Testinstrumente sortiert
Ansprechpartnerin
Gülay Karadere (Dipl.-Psych.)
Zuständigkeit: Open Test Archive
+49 (0)651 201-4934 (Mi-Do vormittags)
guek@leibniz-psychology.org
Nachweise und Beschreibungen weiterer Testverfahren bei PubPsych
PEKS
Political Efficacy Kurzskala
Kurzabstract
Die PEKS erfasst individuelle politischer Kompetenz- und Einflusserwartungen. Die beiden Skalen (1) Internal Political Efficacy (IPE) und (2) External Political Efficacy (EPE) mit jeweils zwei Items bilden die beiden Überzeugungen der Political Efficacy ab. Reliabilität: Die Reliabilität (nach McDonalds Omega) variiert zwischen Omega = .83 und .92 (IPE) und Omega = .69 und .72 (EPE). Die Retestreliabilität der IPE lag deutlich über der der EPE. Validität: Die IPE zeigte erwartungsgemäß hohe Korrelationen mit Maßen des politischen Interesses (r = .69), der politischen Partizipation (r = .48), der allgemeinen Selbstwirksamkeit (r = 45) sowie der internalen Kontrollüberzeugung (r = .41). Theoriekonform zeigten sich bei der EPE positive Beziehungen zum Vertrauen in politische Institutionen. Moderate Effekte finden sich bzgl. mehrerer soziodemographischer und sozioökonomischer Maßen, z. B. zum Bildungsstand sowie zum Geschlecht. Neben der Beziehung zu den Partizipationsvariablen konnte auch ein Zusammenhang der IPE mit dem persönlichen Nettoeinkommen gefunden werden. Hier weist die PEKS moderate substantielle Effekte auf (r = .30). Normen: Es liegen Referenzwerte (M und SD) getrennt nach Geschlecht, Altersgruppe und Bildungsstand vor.
Leibniz-Institut für Psychologie (ZPID). (2019). Open Test Archive: PEKS. Political Efficacy Kurzskala. Verfügbar unter: https://www.testarchiv.eu/de/test/9006492
Zitierung
Beierlein, C., Kemper, C. J., Kovaleva, A. & Rammstedt, B. (2012). PEKS. Political Efficacy Kurzskala [Verfahrensdokumentationen mit Items]. In Leibniz-Institut für Psychologie (ZPID) (Hrsg.), Open Test Archive. Trier: ZPID.
https://doi.org/10.23668/psycharchives.6561
Kurzinformationen
Kurzname PEKS
Engl. Name Political Efficacy - Short Scale
Autoren Beierlein, C., Kemper, C. J., Kovaleva, A., Rammstedt, B.
Erscheinungsjahr im Testarchiv 2012
Copyright/Lizenz Copyright Autoren; CC-BY-NC-ND 3.0
Schlagworte Umfragen, Politische Einstellungen, Politische Partizipation, Selbstwahrnehmung, Selbstwirksamkeit
Sprachversionen deu
Konstrukt Political Efficacy
Altersbereich ab 18 Jahre
Itemzahl 2 Items
Subskalen (1) Internal Political Efficacy, (2) External Political Efficacy
Durchführungszeit ca. 1 Min.
Auswertungsdauer ca. 1 Min.
Interne Konsistenz: McDonalds Omega = .83-.92 (IPE), Omega = .69-.72 (EPE).
Befunde zur Konstruktvalidität.
Keine; Referenzwerte: Mittelwerte und Standardabweichungen.
Anwendungsbereich Forschung (Umfrage)
Diagnostische Zielsetzung
Die Political Efficacy Kurzskala (PEKS; Beierlein, Kemper, Kovaleva & Rammstedt, 2012) ist ein Selbstbeurteilungsinstrument zur Erfassung individueller politischer Kompetenz- und Einflusserwartungen. Die Skala wurde entwickelt, um eine ökonomische Messung der beiden Überzeugungen der Political Efficacy in sozialwissenschaftlichen Untersuchungen zu ermöglichen, ohne dabei auf eine reliable und valide Erfassung verzichten zu müssen.
Aufbau
Die PEKS enthält jeweils zwei Items zur Erfassung der Internal Political Efficacy sowie der External Political Efficacy. Die Items sind auf einer fünfstufigen Skala zu beurteilen. Die Werte auf den beiden Items der jeweiligen Skala werden zu zwei separaten Skalenwerten aggregiert. Diese Skalenwerte geben die Ausprägung einer Person bezüglich der Internal bzw. der External Political Efficacy an.
Grundlagen und Konstruktion
Die PEKS wurde auf Basis von Items aus mehreren Bevölkerungsumfragen entwickelt (z. B. Allgemeine Bevölkerungsumfrage der Sozialwissenschaften ALLBUS, 2004; Andreß et al., 2004; International Social Survey Programme ISSP, 2006; ISSP Research Group, 2008; Vetter, 1997). Die beiden Skalen der PEKS erfassen die beiden zwei theoretisch voneinander abgrenzbaren Überzeugungen, welche in der Literatur unter dem Begriff Political Efficacy zusammengefasst werden. Internal Political Efficacy bezieht sich auf die subjektive Überzeugung der Person, politische Handlungsmöglichkeiten zur Verfügung zu haben und politische Sachverhalte verstehen zu können. External Political Efficacy spiegelt die wahrgenommene Responsivität des politischen Systems bzw. der politischen Amtsinhaber für die Belange der Bürger wieder. Ziel der Itemselektion war die Konstruktion einer ökonomischen Kurzskala mit maximaler Inhaltsvalidität und hoher diskriminanter Validität.
Empirische Prüfung und Gütekriterien
Reliabilität: Die Reliabilität der PEKS wurde anhand des Koeffizienten von McDonald (1999, S. 90) ermittelt. Die Interpretation der Höhe von McDonalds Omega ist äquivalent zur Interpretation des bekannteren aber weniger geeigneten Cronbachs Alpha. Die Reliabilität der Skala Internal Political Efficacy der PEKS variierte in den zugrunde gelegten Stichproben zwischen Omega = .83 und Omega = .92. Die Reliabilität der Skala External Political Efficacy erreichte Werte von Omega = .69 und Omega = .72. Dies entspricht einer für Gruppenuntersuchungen ausreichenden Reliabilität. Die Retestreliabilität der Skala Internal Political Efficacy lag deutlich über der Retestreliabilität der External Political Efficacy. Validität: Die theoretisch erwarteten Beziehungen der PEKS zu verschiedenen Validitätskriterien wurden anhand zweier Stichproben empirisch überprüft. Die Ergebnisse spiegeln die aus der psychologischen und politikwissenschaftlichen Literatur bekannten Beziehungen der Political Efficacy angemessen wider: Die höchste Korrelation zeigte die Internal Political Efficacy der PEKS erwartungsgemäß mit Maßen des politischen Interesses (r = .69), der politischen Partizipation (r = .48), der allgemeinen Selbstwirksamkeit (r = 45) sowie der internalen Kontrollüberzeugung (r = .41). Theoriekonform zeigten sich bei der External Political Efficacy positive Beziehungen zum Vertrauen in politische Institutionen. Moderate Effekte finden sich bezüglich mehrerer soziodemographischer und sozioökonomischer Maßen, z. B. zum Bildungsstand sowie zum Geschlecht. Von besonderem Interesse für die sozialwissenschaftliche Forschung dürfte neben der Beziehung zu den Partizipationsvariablen auch der Zusammenhang der Internal Political Efficacy mit dem persönlichen Nettoeinkommen einer befragten Person sein. Hier weist die PEKS moderate substantielle Effekte auf (r = .30). Mit dem Alter korreliert die PEKS hingegen nicht konsistent über die Studien. Normen: Es liegen Referenzwerte (Mittelwerte und Standardabweichungen) getrennt nach Geschlecht, Altersgruppe (drei Altersgruppen: 18-35 Jahre; 36-65 Jahre; > 65 Jahre) und Bildungsstand vor, die an N = 1 134 Personen gewonnen wurden (Beierlein et al., 2012, S. 7, S. 21). Auch aus einer Untersuchung mit N = 539 Probanden liegen Mittelwerte und Standardabweichungen vor (S. 18, Tabelle 1 und 2). Der Skalenmittelwert für die Skala Internal Political Efficacy liegt bei M = 3.24 (SD = 1.03) und für External Political Efficacy bei M = 1.74 (SD = 0.79).
Testkonzept
Items
(1) Wichtige politische Fragen kann ich gut verstehen und einschätzen.
(2) Die Politiker kümmern sich darum, was einfache Leute denken.
(3) Ich traue mir zu, mich an einem Gespräch über politische Fragen aktiv zu beteiligen.
(4) Die Politiker bemühen sich um einen engen Kontakt zur Bevölkerung.
Durchführung
Altersbereiche
Das Verfahren eignet sich für Personen ab einem Alter von 18 Jahren.
Durchführungszeit
Die Durchführung nimmt ca. eine Minute in Anspruch.
Erstmals publiziert in:
Beierlein, C., Kemper, C. J., Kovaleva, A. & Rammstedt, B. (2012). Ein Messinstrument zur Erfassung politischer Kompetenz- und Einflussüberzeugungen. Political Efficacy Kurzskala (PEKS) (Working Papers 2012|18). Mannheim: GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften.
Literatur
Aish, A. M. & Jöreskog, K. G. (1990). A panel model for political efficacy and responsiveness: An application of LISREL7 with weighted least squares. Quality and Quantity, 24, 405-426.
Andreß, H.-J., Meulemann, H., Diekmann, A., Feger, H., Huinink, J., Schmitt-Beck, R. & Solga, H. (2004). Allgemeine Bevölkerungsumfrage der Sozialwissenschaften ALLBUS 2004 (ZA 3762).
Beierlein, C., Kemper, C. J., Kovaleva, A. & Rammstedt, B. (2012). Ein Messinstrument zur Erfassung politischer Kompetenz- und Einflussüberzeugungen. Political Efficacy Kurzskala (PEKS) (Working Papers 2012|18). Mannheim: GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften.
Finkel, S. E. (1985). Reciprocal effects of participation and political efficacy: A panel analysis. American Journal of Political Science, 29, 891-913.
ISSP Research Group. (2008). International Social Survey Programme 2006: Role of Government IV (ISSP 2006). GESIS Datenarchiv, Köln. ZA4700 Datenfile Version 1.0.0.
McDonald, R. P. (1999). Test theory: A unified treatment. Mahwah: Erlbaum.
Vetter, A. (1997). Political Efficacy: Alte und neue Meßmodelle im Vergleich. Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, 49, 53-73.
Wichtige neuere Publikationen
Beierlein, C., Kemper, C. J., Kovaleva, A. & Rammstedt, B. (2014). Political Efficacy Kurzskala (PEKS). Zusammenstellung sozialwissenschaftlicher Items und Skalen. Mannheim: GESIS. https://doi.org/10.6102/zis34
Beierlein, C. & Laszlo, Z. (2014). PEKS. Political Efficacy Kurzskala. In C. J. Kemper, E. Brähler & M. Zenger (Hrsg.), Psychologische und sozialwissenschaftliche Kurzskalen. Standardisierte Erhebungsinstrumente für Wissenschaft und Praxis (S. 228-231). Berlin: Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft.
Groskurth, Katharina, Nießen, Désirée, Rammstedt, Beatrice & Lechner, Clemens M. (2021). An English-language adaptation and validation of the Political Efficacy Short Scale (PESS). Measurement Instruments for the Social Sciences, 3, Art. No. 1. [PESS answer sheet English version and German version in supplementary material] https://doi.org/10.1186/s42409-020-00018-z PSYNDEX Dok.-Nr. 0392522
Rezensionen
Zapko-Willmes, Alexandra & Peter, Felix. (2024). TBS-DTK-Rezension: Political Efficacy Kurzskala (PEKS). Psychologische Rundschau, 75 (1), 77-79. https://doi.org/10.1026/0033-3042/a000651 PSYNDEX Dok.-Nr. 0417985
Rückmeldeformular
Rückmeldung über die Anwendung eines Verfahrens aus dem Testarchiv des Leibniz-Instituts für Psychologie (ZPID) an die Testautoren/-innen
Kontaktdaten
Prof. Dr. Constanze Beierlein, Hochschule Hamm-Lippstadt, Marker Allee 76-78, D-59063 Hamm
RD Dr. Dipl.-Psych. Anastassiya Hör (geb. Kovaleva), Universität Bielefeld, Fakultät für Biologie, Biologiedidaktik (Zoologie/Humanbiologie), Universitätsstraße 25, D-33615 Bielefeld
Dr. Christoph J. Kemper, Senior Reseacher, Koernerstraße 8, D-60322 Frankfurt
Prof. Dr. Beatrice Rammstedt, Stellvertretende Präsidentin, GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Abteilung Survey Design and Methodology, Quadrat B2,1, D-68159 Mannheim