliegenden Untersuchungsergebnisse sprechen aber für die Anwendbarkeit der Skalen im Rahmen wissenschaftlicher Forschung, zumal zu diesem Bereich ("Selbstwirksamkeit") kaum entsprechende Verfahren vorliegen.
Erstmals publiziert in:
Jerusalem, M. & Schwarzer, R. (1981). "Selbstwirksamkeit". WIRK. In R. Schwarzer (Hrsg.) (1986), Skalen zur Befindlichkeit und Persönlichkeit (Forschungsbericht 5. S. 15-28). Berlin: Freie Universität, Institut für Psychologie.
Literatur
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Jerusalem, M. (1984). Selbstbezogene Kognitionen in schulischen Bezugsgruppen. Eine Längsschnittstudie. Berlin: Freie Universität Berlin, Institut für Psychologie.
Jerusalem, M. & Schwarzer, R. (1981). Fragebogen zur Erfassung von "Selbstwirksamkeit". In R. Schwarzer (Hrsg.) (1986), Skalen zur Befindlichkeit und Persönlichkeit (Forschungsbericht 5). Berlin: Freie Universität, Institut für Psychologie.
Schwarzer, R. (1984). The self in anxiety, stress, and depression. Amsterdam: North-Holland. PSYNDEX Dok.-Nr. 0007567
Schwarzer, R. & Jerusalem, M. (1989). Erfassung leistungsbezogener und allgemeiner Kontroll- und Kompetenzerwartungen. In G. Krampen (Hrsg.), Diagnostik von Attributionen und Kontrollüberzeugungen (S. 128-133). Göttingen: Hogrefe. PSYNDEX Dok.-Nr. 0045858
Wichtige neuere Publikationen
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Orginalfassung/Anderssprachlige Fassungen
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Sbicigo, J. B., Teixeira, M. A. P., Dias, A. C. G. & Dell'Aglio, D. D. (2012). Propriedades psicométricas da Escala de Autoeficácia Geral Percebida (EAGP) [Psychometric properties of the General Self-efficacy Scale (GSES)]. Psico, 43, 139-146.
Rückmeldeformular
Rückmeldung über die Anwendung eines Verfahrens aus dem Testarchiv des Leibniz-Instituts für Psychologie (ZPID) an die Testautoren/-innen
Kontaktdaten
Prof. Dr. phil. Matthias Jerusalem, Humboldt-Universität zu Berlin, Philosophische Fakultät IV, Institut für Erziehungswissenschaften, Pädagogische Psychologie und Gesundheitspsychologie, Geschwister-Scholl-Straße 7 Raum 335, D-10099 Berlin
Prof. Dr. Ralf Schwarzer, Freie Universität Berlin, Gesundheitspsychologie, Habelschwerdter Allee 45, D-14195 Berlin