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Nachweise und Beschreibungen weiterer Testverfahren bei PubPsych
ReRe-Skala
Resistenzorientierung-Regenerationsorientierungs-Skala
Kurzabstract
Die ReRe-Skala dient der Erfassung von Strategien im Umgang mit Belastungen. Der Fragebogen besteht aus 20 Items in den zwei Subskalen (1) Resistenzorientierung und (2) Regenerationsorientierung. Als theoretische Rahmenkonzepte dienen das transaktionale Stressmodell (Lazarus & Folkman, 1984), Salutogenese und Salutotherapie (Linden & Weig, 2009), euthyme Therapie nach Lutz (2011) sowie das Konzept von "Hardiness" (Kobasa, 1979). Reliabilität: Die mittels Cronbachs Alpha berechnete Reliabilität der aus jeweils 10 Items bestehenden Skalen beträgt für Selbstpflege Alpha = .92 und für Verausgabungsbereitschaft Alpha = .93. Validität: Als Nachweis der Konstruktvalidität sprechen signifikante Korrelationskoeffizienten mit dem SCl-90, die faktorenanalytisch nachgewiesene Zweifaktorenstruktur sowie die erwartungsgemäß hohen Skaleninterkorrelationen. Die Resultate für Regenerationsorientierung gehen in die erwartete Richtung, bei Resistenzorientierung sind diese Ergebnisse nicht eindeutig.
Leibniz-Institut für Psychologie (ZPID). (2019). Open Test Archive: ReRe-Skala. Resistenzorientierung-Regenerationsorientierungs-Skala. Verfügbar unter: https://www.testarchiv.eu/de/test/9007495
Zitierung
Otto, J. & Linden, M. (2018). ReRe-Skala. Resistenzorientierung-Regenerationsorientierungs-Skala [Verfahrensdokumentation und Fragebogen]. In Leibniz-Institut für Psychologie (ZPID) (Hrsg.), Open Test Archive. Trier: ZPID.
https://doi.org/10.23668/psycharchives.4666
Kurzinformationen
Kurzname ReRe-Skala
Engl. Name Resistance Orientation-Regeneration Orientation Scale
Autoren Otto, J., Linden, M.
Erscheinungsjahr im Testarchiv 2018
Copyright/Lizenz Copyright AutorInnen; CC-BY-SA 4.0
Schlagworte Stressverarbeitung, Resilienz, Körperliche Befindlichkeit, Psychotherapeutische Prozesse
Sprachversionen deu
Konstrukt Transaktionale Stressmodell (Lazarus & Folkman, 1984), Salutogenese und Salutotherapie (Linden & Weig, 2009), Euthyme Therapie (Lutz, 2011), Hardiness (Kobasa, 1979)
Altersbereich Erwachsene
Itemzahl 20 Items
Subskalen (1) Resistenzorientierung, (2) Regenerationsorientierung
Durchführungszeit ca. 10 Min.
Auswertungsdauer Wenige Minuten.
Interne Konsistenz: Cronbachs Alpha = .92-.93.
Befunde zur Konstruktvalidität (zweifaktorielle Struktur, Skaleninterkorrelation).
Keine; Referenzdaten: Mittelwerte und Standardabweichungen.
Anwendungsbereich Rehabilitation
Diagnostische Zielsetzung
Die ReRe-Skala von Otto und Linden (2017) dient der Erfassung von Strategien im Umgang mit Belastungen.
Aufbau
Der Fragebogen besteht aus 20 Items mit den zwei Subskalen (1) Resistenzorientierung (RS) und (2) Regenerationsorientierung (RG). Die Antwortmöglichkeiten sind von "1 = stimme gar nicht zu" bis "5 = stimme voll und ganz zu" abgestuft.
Grundlagen und Konstruktion
Grundlage für die ReRe-Skala ist die Klassische Testtheorie. Als theoretische Rahmenkonzepte dienen das transaktionale Stressmodell (Lazarus & Folkman, 1984), Salutogenese und Salutotherapie (Linden & Weig, 2009), euthyme Therapie nach Lutz (2011) sowie das Konzept von "Hardiness" (Kobasa, 1979). In einer Voruntersuchung wurde aus klinischen Kontakten (häufig wiederkehrend geäußerte Einstellungen der Patienten, z. B. im Einzel- und Gruppensetting) und den verwandten Theoriekonzepten ein Itempoolgeneriert.
Empirische Prüfung und Gütekriterien
Reliabilität: Die mittels Cronbachs Alpha berechnete Reliabilität der aus jeweils 10 Items bestehenden Skalen beträgt für Selbstpflege Alpha = .92 und für Verausgabungsbereitschaft Alpha = .93. Validität: Als Indikatoren der Konstruktvalidität dienen die signifikanten Korrelationskoeffizienten mit dem SCl-90, die faktorenanalytisch nachgewiesene Zweifaktorenstruktur sowie die erwartungsgemäß hohen Skaleninterkorrelationen. Die Resultate für Regenerationsorientierung gehen in die erwartete Richtung, bei Resistenzorientierung sind diese Ergebnisse uneindeutiger. Normen: Eine Normierung fand nicht statt. Es liegen jedoch Mittelwerte und Standardabweichungen der Subskalen für N = 342 psychosomatische Patienten vor.
Testkonzept
Theoretischer Hintergrund
Therapeuten sind häufig mit dem Thema der Verbesserung von Stressbewältigungsfähigkeiten befasst. Eine Umgangsweise mit Stressoren ist die Schulung von Stresstoleranz oder "Hardiness", verbunden mit Verausgabungsbereitschaft, Problemfokussierung und kontinuierlicher Zielverfolgung auch bei negativer Befindlichkeit (Kobasa, 1979). Ein anderer Ansatz ist die Verbesserung von Selbstfürsorge und Selbstpflege mit kompensatorischen rekreativen und euthymen Aktivitäten und Schonung zur Regeneration der eigenen Kräfte (Linden & Weig, 2009; Lutz, 2011). Als theoretische Rahmenkonzepte dienen damit das transaktionale Stressmodell (Lazarus & Folkman, 1984), Salutogenese und Salutotherapie (Linden & Weig, 2009), die euthyme Therapie nach Lutz (2011) sowie das Konzept von "Hardiness" (Kobasa, 1979). Die Resistenzorientierung-Regenerationsorientierungs-Skala, kurz "ReRe-Skala" (Otto & Linden, 2017), ermöglicht die gleichzeitige Erfassung der individuellen Regenerations- und Resistenzorientierung. Sie kann zur Patiententypisierung, zur Erfassung therapeutischer Veränderungen und auch zur Anleitung von Therapiegruppen genutzt werden.
Testaufbau
Die ReRe-Skala besteht aus 20 Items, wovon jeweils 10 Items einer Subskala zugeordnet werden können:
(1) Resistenzorientierung (RS);
(2) Regenerationsorientierung (RG).
Die Subskala Resistenzorientierung (RS) beinhaltet Items, welche Widerstands- und Einsatzbereitschaft erfassen. Die Subskala Regenerationsorientierung (RG) erfasst aktives euthymes und regeneratives Verhalten und Einstellungen.
Die Antwortmöglichkeiten sind auf einer Likertskala von "1 = stimme gar nicht zu" bis "5 = stimme voll und ganz zu" abgestuft.
Auswertungsmodus
Die ReRe-Skala kann entsprechend der beiden Subskalen in Form eines Mittelwertes ausgewertet werden. Erste Vergleichswerte einer psychosomatischen Stichprobe liegen vor (siehe unter "Normierung"). Hierfür müssen die 10 Itemrohwerte einer Skala aufsummiert und ein Mittelwert berechnet werden. Ein Gesamtwert wird nicht gebildet.
Auswertungshilfen
Als Auswertungshilfe stehen Vergleichswerte zur Verfügung.
Auswertungszeit
Die Berechnung der beiden Skalenwerte dauert wenige Minuten.
Itembeispiele
Die Subskala Resistenzorientierung (RS) umfasst beispielsweise Items wie "Man darf sich trotz Unwohlsein oder schlechtem Befinden nicht vom Ziel abbringen lassen" oder "Man muss auch dann Dinge angehen, wenn man sich nicht wohl fühlt". Die Subskala Regenerationsorientierung (RG) erfasst aktives euthymes und regeneratives Verhalten, z. B. "In anstrengenden Zeiten sind Phasen der Erholung besonders wichtig", "Ich versuche meinen Akku aufzuladen" oder "Ich verwöhne mich".
Items
Die Skala hat zwei Subskalen mit je 10 Items:
(1) Resistenzorientierung (RS)
Item 2: Man darf sich trotz Unwohlsein oder schlechtem Befinden nicht vom Ziel abbringen lassen.
Item 4: Man muss auch dann Dinge angehen, wenn man sich nicht wohl fühlt.
Item 6: Ich kann mich überwinden etwas zu tun, was ich eigentlich nicht machen will.
Item 8: Ohne Selbstüberwindung kein Erfolg.
Item 10: Wenn es darum geht, ein Ziel zu erreichen, dann darf man auf die eigene Befindlichkeit keine Rücksicht nehmen.
Item 12: Wenn man etwas nicht schafft, dann muss man sich stärker anstrengen.
Item 14: Nur wer sich trainiert und sich selbst fordert, bringt etwas zu Stande.
Item 16: Man muss sich selbst herausfordern, um etwas zu Stande zu bringen.
Item 18: Wenn es darauf ankommt, lasse ich mich nicht von äußeren Bedingungen beeindrucken.
Item 20: Schwäche muss durch Training überwunden werden.
(2) Regenerationsorientierung (RG)
Item 1: Ich achte auf mein äußeres Erscheinungsbild.
Item 3: Ich nehme mir Zeit zum genussvollen Essen.
Item 5: Essen ist für mich die Gelegenheit, es mir gut gehen zu lassen.
Item 7: Ich mache die Augen auf und lasse Farben, Natur und Schönheit in mich eindringen, um es mir gut gehen zu lassen.
Item 9: In anstrengenden Zeiten sind Phasen der Erholung besonders wichtig.
Item 11: Bei Belastungen muss man gerade besonders auf sich achten.
Item 13: Fühlen, Schmecken, Riechen sind für mich Mittel, um mich aufzubauen.
Item 15: Ich schaue in den Spiegel und achte darauf, was positiv an mir ist.
Item 17: Ich verwöhne mich.
Item 19: Ich versuche, meinen Akku aufzuladen.
Durchführung
Testformen
Das Verfahren stellt ein Original dar und kann als Einzel- oder Gruppentest durchgeführt werden.
Altersbereiche
Das Verfahren wurde für keinen speziellen Altersbereich entwickelt, allerdings nur an einer Stichprobe erwachsener Patienten untersucht.
Durchführungszeit
Die Durchführungszeit beträgt circa 10 Minuten.
Material
Als Materialien steht der Fragebogen zur Verfügung. Es wird ein Schreibgerät benötigt.
Instruktion
"In den folgenden Fragen wollen wir Ihr Verhalten und Ihre Einstellung im Umgang mit Belastungen, auch im zwischenmenschlichen Bereich, erfassen! Bitte antworten Sie dabei spontan, da es weder richtige noch falsche Antworten gibt." Die Instruktion ist standardisiert.
Durchführungsvoraussetzungen
Es sind keine speziellen Durchführungsvoraussetzungen bekannt.
Testkonstruktion
Die Testkonstruktion beruht auf der Klassischen Testtheorie. Die Entwicklung des Messinstruments erfolgte in zwei Schritten. In einer Voruntersuchung wurde aus klinischen Kontakten (häufig wiederkehrend geäußerte Einstellungen der Patienten, zum Beispiel im Einzel- und Gruppensetting) und den oben beschriebenen verwandten Theoriekonzepten ein Itempool generiert. Nach einer Voruntersuchung zur Itemselektion und Reduktion konnten Items gewonnen werden, welche dann in der Hauptuntersuchung vertiefend in Bezug auf weitere Itemkennwerte, Faktorenstruktur und Gütekriterien untersucht wurden.
A. Voruntersuchung
Es wurden im oben genannten Verfahren 50 Items zusammengestellt (jeweils 25 pro Dimension; Otto & Linden, 2014). Hierbei fanden im Bereich Selbstpflege Genussverhaltensweisen aus den Bereich der euthymen Therapie (Lutz, 2011), emotionsfokussierte Umgangsweisen und die, wie oben beschrieben, Patientenaussagen Eingang. Ein Beispiel hierfür ist: "Ich versuche, meinen Akku aufzuladen". Im Bereich der Resistenzorientierung wurden Items aus den Grundannahmen der "Hardiness" und Stresstoleranz ("Man muss die Dinge auch angehen, wenn man sich nicht wohlfühlt") entwickelt und ebenfalls passende Patientenstatements berücksichtigt. Die Pilotuntersuchung wurde an 58 den Untersuchern zu einem bestimmten Zeitpunkt zugänglichen Patienten einer psychosomatischen Rehabilitationsklinik durchgeführt.
Von den ursprünglich 50 Items wurden nach einer deskriptiven und explorativen faktorenanalytischen Untersuchung in Abhängigkeit von den Kennwerten jeweils 10 Items pro Dimension ausgewählt. Die mittels Cronbachs Alpha berechnete Reliabilität beträgt für Regenerationsorientierung/Selbstpflege Alpha = .92 und für Resistenzorientierung/Verausgabungsbereitschaft Alpha = .93 und ist somit in der Voruntersuchung als "sehr gut" zu bewerten. Zur Untersuchung der Faktorenstruktur wurde eine explorative Faktorenanalyse (Hauptkomponentenanalyse mit Varimax-Rotation) durchgeführt. Bei einem Extraktionskriterium Eigenwert größer 1 wurden vier Faktoren mit einer Gesamtvarianzaufklärung von 74.76% extrahiert.
Nach Screeplot-Kriterium sind zwei Faktoren zu extrahieren, welche eine Varianzaufklärung von 63.33% besitzen. Betrachtet man die Itemladungen, ergeben sich mit Ausnahme der Items "Ich versuche, meinen Akku aufzuladen" und "Ich kann mich überwinden etwas zu tun, was ich eigentlich nicht tun will" die höchsten Ladungen auf die ersten beiden von vier Faktoren, sodass die inhaltskonforme Zweifaktorenlösung ausgewählt wurde.
B. Hauptuntersuchung
Insgesamt konnten N = 342 Patienten einer psychosomatischen Klinik im Rahmen der Untersuchung befragt werden. Im Rahmen der Hauptuntersuchung wurde das Zweifaktorenmodell mittels konfirmatorischer Faktorenanalyse untersucht.
Gütekriterien
Objektivität
Der Fragebogen erfüllt zur Erhebung der Stressverarbeitungsstrategien Regenerations- und Resistenzorientierung aufgrund der standardisierten computerbasierten Datenerhebung, des Fragebogendesigns und der quantitativen Auswertung alle Anforderungen bezüglich der Objektivität.
Reliabilität
Die interne Konsistenz betrug Cronbachs Alpha = .85 für die Skala Regenerationsorientierung/Selbstpflege und Alpha = .82 für die Skala Resistenzorientierung/Verausgabungsbereitschaft.
Validität
Zur Darstellung der Konstruktvalidität sind die Korrelationen mit den Skalen der Symptom-Checkliste von DeRogatis - Deutsche Version (SCL-90; Franke, 2002) angegeben (siehe Tabelle 1). Im Bereich der Skala Selbstpflege/Regenerationsorientierung sind die Skalen signifikant in die gewünschte Richtung korreliert (p-Werte jeweils unter .01). Die Korrelationen lagen im Bereich von r = -.18 bis r = -.40. Im Bereich der Verausgabungsbereitschaft/Resistenzorientierung sind die Ergebnisse uneindeutiger: Es finden sich signifikante negative Korrelationen (p < .05) mit den Unterskalen Unsicherheit im Sozialkontakt (r = -.12), Phobische Angst (r = -.11) und Psychotizismus (r = -.13). Marginal signifikante Korrelationen (p < .10) sind mit der Gesamtsymptombelastung (r = -.10) sowie mit den Unterskalen Zwanghaftigkeit (r = -.10) und Depressivität (r = -.10) zu berichten. Weiterhin wurden zur Überprüfung der Konstruktvalidität eine Faktorenanalyse durchgeführt sowie die Skaleninterkorrelation berechnet. Zunächst wurde ein Modell ohne erlaubte Korrelation der Fehlervarianzen jedes einzelnen Items untersucht. Aufgrund schlechter Fit-Werte (GFI = .85, AGFI = .81, NFI = .75, CFI = .81, RMSEA = .084) wurde das Modell dahingehend verändert, dass Fehlerkorrelationen zwischen den Items 9 und 11, 1 und 4, 4 und 6, 2 und 20, 4 und 14, 10 und 12 sowie zwischen 14 und 16 zugelassen wurden. Mit Ausnahme des Items 18 betrugen alle Ladungen über .40 auf dem jeweiligen Faktor. Die Faktoren korrelierten untereinander zu r = .23. Die Kennwerte zur Modellanpassung betragen im modifizierten Modell: GFI = .89, AGFI = .86, NFI = .82, CFI = .88, RMSEA = .069. Als Kennwert zur Kriteriumsvalidität wurde die Dauer der Arbeitsunfähigkeit herangezogen. Die Skala Selbstpflege/Regenerationsorientierung zeigte dabei eine signifikant negative Korrelation mit der Dauer der Arbeitsunfähigkeit in Wochen (r = -.15, p = .02). Die Skala Resistenzorientierung/Verausgabungsbereitschaft korrelierte nicht signifikant mit der Arbeitsunfähigkeitsdauer (r = -.05, p = .35). Als Indikatoren der Konstruktvalidität können Korrelationen mit den Skalen der SCL-90 dienen (siehe Tabelle 1). Je höher die Regenerationsorientierung ausfällt, desto geringer ist die Symptombelastung. Die Korrelationen liegen im Bereich von r = -.18 bis r = -.40. Im Bereich der Resistenzorientierung sind die Ergebnisse uneindeutiger: Es finden sich signifikante negative Korrelationen (p < .05) bzw. ein Trend (p < .10) mit den Unterskalen Unsicherheit im Sozialkontakt (r = -.12), Phobische Angst (r = -.11) und Psychotizismus (r = -.13), Zwanghaftigkeit (r = -.10), Depressivität (r = -.10) und dem Global Severity Index (GSI; r = -.10).
Tabelle 1
Korrelationen der ReRe-Subskalen mit der SCL-90-R (N = 342, bivariate Korrelationen nach Pearson, ** = p < .01, * = p < .05, + = p < .10) (modifiziert nach Otto & Linden, 2017, S. 237, Tabelle 3)
Skala | ||
---|---|---|
SCL-90-Skalen | RG | RS |
GSI | -.37** | -.10* |
Somatisierung | -.18** | -.01 |
Zwanghaftigkeit | -.36** | -.10* |
Unsicherheit im Sozialkontakt | -.40** | -.12* |
Depressivität | -.39** | -.10* |
Ängstlichkeit | -.30** | -.06 |
Aggressivität - Feindseligkeit | -.26** | -.09 |
Phobische Angst | -.31** | -.11* |
Paranoides Denken | -.30** | -.05 |
Psychotizismus | -.29** | -.13* |
Normierung
Eine Normierung fand nicht statt. In Tabelle 2 werden Mittelwerte und Standardabweichungen der Subskalen für psychosomatische Patienten angegeben.
Tabelle 2
Mittelwerte (M) und Standardabweichungen (SD) für psychosomatische Patienten (N = 342) für beide ReRe-Subskalen (modifiziert nach Otto & Linden, 2017, S. 236, Tabelle 2)
Subskala | M | SD |
---|---|---|
(1) | 3.25 | 0.79 |
(2) | 3.43 | 0.69 |
Anwendungsmöglichkeiten
Die ReRe-Skala kann nicht nur zur Messung von Patientenorientierungen, sondern auch zur Steuerung von Therapiegruppen und zur Messung von therapeutischen Veränderungen genutzt werden. Ebenso bietet sie sich als ressourcenorientiertes Verfahren für den nichtklinischen Bereich an.
Bewertung
Das Instrument wurde bislang nur bei psychosomatischen Rehabilitanden eingesetzt. Die gefundenen Reliabilitätskoeffizienten sind zufriedenstellend bis sehr gut zu bewerten. Erste Hinweise auf die Validität liegen vor. Untersuchungen an einer nicht-klinischen Stichprobe stehen noch aus. Auch ist die Stabilität der Ausprägung der Dimensionen in längsschnittlichen Beobachtungen zu untersuchen.
Erstmals publiziert in:
Otto, J. & Linden, M. (2017). Erfassung der Stressverarbeitungsstrategien Regenerations- und Resistenzorientierung. Eine Studie an psychosomatischen Patienten. Zeitschrift für Psychiatrie, Psychologie und Psychotherapie, 65 (4), 231-239. PSYNDEX Dok.-Nr. 0332161
Literatur
Franke, G. H. (2002). SCL-90-R. Die Symptom-Checkliste von DeRogatis - Deutsche Version (2., vollständig überarbeitete und neu normierte Auflage). Göttingen: Beltz.
Kobasa, S. C. (1979). Stressful life events, personality, and health: An inquiry into hardiness. Journal of Personality and Social Psychology, 37 (1), 1-11.
Lazarus, R. S. & Folkman, S. (1984). Stress, appraisal and coping. New York: Springer.
Linden, M. & Weig, W. (2009). Salutotherapie. Köln: Deutscher Ärzteverlag.
Lutz, R. (2011). Euthyme Therapie und Salutogenese. In R. Frank (Hrsg.), Therapieziel Wohlbefinden: Ressourcen aktivieren in der Psychotherapie (S. 55-68). Berlin: Springer.
Otto, J. & Linden, M. (2014). Umgang mit Distress durch Resilienz- und Regenerationsorientierung. Posterpräsentation auf dem Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN).
Otto, J. & Linden, M. (2017). Erfassung der Stressverarbeitungsstrategien Regenerations- und Resistenzorientierung. Eine Studie an psychosomatischen Patienten. Zeitschrift für Psychiatrie, Psychologie und Psychotherapie, 65 (4), 231-239. (DOI: 10.1024/1661-4747/a000326) PSYNDEX Dok.-Nr. 0332161
Wichtige neuere Publikationen
Wasilewski, J., Otto, J. & Linden M. (2017). Promoting self-care instead of resistance orientation: Therapeutic or side effect in regard to work? Psychotherapie, Psychosomatik, Medizinische Psychologie. https://doi.org/10.1055/s-0043-118656
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Kontaktdaten
Josephine Otto, Dipl.-Psych., Psychologische Psychotherapeutin, Praxis Wegscheider, Mauritiuskirchstraße 3, D-10365 Berlin
Prof. Dr. Michael Linden, Forschungsgruppe Psychosomatische Rehabilitation, Rehabilitationszentrum Seehof der Deutschen Rentenversicherung, Lichterfelder Allee 55, D-14513 Teltow