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Nachweise und Beschreibungen weiterer Testverfahren bei PubPsych
SIT
Schuldinduzierender Szenarien Test
Kurzabstract
Der Schuldinduzierende Szenarien Test (SIT) dient der Erfassung des Schulderlebens von Personen mit einer Zwangsstörung. Seine Entwicklung basiert auf einer Sammlung von 33 charakterisierenden Themen von Zwangspatient/-innen, die zu Szenarien umformuliert wurden. Das Verfahren umfasst mit insgesamt 22 Items zwei Skalen (1 Schulderleben aus zwischenmenschlicher Verantwortung und Rücksichtnahme, k =13; 2 Schulderleben aus Moral-/Normverletzung und Risikoaversion, k = 9). Reliabilität: Die interne Konsistenz nach Cronbach der ersten Skala beträgt α = .91, die der zweiten Skala α = .86. Validität: Zur Überprüfung der Validität wurde der Unterschied der Konstrukte Zwang, Depression und Schuld bei Personen mit und ohne Zwangsstörung analysiert. Besonders das Konstrukt Schuld zeigte deutliche Gruppenunterschiede, die auch durch den SIT aufgezeigt werden konnten.
Leibniz-Institut für Psychologie (ZPID). (2022). Open Test Archive: SIT. Schuldinduzierender Szenarien Test. Verfügbar unter: https://www.testarchiv.eu/de/test/9008346
Zitierung
Geissner, E., Knechtl, L., Baumert, A., Rothmund, T., & Schmitt, M. (2022). SIT. Schuldinduzierender Szenarien Test [Verfahrensdokumentation und Testbogen]. In Leibniz-Zentrum für Psychologische Information und Dokumentation (ZPID) (Hrsg.), Open Test Archive. Trier: ZPID.
https://doi.org/10.23668/psycharchives.5247
Kurzinformationen
Kurzname SIT
Engl. Name Guilt-Inducing Scenarios Test
Autoren Geissner, E., Knechtl, L., Baumert, A., Rothmund, T., & Schmitt, M.
Erscheinungsjahr im Testarchiv 2022
Copyright/Lizenz Copyright AutorInnen; CC-BY-SA 4.0
Schlagworte Zwangsstörungen; Psychotherapie; Zwänge; Zwangsvorstellungen; Symptome; Schuldgefühl; Angst
Sprachversionen deu
Konstrukt Schuldgefühl
Altersbereich Erwachsene
Itemzahl 22 Items
Subskalen Subskalen: (1) Schulderleben aus zwischenmenschlicher Verantwortung und Rücksichtnahme, (2) Schulderleben aus Moral-/Normverletzung und Risikoaversion
Durchführungszeit 5-7 Minuten
Auswertungsdauer weniger als 5 Minuten
Interne Konsistenz: nach Cronbach α = .91 (1. Skala) und α = .86 (2. Skala).
Untersuchungen zu Gruppenunterschieden bei Personen mit und ohne Zwangsstörung (Zwang vs. Depression vs. Schuld).
Keine. Als Referenzwerte: Mittelwerte und Standardabweichungen.
Anwendungsbereich Forschung, Therapie
Diagnostische Zielsetzung
Der Schuldinduzierende Szenarien Test (SIT; Geissner et al., 2019a, 2019b) dient der Erfassung des Schulderlebens von Personen mit einer Zwangsstörung. So können Situationen, die von Schuldgefühlen geprägt sind, in der Therapie identifiziert und thematisiert werden.
Aufbau
Das Verfahren umfasst mit insgesamt 22 Items zwei Skalen (1 Schulderleben aus zwischenmenschlicher Verantwortung und Rücksichtnahme, k =13; 2 Schulderleben aus Moral-/Normverletzung und Risikoaversion, k = 9).
Grundlagen und Konstruktion
Die Entwicklung des SIT basiert auf einer Sammlung von 33 charakterisierenden Themen von Zwangspatient/-innen, die zu Szenarien umformuliert wurden. Nach einer erneuten Überprüfung durch Zwangspatient/-innen und Therapeut/-innen wurde die Itemzahl auf 23 reduziert. Nach einer erneuten Überprüfung anhand von 100 Proband/-innen konnten in einer Faktoranalyse zwei distinkte Faktoren identifiziert und ein weiteres Item gestrichen werden.
Empirische Prüfung und Gütekriterien
Reliabilität: Die interne Konsistenz nach Cronbach der ersten Skala beträgt α = .91, die der zweiten Skala α = .86.
Validität: Zur Überprüfung der Validität wurde der Unterschied der Konstrukte Zwang, Depression und Schuld bei Personen mit und ohne Zwangsstörung analysiert. Besonders das Konstrukt Schuld zeigte deutliche Gruppenunterschiede, die auch durch den SIT aufgezeigt werden konnten.
Normen: Es liegt bislang keine Normierung vor.
Testkonzept
Theoretischer Hintergrund
Der Schuldinduzierender Szenarien Test (SIT; Geissner, Knechtl, Baumert, Rothmund & Schmitt, 2019a, 2019b) ermöglicht die Erfassung des Schulderlebens von Personen mit einer Zwangsstörung. Charakterisierend für eine Zwangsstörung ist das Schulderleben, auf welches typischerweise dysfunktionale Verhaltensweisen zur Wiedergutmachung folgen (Rachman, Thordarson, Shafran & Woody, 1995; Salkovskis, Forrester & Richards, 1998). Ein zentraler Ansatz im psychotherapeutischen Behandlungsrahmen sind die Intrusionen von Zwangspatient/-innen, für welche sich Personen mit einer Zwangsstörung verantwortlich fühlen. Somit wird momentan in der kognitiv-behavioralen Therapie der Fokus auf das Verantwortungsgefühl gelegt, um die Wiedergutmachungshandlungen zu reduzieren (Salkovskis et al., 1998). Schulderleben kann allerdings als ein ähnliches verbindendes Element von Wiedergutmachungshandlungen wie das Verantwortungsgefühl gesehen werden. Die Verbindung von Zwang und Schulderleben ist noch nicht ausreichend untersucht worden, kann aber ebenso bedeutend für die Behandlung sein. Der SIT soll somit als Verfahren verdeutlichen, dass Personen mit einer Zwangsstörung ein deutlich erhöhtes Schulderleben vorweisen als Personen ohne Zwangsstörung. So könnte die Behandlung um Elemente von Schuld und Schuldverarbeitung erweitert werden (Geissner et al., 2019a, S. 248).
Testaufbau
Das Verfahren besteht aus den zwei Skalen „Schulderleben aus zwischenmenschlicher Verantwortung und Rücksichtnahme“ mit 13 Items und „Schulderleben aus Moral-/Normverletzung und Risikoaversion“ mit 9 Items. Die Beantwortung der Aussagen erfolgt anhand einer fünfstufigen Likert-Skala von „1 = gar nicht“ bis „5 = voll und ganz“.
Auswertungsmodus
Für die Auswertung der Skalen werden die angekreuzten Items der jeweiligen Skala summiert und bei der ersten Skala durch 13 dividiert. Bei der zweiten Skala wird die Summe der angekreuzten Items durch 9 dividiert. Neben den zwei Subskalensummenwerte wird kein Gesamtwert gebildet.
Auswertungshilfen
Für die Ermittlung der Subskalensummen sind auf dem Fragebogen Hinweise sowie Richtwerte (Mittelwerte und Standardabweichung) aus einer Stichprobe mit klinischen PatientInnen und einer Kontrollgruppe (siehe auch unter „Normierung“).
Auswertungszeit
Die Dauer der Auswertung liegt bei etwas weniger als 5 Minuten.
Itembeispiele
Anmerkung: Im Folgenden werden beispielhaft hochladende Items aus den jeweiligen zwei Subskalen des Verfahrens präsentiert. In Klammern steht die Skalenzugehörigkeit.
Stellen Sie sich vor, Sie betanken das Auto einer nahestehenden Person. Als Sie wegfahren wollen, raucht es aus der Motorhaube: Motorschaden (Schulderleben aus zwischenmenschlicher Verantwortung und Rücksichtnahme).
Stellen Sie sich vor, Sie fahren zu schnell durch eine Wohnsiedlung. Am nächsten Tag lesen Sie in der Zeitung, dass in diesem Ort ein Kind überfahren und Fahrerflucht begangen wurde (Schulderleben aus Moral-/Normverletzung und Risikoaversion).
Items
Im Folgenden werden die Items der beiden SIT-Skalen aufgeführt. Nach der Aussage folgt die Frage „Wie sehr fühlen Sie sich dabei schuldig?“
Skala 1: Schulderleben aus zwischenmenschlicher Verantwortung und Rücksichtnahme
- Stellen Sie sich vor, Sie verlassen Ihr Haus bzw. Ihre Wohnung, ohne die Tür abzuschließen.
- Stellen Sie sich vor, Sie denken kritisch über eine Ihnen nahestehende Person.
- Stellen Sie sich vor, Sie stellen Ihre Bedürfnisse vor die Bedürfnisse Ihres nächststehenden Menschen.
- Stellen Sie sich vor, Sie freuen sich über Ihren Erfolg/Sieg, obwohl andere verloren haben.
- Stellen Sie sich vor, Sie lehnen eine Einladung von Jemandem ab, der es gerne gesehen hätte, dass Sie diese annehmen.
- Stellen Sie sich vor, Sie betanken das Auto einer nahestehenden Person. Als Sie wegfahren wollen, raucht es aus der Motorhaube: Motorschaden.
- Stellen Sie sich vor, Sie können die Probleme Ihres Kindes, Ihres Partners oder engen Freundes nicht lösen.
- Stellen Sie sich vor, in einem Konflikt schlagen Sie die Tür fest zu. Dabei kommt das Türschloss zu Schaden.
- Stellen Sie sich vor, in einem Konflikt sind Sie stark erregt und schreien Ihr Gegenüber an.
- Stellen Sie sich vor, obwohl Sie in einer festen Partnerschaft sind, schauen Sie einem Mann bzw. einer Frau hinterher.
- Stellen Sie sich vor, Sie sagen Jemandem ab, der sich freut Sie zu treffen.
- Stellen Sie sich vor, Sie schneiden eine Brotscheibe ab, lassen das Messer liegen und verlassen das Zimmer. Plötzlich hören Sie einen Schrei aus diesem Raum.
- Stellen Sie sich vor, bei Ihrer Entscheidung für etwas steht Ihre Bezugsperson bzw. Ihre Eltern nicht an erster Stelle.
Teil 2: Schulderleben aus Moral- / Normverletzung und Risikoaversion
- Stellen Sie sich vor, Sie haben die Verantwortung für das Haus eines Freundes/einer Freundin. Als diese aus dem Urlaub zurückkommt, bekommen Sie einen Anruf, in dem Ihr Freund/Ihre Freundin erzählt, dass es reingeregnet hat.
- Stellen Sie sich vor, Sie werden in einem Laden mit leckeren Süßigkeiten eingeschlossen. Sie nutzen die Gelegenheit und probieren alles durch. 3.Stellen Sie sich vor, Ihre Wertvorstellungen und Gedanken stimmen mit denen Ihres nächststehenden Menschen nicht überein.
- Stellen Sie sich vor, Sie lassen Glasscherben auf der Straße liegen.
- Stellen Sie sich vor, Sie fahren schnell durch eine Wohnsiedlung. Am nächsten Tag lesen Sie in der Zeitung, dass in diesem Ort ein Kind überfahren und Fahrerflucht begangen wurde.
- Stellen Sie sich vor, Sie übernehmen eine Aufgabe und diese geht schief.
- Stellen Sie sich vor, Sie waschen sich nach der Toilette nicht die Hände.
- Stellen Sie sich vor, Sie setzen sich auf einen Schwerbehindertensitz, obwohl noch andere Plätze im Bus frei wären.
- Stellen Sie sich vor, Sie bringen einen Obstsalat mit ungewaschenem Obst mit zu einer Feier.
Durchführung
Testformen
Neben der deutschen Version sind bislang weitere Testformen nicht bekannt.
Altersbereiche
Der Fragebogen wird mit erwachsenen Personen durchgeführt.
Durchführungszeit
Die Durchführung kann 5-7 Minuten dauern.
Material
Der SIT ist als Paper-Pencil-Test einsetzbar.
Instruktion
Auf dem Testbogen wird keine Instruktion vorgegeben. Eine mögliche mündliche Instruktion würde folgendermaßen lauten: „Nachfolgend finden Sie eine Reihe von Alltagssituationen, bei denen ein vermeintlicher oder tatsächlicher Schaden eingetreten ist oder eintreten könnte. Bitte stellen Sie sich vor, in welchem Ausmaß Sie selbst sich in dieser Situation eventuell schuldig fühlen würden.“ Diese könnte den Items vorangestellt werden.
Durchführungsvoraussetzungen
Die Durchführungsvoraussetzung schließt die Diagnose einer Zwangsstörung ein. Des Weiteren sollten die Versuchsleiter/-innen sich mit dieser Störung sehr gut auskennen.
Testkonstruktion
Die Konstruktion des SIT basiert auf der Klassischen Testtheorie. Im Rahmen der Untersuchung von Geissner et al. (2019) erfolgte die Itementwicklung mithilfe von 5 Zwangspatient/-innen, die zu schuldbezogenen Themen interviewt wurden. Es wurden schuldbezogene Themen gesammelt, die als charakterisierend für die Problematik der Patient/-innen geschildert wurden. 33 dieser Themen wurden lose angelehnt an Tangney (1994) zu Szenarien umformuliert. Anschließend wurden die Items erneut den 5 Zwangspatient/-innen und ebenso auch 5 Therapeut/-innen vorgelegt. Nach einer Überprüfung auf Plausibilität, Doppelungen und Wortlaut wurden 10 Items eliminiert. Daraufhin wurden die restlichen 23 Items von 50 Zwangspatient/-innen vs. 50 ohne eine psychische Störung daraufhin bewertet, inwieweit sie sich bei den Szenarien schuldig fühlten (Geissner et al., 2019). Die Teilnehmenden der Patient/-innengruppe wurden mit den Proband/-innen der Kontrollgruppe parallelisiert. Das Durchschnittsalter betrug 34 Jahren bei den Patient/-innen und 37 Jahre in der Kontrollgruppe. Es befanden sich 34 weibliche Teilnehmende in der Patient/-innengruppe und 32 weibliche in der Kontrollgruppe. Die anschließende Faktorenanalyse mit schiefwinkeliger Hauptachsenrotation resultierte in zwei korrelierten distinkten Faktoren. Als Resultat der Faktorenanalyse wurde ein weiteres Item gestrichen. So wurden 13 Items dem ersten Faktor und 9 dem zweiten zugeordnet. Die Trennschärfen der Items liegen zwischen rit = .47 und rit = .75 (Geissner et al., 2019a, S. 248).
Gütekriterien
Objektivität
Objektivität hinsichtlich Durchführung und Auswertung sind aufgrund der Fragebogenform gegeben. Zur Interpretation finden sich keine Angaben.
Reliabilität
Die interne Konsistenz nach Cronbach beträgt für die erste Skala α = .91 und für die zweiten Skala α = .86.
Validität
Zur Überprüfung der Validität wurden die Konstrukte Zwang, Depression und Schuld anhand der Zwangspatient/-innen und der Kontrollgruppe verglichen, um potentielle Unterschiede aufzuzeigen. Die Proband/-innen mit einer Zwangsstörung erzielten Werte einer ausgeprägten Zwangsthematik auf dem Yale-Brown Obsessive Compulsive Scale (Y-BOCS; Goodman, 1989a, 1989b; Hand & Büttner-Westphal, 1991). Dieses Verfahren wurde nur bei den Patient/-innen mit einer Zwangsstörung durchgeführt, da in der Kontrollgruppe eine solche Störung durch den SKID bereits ausgeschlossen wurde. Bezüglich Depression wurden auf dem Beck Depression Inventory (BDI; Beck, Ward, Mendelson, Mock & Erbaugh, 1961; Hautzinger, Keller & Kühner, 2009) nur bei der Patient/-innengruppe klinisch relevante Werte erzielt. Ebenso unterschieden sich beide Gruppen im Konstrukt Schuld, das unter anderem durch das State-Trait-Schuldinventar (STSI; Spielberger, Gorsuch & Lushene, 1970) gemessen wurde. Die Gruppen zeigten allerdings keinen Unterschied bei dem Test of Self-Conscious Affect (TOSCA; Tangney, 1994; Tangney, Wagner & Gramzow, 1989; Kocherscheidt, Fiedler, Kronmüller, Backenstraß & Mundt, 2002), welcher ebenso zur Erfassung der Schuldthematik diente. Der SIT erzielte erneut deutliche Unterschiede beider Gruppen. Somit zeigte sich, dass der STSI am stärksten, gefolgt von der ersten und zweiten Skala des SIT, Unterschiede zwischen Patient/-innen mit und Personen ohne eine Zwangsstörung unterscheiden konnte (Geissner et al., 2019a, 2019b).
Normierung
Es liegt keine Normierung vor. Der SIT wurde an einer Stichprobe von 100 Proband/-innen überprüft (Geissner et al., 2019a, S. 250). In der Tabelle 1 finden sich Mittelwerte und Standardabweichungen.
Tabelle 1
Mittelwerte (M) und Standardabweichungen (SD) (Geissner, E., Knechtl, L., Baumert, A., Rothmund, T. & Schmitt, M., 2019a, S. 250)
Patient/-innengruppe | Kontrollgruppe | |||
---|---|---|---|---|
Skala | M | SD | M | SD |
SIT-Skala 1 “Zwischenmenschlich“ | 2.77 | 1.00 | 2.04 | 0.76 |
SIT-Skala 2 “Moral/Norm” | 2.72 | 0.98 | 2.07 | 0.84 |
Anwendungsmöglichkeiten
Der SIT bietet besonders Anwendungsmöglichkeiten im klinischen therapeutischen Rahmen bei der Behandlung von Zwangsstörungen. Die Szenarien des SIT können im Behandlungsrahmen genutzt werden, um Schuldgefühle in spezifischen Situationen zu explorieren. Wenn Patient/-innen auffällig auf ein Szenario des SIT reagieren, kann diese im SIT beschriebene Situation als Ausgangspunkt genutzt werden, an welche durch Rollenspiele, Exposition oder Imaginationsübungen angeknüpft werden kann, um eine Reduktion der verspürten Emotion zu erzielen (Geissner et al., 2019a, S. 252).
Bewertung
Der SIT stellt ein reliables Verfahren dar, welches das Schulderlebens bei Personen mit Zwangsstörung gut erfassen kann und verdeutlicht, dass neben den typischen Zwangsgedanken und -handlungen auch das Schulderleben ein klinisch relevantes, distinktes Konstrukt der Zwangsstörung sein kann. Eine Normierung sowie weitere Überprüfungen der Gütekriterien wie Validität und Reliabilität sind allerdings zu empfehlen.
Erstmals publiziert in:
Geissner, E., Knechtl, L., Baumert, A., Rothmund, T., & Schmitt, M. (2019). Schulderleben bei Zwangspatienten. Verhaltenstherapie, 30 (3), 246-255.
Literatur
Beck, A. T., Ward, C. H., Mendelson, M., Mock, J. & Erbaugh, J. (1961). An inventory for measuring depression. Archives of General Psychiatry, 4, 561-571. https://doi.org/10.1001/archpsyc.1961.01710120031004
Geissner, E., Knechtl, L., Baumert, A., Rothmund, T. & Schmitt, M. (2019a). Schulderleben bei Zwangspatienten. Verhaltenstherapie, 30 (3), 246-255. https://doi.org/10.1159/000501375
Geissner, E., Knechtl, L., Baumert, A., Rothmund, T. & Schmitt, M. (2019b). Guilt Experience in Patients with Obsessive-Compulsive Disorder. Verhaltenstherapie, 30 (3), 246-255. https://doi.org/10.1159/000503907 PSYNDEX Dok.-Nr. 0386521
Goodman, W. K. (1989a). The Yale-Brown Obsessive Compulsive Scale. Archives of General Psychiatry, 46 (11), 1006. https://doi.org/10.1001/archpsyc.1989.01810110048007
Goodman, W. K. (1989b). The Yale-Brown obsessive compulsive scale. Archives of General Psychiatry, 46 (11), 1012. https://doi.org/10.1001/archpsyc.1989.01810110054008
Hand, I. & Büttner-Westphal, H. (1991). Die Yale-Brown Obsessive Compulsive Scale (Y-BOCS): Ein halbstrukturiertes interview zur Beurteilung des Schweregrades von Denk- und Handlungszwängen. Verhaltenstherapie, 1 (3), 223-225. https://doi.org/10.1159/000257972 PSYNDEX Dok.-Nr. 0059355
Hautzinger, M., Keller, F. & Kühner, C. (2009). Beck Depressions-Inventar (Revision). Göttingen: Hogrefe.
Kocherscheidt, K., Fiedler, P., Kronmüller, K., Backenstraß, M. & Mundt, C. (2002). Zur empirischen Unterscheidung von Scham und Schuld. Zeitschrift für Differentielle und Diagnostische Psychologie, 23 (2), 217-224. https://doi.org/10.1024//0170-1789.23.2.217 PSYNDEX Dok.-Nr. 0154994
Rachman, S., Thordarson, D. S., Shafran, R. & Woody, S. R. (1995). Perceived responsibility: Structure and significance. Behaviour Research and Therapy, 33 (7), 779-784. https://doi.org/10.1016/0005-7967(95)00016-q
Salkovskis, P. M., Forrester, E. & Richards, C. (1998). Cognitive–behavioural approach to understanding obsessional thinking. British Journal of Psychiatry, 173 (S35), 53-63. https://doi.org/10.1192/s0007125000297900
Spielberger, C. D., Gorsuch, R. L. & Lushene, R. (1970). Manual for the State Trait Anxiety Inventory. Palo Alto: Consulting Psychologists Press.
Tangney, J. P. (1994). The mixed legacy of the superego: Adaptive and maladaptive aspects of shame and guilt. In J. M. Masling & R. F. Bornstein (Eds.), Empirical perspectives on object relations theory, 1-28.
Tangney, J. P., Wagner, P. E. & Gramzow, R. (1989). The Test of Self-Conscious Affect. Fairfax, VA: George Mason University.
Kontaktdaten
Dr. Lina Marie Knechtl, Psychotherapie München-Pasing, Praxisgemeinschaft, Landsberger Straße 478, D-81241 München
Prof. Dr. Tobias Rothmund, Friedrich-Schiller-Universität Jena, Institut für Kommunikationswissenschaft, Ernst-Abbe-Platz 8, D-07743 Jena
Prof. Dr. rer. nat. Edgar Geissner, Diplompsychologe, Psychologischer Psychotherapeut, Supervisor, Department Psychologie, Abt. Klinische Psychologie und Psychotherapie, Ludwig-Maximilians-Universität München