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Gülay Karadere (Dipl.-Psych.)
Zuständigkeit: Open Test Archive
+49 (0)651 201-4934 (Mi-Do vormittags)
guek@leibniz-psychology.org
Nachweise und Beschreibungen weiterer Testverfahren bei PubPsych
JAS
Job-Angst-Skala
Kurzabstract
Die JAS zielt auf eine Differenzierung unterschiedlicher Qualitäten arbeitsplatzbezogener Ängste ab. Sie umfasst 70 Items, die zu 14 Subskalen aggregiert, die wiederum zu fünf übergeordneten Dimensionen und über alle Dimensionen hinweg zu einem Gesamtwert zusammengefasst werden können: (1) Stimulusbezogene Ängste und Vermeidungsverhalten (k = 17), (2) Soziale Ängste und Beeinträchtigungskognitionen (k = 19), (3) Gesundheits- und körperbezogene Ängste (k = 10), (4) Insuffizienzerleben (k = 14) und (5) Arbeitsplatzbezogene generalisierte Sorgen (k = 10). Reliabilität: Cronbachs Alpha lag bei Alpha = .98 (Gesamtskala), Alpha = .87-.95 (übergeordnete Skala). Vergleichbar hohe Werte fanden sich in den beiden Teilstichproben der Orthopädie- und Psychosomatikpatienten. Die Retestreliabilität betrug nach einer Woche rtt =.58-.93. Validität: Es wurden mehreren Faktorenanalysen berechnet, um die gewünschte Skalenstruktur nachweisen zu können. JAS-Mittelwert und STAI-Trait-Skala korrelierten zwischen r = .59-.69. Zur kriterienbezogenen Validität ergaben sich signifikante Korrelationen der JAS mit der bisherigen Dauer der Arbeitsunfähigkeit. Orthopädische Patienten wiesen zudem niedrigere Werte auf nahezu allen Subskalen auf als psychosomatische Patienten. Patienten, bei denen auf Grundlage eines klinischen Interviews eine Arbeitsplatzphobie diagnostiziert worden war, wiesen höhere JAS-Werte auf als Patienten mit arbeitsbezogenen Ängsten, aber ohne Diagnose einer Arbeitsplatzphobie.
Leibniz-Institut für Psychologie (ZPID). (2019). Open Test Archive: JAS. Job-Angst-Skala. Verfügbar unter: https://www.testarchiv.eu/de/test/9006035
Zitierung
Linden, M., Muschalla, B. & Olbrich, D. (2012). JAS. Job-Angst-Skala [Verfahrensdokumentation, Kurzmanual und Fragebogen]. In Leibniz-Institut für Psychologie (ZPID) (Hrsg.), Open Test Archive. Trier: ZPID.
https://doi.org/10.23668/psycharchives.4661
Kurzinformationen
Kurzname JAS
Engl. Name Job Anxiety Scale
Autoren Linden, M., Muschalla, B., Olbrich, D.
Erscheinungsjahr im Testarchiv 2012
Copyright/Lizenz Copyright Autoren; CC-BY-SA 4.0
Schlagworte Patienten, Angst, Angststörungen, Mobbing, Beruflicher Stress, Phobien, Somatoforme Störungen, Arbeitslosigkeit, Berufskrankheiten
Sprachversionen deu
Altersbereich Berufstätige Erwachsene.
Itemzahl 70 Items
Subskalen (1) Stimulusbezogene Ängste und Vermeidungsverhalten (Antizipatorische Angst, Phobische Vermeidung, Konditionierte Angst), (2) Soziale Ängste und Beeinträchtigungskognitionen (Ausbeutungsangst, Soziale Ängste, Bedrohungs- und Beeinträchtigungsüberzeugungen), (3) Gesundheits- und körperbezogene Ängste (Hypochondrische Tendenzen, Panik und körperliche Symptome, Funktionsbezogene Ängste), (4) Insuffizienzängste mit den Subskalen Allgemeine Insuffizienzgedanken, Veränderungsängste, (5) Arbeitsplatzbezogene Sorgen mit den Subskalen Sorgen im Sinne arbeitsplatzbezogener Generalized Anxiety Disorder (GAD), Existenzangst
Durchführungszeit ca. 15-20 Min.
Auswertungsdauer ca. 5 Min.
Interne Konsistenz: Cronbachs Alpha = .98 (Gesamtskala), Alpha = .87-.95 (übergeordnete Skala). Retestreliabilität: rtt =.58-.93 (Intervall: 1 Woche).
Befunde zur faktoriellen, kriterienbezogenen und konvergenten Validität; Mittelwertunterschiede zwischen orthopädischen vs. psychosomatischen Patienten.
Keine.
Anwendungsbereich Klinische Diagnostik, Forschung
Diagnostische Zielsetzung
Der Selbstbeurteilungsfragebogen JAS zielt auf eine Differenzierung unterschiedlicher Qualitäten arbeitsplatzbezogener Ängste ab. Das Instrument kann in klinischen wie auch in nicht-klinischen Stichproben, in der Forschung wie der Patientenversorgung eingesetzt werden. Die Skala kann sowohl zur Zustandsdiagnostik als auch zur Verlaufsbeurteilung und Prognoseabschätzung verwendet werden. Sie kann ferner als Ausgangspunkt für eine Therapiezielfindung oder für die Zuweisung zu speziellen arbeitsbezogenen Therapieinterventionen dienen. Die Skala ist ein dimensionales Messinstrument und ist daher nicht geeignet, um klinisch valide Diagnosen von Angsterkrankungen zu stellen (Linden & Muschalla, 2012).
Aufbau
Der Fragebogen liegt im Paper-and-Pencil-Format vor. Er umfasst 70 Items, in denen Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen mit Blick auf die Arbeitssituation beschrieben werden. Auf einer fünfstufigen Skala (0 = "trifft gar nicht zu" bis 4 = "trifft voll zu") sind diese Aussagen hinsichtlich ihres Zutreffens zu beurteilen. Dabei soll die aktuelle oder - falls die Person derzeit nicht in einem Arbeitsverhältnis steht - die letzte Arbeitssituation als Bezug genommen werden.
Die Items werden durch Bildung des arithmetischen Mittels ihrer Rohwerte zu 14 Subskalen aggregiert, die wiederum zu fünf übergeordneten Dimensionen und über alle Dimensionen hinweg zu einem Gesamtwert (Mittel über alle k = 70 Items) zusammengefasst werden können (Muschalla & Linden, 2012):
(1) Stimulus bezogene Ängste und Vermeidungsverhalten (k = 17)
- Antizipatorische Ängste (k = 5; Items 2, 5, 6, 19, 48; z.B. "Bei der Vorstellung, an diesem Arbeitsplatz einen kompletten Arbeitstag durchstehen zu müssen, bekomme ich Panikgefühle.")
- Phobische Vermeidung (k = 6; Items 10, 22, 23, 28, 30, 33; z.B. "Wenn irgend möglich, meide ich es, mich in die Nähe meiner Arbeitsstelle zu begeben.")
- Konditionierte Angst (k = 4, Items 9, 36, 41, 65; z.B. "Ich habe am Arbeitsplatz einmal ein schreckliches Erlebnis gehabt, das in meinen Gedanken gegenwärtig bleibt und mich beunruhigt.")
- Globale Arbeitsplatzangst (k = 2, Items 63, 64; z.B. "Ich erlebe starke Befindlichkeitsstörungen oder Unbehagen, wenn ich an meinem Arbeitsplatz bin.")
(2) Soziale Ängste und Beeinträchtigungskognitionen (k = 19)
- Ausbeutungsängste (k = 5, Items 15, 24, 27, 39, 40; z.B. "Meine Kollegen nutzen mich aus.")
- Soziale Ängste (k = 9, Items 25, 26, 31, 38, 42, 44, 46, 47, 62; z.B. "Ich fühle mich unsicher, wenn ich bei meiner Arbeit beobachtet werde.")
- Bedrohungs- und Beeinträchtigungsüberzeugungen (k = 5, Items 49, 51, 52, 54, 56; z.B. "Mein Vorgesetzter schikaniert mich.")
(3) Gesundheits- und körperbezogene Ängste (k = 10)
- Hypochondrische Tendenzen (k = 5, Items 1, 21, 29, 50, 66; z.B. "Wenn ich noch lange an diesem Arbeitsplatz bin, werde ich gesundheitliche Schäden davontragen.")
- Panik und körperliche Symptome (k = 3, Items 7, 32, 34; z.B. "In bestimmten Situationen am Arbeitspatz bekomme ich Panikgefühle.")
- Funktionsbezogene Ängste (k = 2, Items 3, 58; z.B. "Ich habe nachgewiesene gesundheitliche Einschränkungen, die meine Leistungsfähigkeit bei der Arbeit beeinträchtigen.")
(4) Insuffizienzerleben (k = 14)
- Allgemeine Insuffizienzgedanken (k = 9, Items 8, 11, 12, 17, 18, 37, 43, 59, 60; z.B. "Ich bin für neue Arbeiten nicht genügend qualifiziert.")
- Veränderungsängste (k = 5, Items 4, 13, 16, 45, 55; z.B. "Ich leide darunter, dass man bei der Arbeit nie weiß, was als nächstes kommt.") (5) Arbeitsplatzbezogene generalisierte Sorgen (k = 10)
- Arbeitsplatzbezogene Sorgen (k = 5, Items 14, 20, 57, 67, 68; z.B. "Ich leide darunter, dass ich die Sorgen um meine Arbeit nicht abstellen kann.")
- Existenzangst (k = 5, Items 35, 53, 61, 69, 70; z.B. "Wenn man heute arbeitslos ist oder wird, findet man sowieso nie wieder einen Job!")
Aus den Items der Subskalen Antizipatorische Angst, Phobische Vermeidung und Globale Arbeitsplatzangst wurde darüber hinaus die "Arbeitsplatzphobieskala" (Muschalla & Linden, 2008; PSYNDEX Tests-Nr. 9006210) zusammengestellt. Die k = 13 Items erfassen im Sinne eines Screening-Verfahrens die Symptome einer Arbeitsplatzphobie.
Grundlagen und Konstruktion
Bei Patienten mit langer Arbeitsunfähigkeit ist dies nicht immer mit körperlichen oder allgemeinen psychischen Erkrankungen zu erklären, sondern durch spezifische arbeitsplatzbezogene Insuffizienzgefühle oder Ängste, die bis zu einer Arbeitsplatzphobie gehen können (Linden & Muschalla, 2007b; Linden, Muschalla & Olbrich, 2008; Muschalla, Olbrich & Linden, 2008). Analog zu den allgemeinen Differenzierungen verschiedener Angstqualitäten in den internationalen Diagnosesystemen DSM-IV und ICD-10 können auch mit Bezug auf die Arbeitssituation unterschiedliche Angstqualitäten identifiziert werden. Beispielsweise finden sich Ängste als Belastungsreaktion auf ein als traumatisch erlebtes Ereignis (z.B. Überfall am Arbeitsplatz, Arbeitsunfall o.ä.), als hypochondrische Ängste, als Paniksymptomatik, als soziale Ängste (z.B. mit Blick auf Kollegen oder Vorgesetzte) oder als generalisierte Ängste und Besorgnis mit Blick auf die Arbeitssituation. Arbeitsplatzbezogene Ängste sind kontextgebunden und treten nicht zwangsläufig außerhalb des Arbeitsplatzes auf (Linden & Muschalla, 2007a). Die JAS wurde entwickelt, um derartige kontextspezifische Ängste differenziert und zugleich dimensional erfassen zu können. Das Instrument ermöglicht, Personen hinsichtlich der Ausprägung verschiedener Facetten arbeitsplatzbezogener Ängste zu beschreiben und miteinander zu vergleichen. Die psychometrische Konstruktion des Fragebogens erfolgte auf der Grundlage klinischer Differentialdiagnostik nach den Prinzipien der Klassischen Testtheorie. Auf der Basis von Patientenberichten über Arbeitsplatzängste, von diagnostischen Kriterien für Angsterkrankungen und von allgemeinen Angstfragebögen wurde eine Vorform mit 106 Items erstellt (Muschalla, 2005). Aufgrund der Ergebnisse einer Pilotuntersuchung wurde das Instrument wesentlich überarbeitet und die Itemzahl auf k = 70 reduziert. Die psychometrische Qualität der revidierten JAS wurde an N = 190 Patienten einer orthopädischen (n = 100) und psychosomatischen (n = 90) Rehabilitationsklinik mit einem mittleren Alter von 48.7 Jahren geprüft (SD = 8.6 Jahre), davon 72 % Frauen. Die Patienten wurden zu Beginn ihres stationären Aufenthalts mit dem Instrument befragt; eine Woche später erfolgte eine Wiederholungsmessung zur Bestimmung der Retest-Reliabilität. Zu den Itemgütekriterien berichten Linden und Muschalla (2012) zusammenfassend für nahezu alle Items eine hohe Trennschärfe bezüglich der Gesamtskala. Die durchschnittliche Inter-Item-Korrelation der Gesamtskala wird mit r = .39 angegeben. Die 14 Subskalen erwiesen sich durchweg als bedeutsam miteinander korreliert (.36 < = r < = .88). Existenzängste und Funktionsbezogene Ängste korrelierten vergleichsweise niedrig mit den anderen Subskalen, während z.B. Soziale Ängste und Beeinträchtigungskognitionen mit einer hohen generellen Arbeitsplatzangst zusammenhingen.
Empirische Prüfung und Gütekriterien
Reliabilität: Als Schätzung der internen Konsistenz der Gesamtskala ergab sich in der Gesamtstichprobe (N = 190) ein Wert von Cronbachs Alpha = .98 (Linden et al., 2008). Die internen Konsistenzen der fünf übergeordneten Dimensionen lagen zwischen Alpha = .87 und Alpha = .95. Vergleichbar hohe Werte fanden sich in den beiden Teilstichproben der Orthopädie- und Psychosomatikpatienten (Alpha > = .83 für die Dimensionsskalen, Alpha = .97 bzw. Alpha = .98 für die Gesamtskala). Die internen Konsistenzen der 14 Subskalen werden nicht mitgeteilt. Die Retest-Reliabilität der JAS wurde über die einzelnen Items geschätzt und betrug bei einem Test-Retest-Intervall von einer Woche (n = 185) im Mittel rtt = .82, wobei die Retest-Korrelationen zwischen rtt = .58 und rtt = .93 variierten. Validität: Die faktorielle Struktur des Fragebogens wurde sowohl für die JAS-Gesamtskala wie auch getrennt für die fünf Dimensionen untersucht. Eine Hauptkomponentenanalyse mit Varimaxrotation über alle k = 70 Items der Gesamtskala ergab in der Anfangslösung einen hohen Generalfaktor mit einer Varianzaufklärung von 41 %. In der Fünffaktorenlösung (Varianzaufklärung: 57.6 %) bildeten die extrahierten Faktoren im Wesentlichen die postulierten Dimensionen des Verfahrens ab, wenngleich zahlreiche Items Mehrfachladungen aufwiesen bzw. ihre höchste Ladung auf einem anderen als dem erwarteten Faktor zeigten (Linden et al., 2008). Eine Faktorenanalyse zweiter Ordnung über die fünf Dimensionswerte ergab einen Generalfaktor, durch den 79 % der Varianz aufgeklärt wurden. Schließlich zeigten fünf separate Hauptkomponentenanalysen für die einzelnen Dimensionen, dass die Subskalen sich innerhalb ihrer Hauptdimension relativ gut differenzieren lassen (Linden & Muschalla, 2012): Die Ladungsmuster für die Items der beiden Dimensionen "Gesundheits- und körperbezogene Ängste" sowie "Arbeitsplatzbezogene Sorgen" entsprachen exakt den Erwartungen. Bei der Dimension "Stimulusbezogene Ängste und Vermeidungsverhalten" luden 14 von 17 Items auf den postulierten Faktoren, bei der Dimension "Soziale Ängste und Beeinträchtigungskognitionen" waren es 14 von 19 Items. Lediglich innerhalb der Dimension "Insuffizienzerleben" zeigten sich deutliche Abweichungen der Itemzuordnungen zu den extrahierten zwei Faktoren. Zur Konstruktvalidierung der JAS wurde die Skala "Trait-Angst" aus dem State-Trait-Angst-Inventar (STAI; Laux, Glanzmann, Schaffner & Spielberger, 1981) eingesetzt, welche die generelle Ängstlichkeit der Testpersonen abbildet. JAS-Mittelwert und STAI-Trait-Skala korrelierten in der Gesamtstichprobe zu r = .69; bei Orthopädiepatienten (r = .68) fiel der Zusammenhang etwas enger aus als in der Stichprobe von Psychosomatikpatienten (r = .59). Zur kriterienbezogenen Validität ergaben sich signifikante Korrelationen der JAS mit der bisherigen Dauer der Arbeitsunfähigkeit (Gesamtstichprobe: r = .29; Orthopädie: r = .31, Psychosomatik: r = .36), nicht jedoch mit der Dauer der Arbeitslosigkeit. Orthopädische Patienten wiesen zudem niedrigere Werte auf nahezu allen Subskalen auf als psychosomatische Patienten. Muschalla (2008, S. 141) fand darüber hinaus in einer Stichprobe stationärer psychosomatischer Rehabilitationspatienten, dass Patienten, bei denen auf Grundlage eines klinischen Interviews eine Arbeitsplatzphobie diagnostiziert worden war (n = 39), höhere Werte auf der JAS aufwiesen als Patienten mit arbeitsbezogenen Ängsten, aber ohne Diagnose einer Arbeitsplatzphobie. Mit Blick auf die allgemeine psychosomatische Symptombelastung (gemessen mit der SCL-90R; Franke, 1995) unterschieden sich die beiden Patientengruppen hingegen nicht. Normen: Normwerte liegen nicht vor. Vergleichswerte (Mittelwerte und Standardabweichungen der fünf Dimensionen und der Gesamtskala) können der Arbeit von Linden et al. (2008) entnommen werden; Muschalla et al. (2008) berichten ferner prozentuale Verteilungen der JAS-Subskalenwerte in den beiden Indikationsgruppen der orthopädischen und psychosomatischen Patienten.
Testkonzept
Auswertungszeit
Die Auswertung dauert etwa 5 Minuten.
Items
Im Folgenden werden die Items der JAS aufgeführt.
- Die Bedingungen an meinem Arbeitsplatz machen mich krank.
- Wenn ich an meinen Arbeitsplatz denke, merke ich, wie sich alles in mir anspannt.
- Meine gesundheitliche Einschränkung macht mich im Arbeitsalltag unsicher.
- Ich leide darunter, dass man bei der Arbeit nie weiß, was als nächstes kommt.
- Bei der Vorstellung, an diesem Arbeitsplatz einen kompletten Arbeitstag durchstehen zu müssen, bekomme ich Panikgefühle.
- In bestimmten Situationen am Arbeitsplatz befürchte ich, ich könnte körperliche Symptomebekommen, wie z.B. Erröten, Zittern, Schwitzen, Herzrasen.
- Ich habe erlebt, dass ich in bestimmten Situationen am Arbeitsplatz körperliche Symptome bekommen habe, wie z.B. Zittern, Schwitzen, Erröten, Herzrasen.
- Die Befindlichkeitsstörungen, die ich am Arbeitsplatz erlebe, schränken meine Leistungsfähigkeit ein.
- Vor meinem inneren Auge kommen mir oft Erinnerungen hoch an schlimme Erlebnisse am Arbeitsplatz.
- Lieber laufe ich einen Umweg, als dass ich die Straße entlanggehe, in der sich meine Arbeitsstelle befindet.
- Ich fühle mich mit meiner Arbeit überfordert.
- Meine Arbeitsbedingungen bedeuten für mich negativen Stress. 13.Ich leide darunter, dass man bei der Arbeit nie sicher sein kann, dass nicht alles geändert wird.
- Kollegen oder Familienangehörige haben mir schon gesagt, dass ich mir bezüglich meiner Arbeit zu viele Sorgen mache.
- Bei der Arbeit bleibt immer alles an mir hängen.
- Ich weiß nicht, wie ich reagieren soll, wenn ich bei der Arbeit neue Aufgaben übernehmen soll.
- Manchmal habe ich das Gefühl, dass meinWissen für die Arbeit, die ich verrichte, nicht ausreicht.
- Die Umstände, unter denen ich arbeite, machen mich unruhig.
- Im Allgemeinen habe ich vor Arbeitstagen einen deutlich schlechteren Schlaf als vor Nicht-Arbeitstagen.
- Auch in meiner Freizeit bin ich mit meinen Gedanken ständig bei der Arbeit.
21 Meine Arbeit ruiniert mich gesundheitlich. - Es kostet mich Überwindung, öffentliche Orte (z. B. örtlicher Supermarkt) aufzusuchen, an denen ich Arbeitskollegen oder Vorgesetzte treffen könnte.
- Wenn irgend möglich, meide ich es, mich in die Nähe meiner Arbeitsstelle zu begeben.
- Bei meiner Arbeit wird man für die verlangte Leistung nicht angemessen bezahlt.
- Wenn ich bestimmte Kollegen oder Vorgesetzte im Betrieb nur von weitem sehe, versuche ich, ihnen nicht direkt zu begegnen. 26.Wenn ich bestimmte Kollegen oder Vorgesetzte außerhalb meines Betriebes nur von weitem sehe, versuche ich, ihnen nicht direkt zu begegnen.
- Die Kollegen schonen sich auf meine Kosten.
- Ich musste mich ein oder mehrere Male krank schreiben lassen, weil ich die Probleme an meinem Arbeitsplatz nicht länger hätte ertragen können.
- Wenn ich noch lange an diesem Arbeitsplatz bin, werde ich gesundheitliche Schäden davontragen.
- Auf dem Weg hin zu meiner Arbeitsstelle würde ich am liebsten umdrehen.
- Am Arbeitsplatz habe ich Probleme im Umgang mit Klienten (oder Patienten, Schülern, Publikum etc.).
- Je näher ich meiner Arbeitstelle komme, desto stärker erlebe ich körperliche Symptome, wie z. B. Zittern, Schwitzen, Herzklopfen.
- Nach der Arbeit beeile ich mich mehr als andere, bloß schnell von allem dort wegzukommen.
- In bestimmten Situationen am Arbeitsplatz bekomme ich Panikgefühle
- Ich glaube, dass – egal wie man sich anstrengt - der Arbeitsplatz ständig gefährdet ist.
- Bestimmte Situationen bei meiner Arbeit rufen Erinnerungen an frühere unangenehme Arbeitssituationen in mir wach, bei denen ich unruhig werde.
- Manchmal habe ich die Vorstellung, meine gesundheitlichen Defizite führen dazu, dass ich meine Arbeit nicht zufriedenstellend ausführe.
- Am Arbeitsplatz habe ich Probleme mit einem oder mehreren Vorgesetzten.
- Meine Kollegen nutzen mich aus.
- Mein Vorgesetzter nutzt mich aus.
- Ich habe am Arbeitsplatz einmal ein Schreckliches Erlebnis gehabt, das in meinen Gedanken gegenwärtig bleibt und mich beunruhigt.
- Wenn ich mit Kollegen oder Vorgesetzten sprechen muss, befürchte ich, ich könnte körperliche Symptome bekommen, wie z. B. Erröten, Zittern, Herzrasen.
- Ich mache viele Fehler bei der Arbeit oder bin zu langsam.
- Ich fühle mich unsicher, wenn ich mit bestimmten Personen zusammen arbeiten muss.
- Ich leide darunter, dass ich ständig im Unklaren gelassen werde, was auf mich zukommt.
- Ich bekomme Panik, wenn ich zu einem Gespräch mit meinem Vorgesetzten gerufen werde.
- Ich fühle mich unsicher, wenn ich bei meiner meiner Arbeit beobachtet werde.
- Während ich arbeite, bin ich ständig auf der Hut, was als nächstes passieren könnte.
- Ich werde an diesem Arbeitsplatz absichtlich ausgegrenzt.
- Der Stress an meinem Arbeitsplatz ist gesundheitsschädigend.
- Mein Vorgesetzter schikaniert mich.
- Meine Kollegen schikanieren mich.
- Wenn man heute arbeitslos ist oder wird, dann findet man sowieso nie wieder einen Job!
- An meinem Arbeitsplatz bin ich aller Willkür und Ungerechtigkeit ausgeliefert.
- Ich befürchte, im Zusammenhang mit betrieblichen Veränderungen (z. B. neue Technologien, Maschinen, neue Vorgesetzte und Kollegen) nicht mehr Schritt halten zu können.
- Man hat mir absichtlich besonders schwierige Arbeitsbedingungen geschaffen.
- Meine Gedanken um Arbeitsprobleme halten mich auch von anderen Erledigungen ab.
- Ich habe nachgewiesene gesundheitliche Einschränkungen, die meine Leistungsfähigkeit bei der Arbeit beeinträchtigen.
- Ich bin für neue Arbeiten nicht genügend qualifiziert.
- Ich befürchte, die Kollegen könnten mich wegen meiner gesundheitlichen Einschränkungen nicht für voll nehmen.
- Ich halte es für wahrscheinlich, dass man heutzutage leicht wegen Fehlzeiten entlassen werden kann.
- Am Arbeitsplatz habe ich Probleme mit einem oder mehreren Kollegen oder Kolleginnen.
- Ich erlebe starke Befindlichkeitsstörungen oder Unbehagen, wenn ich an meinem Arbeitsplatz bin.
- Ich erlebe starke Befindlichkeitsstörungen oder Unbehagen, wenn ich an meinen Arbeitsplatz denke.
- Erst seit einem bestimmten für mich schwerwiegenden Ereignis habe ich Befindlichkeitsstörungen am Arbeitsplatz.
- Mit meinen aktuellen Gesundheitsproblemen kann ich an diesem Arbeitsplatz eigentlich nicht tätig sein.
- Ich mache mir ständig Sorgen um Dinge, die Meine Arbeit betreffen.
- Ich leide darunter, dass ich die Sorgen um meine Arbeit nicht abstellen kann.
- Arbeitslos zu sein bedeutet für mich, mein ganzes Ansehen zu verlieren.
- Der Verlust meines Arbeitsplatzes ist eine starke Bedrohung meiner Existenz.
Durchführung
Altersbereiche
Die Job-Angst-Skala (JAS) eignet sich für Probanden im arbeitsfähigen Alter.
Durchführungszeit
Das Ausfüllen der Skala durch die Probanden beansprucht etwa 15 bis 20 Minuten.
Bewertung
Mit der JAS liegt ein Instrument vor, das nach Auffassung der Autoren eine differenzierte und reliable Erfassung verschiedener Facetten arbeitsplatzbezogener Ängste erlaubt. Erste Befunde bestätigen zudem die strukturelle und konvergente Validität der Skala. Die Skaleninterkorrelationen fallen zwar hoch aus, doch erscheint die Beibehaltung der Dimensionen und der untergeordneten Subskalen mit Blick auf eine klinische Anwendung der JAS in der Therapieplanung sinnvoll. Ebenso bestätigen die moderaten bis hohen Korrelationen des JAS-Gesamtwerts mit einer allgemeinen Angstskala die konzeptuelle Nähe generalisierter und kontextgebundener Ängste, lassen jedoch die separate Erfassung arbeitsplatzspezifischer Ängste keinesfalls redundant erscheinen. Wünschenswert sind weitere Validierungsstudien. Im klinischen Setting sollte eine konvergente und divergente Validierung an anderen Selbst- und ggf. Fremdbeurteilungsverfahren vorgenommen werden. Zudem sollte die Eignung des Verfahrens zur Veränderungsmessung belegt werden (z.B. im Rahmen von Therapiestudien). Ferner sollte die dimensionale Struktur der JAS in nicht-klinischen Vergleichsgruppen und weiteren klinischen Populationen bestätigt werden und es sollte geprüft werden, inwieweit es populationsspezifische Besonderheiten gibt, z.B. in Abhängigkeit von der Beschäftigungssituation (Arbeitslose vs. aktuell Erwerbstätige) oder von speziellen Berufsfeldern (Linden et al., 2008).
Erstmals publiziert in:
Linden, M., Muschalla, B. & Olbrich, D. (2008). Die Job-Angst-Skala (JAS). Ein Fragebogen zur Erfassung arbeitsplatzbezogener Ängste. Zeitschrift für Arbeits- und Organisationspsychologie, 52 (3), 126-134. PSYNDEX Dok.-Nr. 0209113
Literatur
Franke, G. H. (1995). SCL-90-R. Die Symptom-Checkliste von Derogatis - Deutsche Version. Weinheim: Beltz. PSYNDEX Dok.-Nr. 9001269
Laux, L., Glanzmann, P., Schaffner, P. & Spielberger, C. D. (1981). Das State-Trait-Angstinventar. Weinheim: Beltz. PSYNDEX Dok.-Nr. 9001211
Linden, M. & Muschalla, B. (2007a). Anxiety disorders and workplace-related anxieties. Journal of Anxiety Disorders, 21, 467-474.
Linden, M. & Muschalla, B. (2007b). Arbeitsplatzbezogene Ängste und Arbeitsplatzphobie. Der Nervenarzt, 78, 39-44. (DOI: 10.1007/s00115-006-2196-6) PSYNDEX Dok.-Nr. 0194885
Linden, M. & Muschalla, B. (2012). Job-Angst-Skala (JAS). Ein Selbstbeurteilungs-Fragebogen zur Erfassung arbeitsplatzbezogener Ängste. In Leibniz-Zentrum für Psychologische Information und Dokumentation (ZPID) (Hrsg.), Elektronisches Testarchiv. Trier: ZPID. Online im Internet, URL: https://www.testarchiv.eu (Stand: 1.05.2018).
Linden, M., Muschalla, B. & Olbrich, D. (2008). Die Job-Angst-Skala (JAS). Ein Fragebogen zur Erfassung arbeitsplatzbezogener Ängste. Zeitschrift für Arbeits- und Organisationspsychologie, 52 (3), 126-134. PSYNDEX Dok.-Nr. 0209113
Muschalla, B. (2005). Arbeitsplatzängste und Arbeitsplatzphobie. Konstruktion des Fragebogens "Job-Angst-Skala" zur Erfassung arbeitsplatzbezogener Ängste und seine Erprobung bei Patienten in der psychosomatischen Rehabilitation. Unveröffentlichte Diplomarbeit, Freie Universität Berlin.
Muschalla, B. (2008). Workplace-related anxieties and workplace phobia: a concept of domain-specific mental disorders. Digitale Dissertation, Universität Potsdam, Humanwissenschaftliche Fakultät, Institut für Psychologie. PSYNDEX Dok.-Nr. 0212588
Muschalla, B. & Linden, M. (2008). Die Arbeitsplatzphobieskala. Ein Screening-Instrument für die medizinische Rehabilitation. Ärztliche Psychotherapie, 3, 258-262. PSYNDEX Dok.-Nr. 0220195
Muschalla, B., Olbrich, D. & Linden, M. (2008). Der Arbeitsplatz als Quelle von Angst - Die Ausprägung und Qualität von Job-Ängsten bei Patienten in der psychosomatischen und orthopädischen Rehabilitation. Psychosomatik und Konsiliarpsychiatrie, 2, 83-90.
Wichtige neuere Publikationen
Muschalla, B. (2016). Diagnostik "rund um die Arbeit" bei psychischen Erkrankungen. Voraussetzung für eine sinnvolle Behandlung. Psychotherapie im Dialog, 17 (2), 22-25. PSYNDEX Dok.-Nr. 0314134
Muschalla, B. & Linden, M. (2013). Arbeitsplatzbezogene Ängste und Arbeitsplatzphobie. Phänomenologie, Diagnostik, Behandlung, Sozialmedizin. Stuttgart: Kohlhammer. PSYNDEX Dok.-Nr. 0252902
Rückmeldeformular
Rückmeldung über die Anwendung eines Verfahrens aus dem Testarchiv des Leibniz-Instituts für Psychologie (ZPID) an die Testautoren/-innen
Kontaktdaten
Prof. Dr. Michael Linden, Forschungsgruppe Psychosomatische Rehabilitation, Rehabilitationszentrum Seehof der Deutschen Rentenversicherung, Lichterfelder Allee 55, D-14513 Teltow
Prof. Dr. Beate Muschalla, Psychologische Psychotherapeutin, Abteilung Klinische Psychologie, Psychotherapie und Diagnostik, Institut für Psychologie, Technische Universität Braunschweig, Humboldtstraße 33, D-38106 Braunschweig