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Gülay Karadere (Dipl.-Psych.)
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Nachweise und Beschreibungen weiterer Testverfahren bei PubPsych
SMSC
Fragebogen zum Verhalten in sozialen Situationen
Kurzabstract
Das Ziel der SMSC ist es, den Grad des Self-Monitorings einer Person zu bestimmen. Die SMSC basiert auf der englischsprachigen Version von Snyder (1974). Die Adaptation beinhaltet insgesamt 35 Items, die auf vier Subskalen aufgeteilt sind: (A) Selbstdarstellung vor Publikum (k = 11), (O) Orientierung an Anderen (k = 9), (S) Sensitivität für expressives Verhalten und soziale Hinweisreize (k = 8) und (E) Extraversion (k = 7). Reliabilität: Die interne Konsistenz für die Gesamtskala lag bei Alpha = .65-.74. Bei den Subskalen variieren die Ergebnisse von Alpha = .56 bis Alpha = .78. Validität: Um die Gültigkeit des Verfahrens zu beurteilen, wurden Korrelationen aus zwei Stichproben mit Daten zu verschiedenen Kriterienkonstrukten wie Sozialer Angst (Lueck, 1971), Sozialer Unsicherheit (Ullrich & Ullrich de Muynck, 1994), Extraversion (FPI; Fahrenberg, Hampel & Selg, 1989), Machiavellismus (Cloetta, 1983; Henning & Six, 1977) und Selbstaufmerksamkeit (Filipp & Freudenberg, 1989) untersucht und bestätigt.
Leibniz-Institut für Psychologie (ZPID). (2019). Open Test Archive: SMSC. Fragebogen zum Verhalten in sozialen Situationen. Verfügbar unter: https://www.testarchiv.eu/de/test/9001868
Zitierung
Collani, G. v. & Stürmer, S. (2009). SMSC. Fragebogen zum Verhalten in sozialen Situationen [Verfahrensdokumentation und Fragebogen]. In Leibniz-Institut für Psychologie (ZPID) (Hrsg.), Open Test Archive. Trier: ZPID.
https://doi.org/10.23668/psycharchives.4513
Kurzinformationen
Kurzname SMSC
Engl. Name Self-Monitoring Scale - German modified version
Autoren Collani, G. v., Stürmer, S.
Erscheinungsjahr im Testarchiv 2009
Copyright/Lizenz Copyright Autoren; CC-BY-SA 4.0
Schlagworte Eindruckssteuerung, Selbstüberwachung (Persönlichkeit), Sensibilität (Persönlichkeit), Soziales Verhalten, Soziale Interaktion, Extraversion
Sprachversionen deu
Konstrukt Selbstüberwachung
Altersbereich 17-79 Jahre
Itemzahl 35 Items
Subskalen (A) Selbstdarstellung vor Publikum, (O) Orientierung an Anderen, (S) Sensitivität für expressives Verhalten und soziale Hinweisreize, (E) Extraversion
Durchführungszeit ca. 5 Min.
Auswertungsdauer Keine Angaben.
Interne Konsistenz: Cronbachs Alpha = .65-.74.
Befunde zur Konstuktvalidität.
Keine; Referenzdaten: Mittelwerte und Standardabweichungen.
Anwendungsbereich Forschung, Praxis
Diagnostische Zielsetzung
Das Ziel der SMSC ist es, den Grad des Self-Monitoring einer Person zu bestimmen. Unter Self-Monitoring wird die Überwachung der eigenen Selbstdarstellung beziehungsweise der Art und Weise der Darstellung der eigenen Person, um einen bestimmten Eindruck bei seinem sozialen Umfeld zu erwecken, verstanden. Dem Self-Monitoring werden Auswirkungen auf persönliche und soziale Belange nachgesagt, wobei nicht für alle sozialen Bereiche ein hohes Maß an Self-Monitoring günstiger ist als ein niedriges. Untersuchungen belegen jedoch seine Bedeutsamkeit als Moderatorvariable in Bezug auf Einstellungen, die Wirkung persuasiver Kommunikation sowie auf unterschiedliche Verhaltensweisen, wie zum Beispiel interpersonale Beziehungen und Drogenkonsum. Ein hohes Maß an Self-Monitoring gilt auch als ein Prädiktor für den Berufserfolg. Derartige Zusammenhänge zu untersuchen, ist, neben der theoretischen Forschung, auch für die praktische Berufspsychologie von Interesse.
Aufbau
Die SMSC beinhaltet insgesamt 35 Items, die auf vier Subskalen aufgeteilt sind: (A) Selbstdarstellung vor Publikum (Acting; 11 Items), (O) Orientierung an Anderen (Other directedness; 9 Items), (S) Sensitivität für expressives Verhalten und soziale Hinweisreize (Sensitivity to the reactions of others; 8 Items) und (E) Extraversion (7 Items). Für jedes Item gibt es die dichotomen Antwortmöglichkeiten "Trifft zu" und "Trifft nicht zu". Bei manchen Items wird für zutreffende Antworten 1 Punkt und für nicht zutreffende Antworten werden 0 Punkte vergeben. Einige Items sind jedoch entgegen der Skalenrichtung formuliert. Diese müssen daher zuvor umgepolt werden. In Tabelle 1 sind solche mit einem "-" dahinter markiert. Die Punkte aller Items einer Subskala werden zu einem Summenwert addiert. Auf diese Weise können Aussagen über die Subskalenwerte im Vergleich zu anderen Personen getätigt werden. Sollen die Subskalen einer Person im Verhältnis zueinander betrachtet werden, muss jede Subskala zuvor allerdings durch die Anzahl ihrer Items geteilt werden. Indem die Werte aller Items addiert werden, ergibt sich der Summenwert der Gesamtskala der SMSC. Welches Item zu welcher Subskala angehört, kann Tabelle 1 entnommen werden.
Tabelle 1
Itemzugehörigkeit zu den Subskalen der SMSC und Polung der Items
Subskala | Items |
---|---|
Acting (A) | 1-, 3, 4, 6, 9, 10, 12, 14-, 17, 25-, 33 |
Other directedness (O) | 2-, 5, 7-, 11-, 13, 18, 19-, 21, 24- |
Sensitivity (S) | 22, 23, 27, 30, 31, 32, 34, 35- |
Extraversion (E) | 8-, 15-, 16-, 20-, 26-, 28-, 29- |
Grundlagen und Konstruktion
Die SMSC basiert auf der englischsprachigen Version von Snyder (1974). Von Snyder (1974; Snyder & Gangestad, 1986) wurde das Konstrukt "Self-Monitoring", also "Selbstüberwachung", eingeführt. Dabei legte er den Fokus auf eine Disposition zum Eindrucksmanagement durch Selbstdarstellung. Die Skala von Snyder (1974) beinhaltete 25 Items. 2003 übersetzten Collani und Stürmer diese englische Originalskala und ergänzten sie um 20 neu konstruierte Items, wodurch die Bereiche Wahrnehmung, Kontrolle des Ausdrucksverhaltens und Sensibilität für soziale Hinweisreize stärker berücksichtigt wurden. Eine Itemanalyse resultierte in der Entfernung von 10 Items, so dass bei der finalen Skala des SMSC 35 Items verblieben. Folgende Items wurden entfernt, wobei die Nummerierung ihre frühere Position in der Skala aufzeigt:
(2) Bei meinem Verhalten lasse ich mich vor allem von meinen inneren Gefühlen, Einstellungen und Überzeugungen leiten.
(4) Ich kann nur für Ideen argumentieren, an die ich bereits glaube.
(10) Anderen erscheint es manchmal, dass ich tiefer empfinde, als ich es tatsächlich tue.
(11) Über etwas Lustiges lache ich in Gesellschaft mehr, als wenn ich allein bin.
(14) Ich bin nicht besonders geschickt darin, mich bei anderen beliebt zu machen.
(15) Selbst wenn etwas für mich nicht unterhaltsam ist, tue ich oft so, als würde ich mich gut amüsieren.
(22) Auf Partys überlasse ich es anderen, Witze und Späße zu machen.
(29) Wenn ich zufällig einen Bekannten treffe, den meine Freunde nicht kennen, verhalte ich mich ihm gegenüber zurückhaltender, als wenn ich ihn allein treffen würde.
(31) Ich kann mich nicht so gut vor anderen in Szene setzen.
(42) Es passiert selten, dass ich mit anderen Sachen mache, die ich eigentlich ablehne.
In den Jahren unmittelbar vor und nach der Übersetzung durch Collani und Stürmer (2003) erschienen auch weitere deutschsprachige Verfahren zur Erfassung des Konstrukts Selbstüberwachung. Hierzu zählen beispielsweise die Fragebögen von Graf (2004), Laux und Renner (2002) sowie Schyns und Paul (2002).
Verschiedene Hauptkomponentenanalysen führten zu folgenden drei bzw. vier Faktoren, welche 26 Prozent und 28 Prozent der Gesamtvarianz erklären: Acting, Extraversion und Other directedness bzw. Sensitivität für expressives Verhalten und soziale Hinweisreize. Wie in Tabelle 1 ersichtlich, verwendete Collani die vierfaktorielle Lösung. Nowack (1994) unterscheidet dagegen in seiner Übersetzung zwischen den Faktoren "Selbstkonsistenz" und "Soziale Fertigkeiten". Die zweifaktorielle Lösung, wie sie auch von Mielke und Kilian (1990) sowie Moser, Diemand und Schuler (1996) repliziert wurde, setzte sich jedoch nicht durch.
Item 2 wurde bei der finalen Version aufgrund der extremen Itemschwierigkeit von P > .90 aus den weiteren Analysen ausgeschlossen. Die Trennschärfen der verbliebenen Items bewegen sich zwischen -.30 und .66. Die Normierung fand an N = 324 Personen im Alter zwischen 17 und 79 Jahren statt, bei denen es sich jeweils ungefähr zur Hälfte um Studenten und Berufstätige handelte.
Empirische Prüfung und Gütekriterien
In der Dissertation von Haarmann (2006) wurde mittels der SMSC (Collani & Stürmer, 2003) das Self-Monitoring an n = 97 Mitarbeitern gemessen. Mit 88.7 Prozent besaß der überwiegende Anteil der Untersuchten eine Fachhochschul- oder Hochschulausbildung. Bei dem von Haarmann verwendeten Fragebogen war die Antwortmöglichkeit allerdings nicht dichotom, also "trifft zu" oder "trifft nicht zu", sondern die Befragten mussten auf einer fünfstufen Skala mit -2 für "trifft gar nicht zu" und +2 für "trifft vollständig zu" angeben, wie gut ein Statement auf sie zutraf. Zusätzlich mussten sie auf einer fünfstelligen Antwortskala bei 10 Items beurteilen, wie sehr ihnen ein bestimmtes Training lag. In ihrer Untersuchung im April und Mai 2005 erhielt sie von n = 30 Führungskräften, n = 42 Nicht-Führungskräften und n = 25 Berufsanfängern eines Autokonzerns die Bögen zurück. Eine Untersuchung der inneren Konsistenz mit Cronbachs Alpha ergab Alpha = .74 für den Gesamtwert, bezüglich der Subskalen ergaben sich für Acting (A) Alpha = .70, Other directedness (O) Alpha = .60, Sensitivität (S) Alpha = .71 und Extraversion (E) Alpha = .74 (Gesamtmittelwert 3.21 und Standardabweichung 0.35). Die Resultate der Führungskräfte, Mitarbeiter und Berufseinsteiger wurden anschließend miteinander verglichen. Dabei zeigte sich, dass die Ergebnisse der Subskalen Sensitivität und Extraversion bei Führungskräften und Berufsanfängern, wie in der Hypothese erwartet, signifikant höher lagen als bei Nicht-Führungskräften. Es gab jedoch zwischen den Gruppen keine signifikanten Mittelwertsunterschiede bei den Ergebnissen der Subskalen Acting und Other directedness. Wie in der Hypothese erwartet, besaßen Personen mit (Fach-)Hochschulabschluss höhere Self-Monitoring-Ausprägungen als andere. Zudem zeigte sich, entsprechend der Untersuchung von Church (1997), dass das Self-Monitoring mit zunehmendem Alter abnahm. Die SMSC wurde von Collani und Stürmer (2003) an eine Gesamtstichprobe von N = 324 ausgegeben. Bei diesen handelte es sich um n = 168 nicht-studentische Personen und n = 156 Psychologiestudenten. Das Alter der zumeist berufstätigen Nichtstudenten lag zwischen 17 und 79 Jahren (M = 36.4, SD = 13.7), während das Alter der Psychologiestudenten 18 bis 40 Jahre betrug (M = 21.8, SD = 4.29). Von den Nichtstudenten waren 44 Prozent Männer. Dagegen betrug der Männeranteil bei den Psychologiestudenten lediglich 17 Prozent. Reliabilität: Um die Zuverlässigkeit des Verfahrens zu bestimmen wurde die interne Konsistenz für die unterschiedlichen Stichproben mit Cronbachs Alpha berechnet. Die Ergebnisse für die Gesamtskala liegen zwischen Alpha = .65 und Alpha = .74. Bei den Subskalen variieren die Ergebnisse von Alpha = .56 bis Alpha = .78. Validität: Um die Gültigkeit des Verfahrens zu beurteilen, wurden Korrelationen aus beiden Stichproben mit Daten zu verschiedenen Kriterienkonstrukten wie Sozialer Angst (Lueck, 1971), Sozialer Unsicherheit (Ullrich & Ullrich de Muynck, 1994), Extraversion (Freiburger Persönlichkeitsinventar FPI; Fahrenberg, Hampel & Selg, 1989), Machiavellismus (Cloetta, 1983; Henning & Six, 1977) und Selbstaufmerksamkeit (Filipp & Freudenberg, 1989) untersucht und bestätigt. Die Korrelationen sind in Tabelle 2 vermerkt.
Tabelle 2
Korrelationen der Teilskalen Acting (A), Extraversion (E), Other directedness (O), Sensitivität für expressives Verhalten und soziale Hinweisreize (S) sowie der Gesamtskala (GS) mit verschiedenen externen Kriterien
SA | FPI-E | UF | UKA | FSA | SAM | Mach | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
A | .14 | -.00 | -.15 | .36** | -.27* | .24* | .50** |
E | -.58** | .69** | .43** | -.45** | -.68** | -.11 | -.08 |
O | .31* | .01 | .43** | .20 | .34** | .56** | -.06 |
S | -.22* | .10 | .19 | -.17 | -.02 | .20 | -.04 |
SG | -.20 | .40** | .06 | .06 | -.30* | .39** | .17 |
n | 143 | 143 | 143 | 143 | 69 | 69 | 69 |
Normen: Für die SMSC wurden für die untersuchten 168 nicht-studentischen und 156 Psychologiestudenten der Anfangssemester Mittelwerte, Standardabweichungen und die durchschnittlichen Summenwerte angegeben (siehe Tabelle 3).
Tabelle 3
Anzahl der Items, durchschnittliche Summenwerte (M) und Standardabweichungen (SD) für die Teilskalen Acting (A), Extraversion (E), Other directedness (O) sowie Sensitivität für expressives Verhalten und soziale Hinweisreize (S)
Skala | Itemzahl | M | SD |
---|---|---|---|
A | 11 | 3.84 | 2.54 |
E | 7 | 4.18 | 1.95 |
O | 9 | 4.10 | 1.95 |
S | 8 | 5.64 | 1.73 |
Gesamt | 35 | 17.80 | 4.68 |
Testkonzept
Items
- Ich finde es schwierig, das Verhalten anderer Menschen nachzuahmen.
- Auf Partys und gesellschaftlichen Veranstaltungen versuche ich nicht, Dinge zu sagen oder zu tun, die anderen gefallen.
- Ich kann aus dem Stegreif auch Reden über Themen halten, von denen ich so gut wie nichts verstehe.
- Ich glaube, ich ziehe eine Show ab, um Leute zu beeindrucken oder zu unterhalten.
- Wenn ich unsicher bin, wie ich mich in einer sozialen Situation verhalten soll, suche ich im Verhalten anderer nach Hinweisen.
- Ich wäre wahrscheinlich ein guter Schauspieler.
- Ich hole selten Ratschläge meiner Freunde ein, um neue Filme, Musik oder Kleidung auszusuchen.
- In einer Gruppe stehe ich selten im Blickpunkt der Aufmerksamkeit.
- In verschiedenen Situationen und bei verschiedenen Leuten handele ich häufig so, als ob ich immer eine andere Person wäre.
- Ich bin nicht immer die Person, die ich zu sein scheine.
- Ich würde meine Meinungen (oder meine Art, Dinge zu tun) nicht ändern, nur um jemand anderen zufriedenzustellen oder um ihm zu gefallen.
- Ich habe schon mit dem Gedanken gespielt, als Unterhaltungskünstler aufzutreten.
- Damit ich zurecht komme und gemocht werde, richte ich mich hauptsächlich danach, was andere von mir erwarten.
- Ich bin nie gut in Spielen wie Pantomime oder improvisiertem Schauspielern gewesen.
- Ich habe Schwierigkeiten damit, mein Verhalten verschiedenen Menschen und verschiedenen Situationen anzupassen.
- In Gesellschaft fühle ich mich unwohl und komme längst nicht so gut an wie andere.
- Ich kann jedem in die Augen sehen und mit ehrlichem Gesicht eine Lüge erzählen (wenn es für einen guten Zweck ist).
- Es kann sein, dass ich Leute täusche, indem ich freundlich bin, obwohl ich sie in Wirklichkeit nicht leiden kann.
- Es ist mir ziemlich gleichgültig, wie andere mein Verhalten in einer Situation beurteilen.
- Wenn ich neu in eine Gruppe komme, habe ich Schwierigkeiten, mich zu integrieren.
- Es passiert mir oft, dass mich belanglose Kritik von Menschen, die keine bedeutende Rolle in meinem Leben spielen, lange beschäftigt.
- In Gegenwart anderer achte ich genau darauf, wie sich diese in einer bestimmten Situation verhalten.
- Ich erkenne sehr schnell, ob jemand ein ehrliches Gesicht aufsetzt und dabei die Unwahrheit sagt.
- Ich richte mein Verhalten sehr wenig danach, was andere an meiner Stelle tun würden.
- Wenn ich lüge, merkt man mir schnell an, dass ich mich dabei unwohl fühle.
- Wenn ich aufgeregt bin und etwas sagen möchte, habe ich Schwierigkeiten, den richtigen Ton zu treffen.
- Wenn ich mit anderen zusammen bin, versuche ich, aus der Art wie sie sich geben, auf ihre Einstellungen und Gefühle zu schließen.
- Wenn ich vor mehreren Menschen sprechen soll, fällt es mir schwer, meine Stimme zu kontrollieren.
- Wenn ich frei sprechen muss, weiß ich nicht wohin mit meinen Händen.
- Es fällt mir oft auf, wenn Menschen sich anderen gegenüber unbedacht verhalten und sie damit verärgern, auch wenn diese es nicht zeigen.
- Ich merke sehr schnell, wenn die Stimmung einer Gruppe gegenüber einer bestimmten Person oder zu einer Meinung umschlägt.
- Wenn ich mit mehreren zusammen bin, kann ich die Reaktionen der anderen auf mein Verhalten in der Regel genau vorhersagen.
- Manchmal glaube ich, dass ich viele verschiedene Rollen spiele, und frage mich dann, wer ich wirklich bin.
- Es gelingt mir recht gut, anderen auch ohne Worte meine inneren Gefühle und Empfindungen mitzuteilen.
- Es gelingt mir nicht so gut, die wahren Gefühle und Empfindungen anderer Menschen aus ihrem Gesicht abzulesen.
Durchführung
Altersbereiche
Die Deutsche Skala zur Erfassung des Verhaltens in sozialen Situationen (SMSC; Collani & Stürmer, 2003) ist für Erwachsene und Jugendliche geeignet und wurde an Personen im Alter von 17 bis 79 Jahren validiert.
Durchführungszeit
Es werden etwa 5 Minuten Zeit zum Ausfüllen des SMSC-Fragebogens benötigt.
Bewertung
Aufgrund der Aktualität und Bedeutung des Self-Monitoring als Moderatorvariable in Bezug auf Einstellungen, die Wirkung persuasiver Kommunikation sowie auf unterschiedliche Verhaltensweisen, ist die Übersetzung eines derartigen Fragebogens zu begrüßen. Haarmann (2006) stellte bereits in ihrer Dissertationsschrift überzeugend dar, weshalb sie die SMSC vergleichbaren Instrumenten gegenüber vorzog. So betont die um weitere Items ergänzte und weiterentwickelte Version von Collani und Stürmer (2003) Bereiche wie Wahrnehmung und Kontrolle des Ausdrucksverhaltens sowie Sensibilität für soziale Hinweisreize und ermöglicht somit auch die Erfassung von eher bi-direktionalen Alltagsinteraktionen. Gerade in Bezug darauf, dass dem Self-Monitoring Auswirkungen auf das Berufsleben nachgesagt werden, ist es von Vorteil, dass neben Studenten auch Berufstätige für die Evaluierung herangezogen wurden. Insgesamt ist der SMSC daher durchaus zu empfehlen.
Erstmals publiziert in:
Collani, G. v. & Stürmer, S. (2003). Fragebogen zum Verhalten in Sozialen Situationen. Leipzig: Universität Leipzig, Institut für Allgemeine Psychologie. PSYNDEX Dok.-Nr. 9001868
Literatur
Church, A.H. (1997). Managerial self-awareness in high performing individuals in organizations. Journal of Applied Psychology, 82 (2), 281-292.
Cloetta, B. (1983). Der Fragebogen zur Erfassung von Machiavellismus und Konservatismus MK. Schweizerische Zeitschrift für Psychologie, 42 (2/3), 127-159. PSYNDEX Dok.-Nr. 0002788
Collani, G.v. & Stürmer, S. (2003). Deutsche Skala zur Operationalisierung des Konstrukts Selbstüberwachung (Self-Monitoring) und seiner Facetten. In A. Glöckner-Rist (Hrsg.), ZUMA-Informationssystem. Elektronisches Handbuch sozialwissenschaftlicher Erhebungsinstrumente. Version 7.00. Mannheim: Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen.
Fahrenberg, J., Hampel, R. & Selg, H. (1989). Das Freiburger Persönlichkeitsinventar. FPI. Revidierte Fassung FPI-R und teilweise geänderte Fassung FPI-A1 (5., ergänzte Auflage). Göttingen: Hogrefe.
Filipp, S.-H. & Freudenberg, E. (1989). Der Fragebogen zur Erfassung dispositionaler Selbstaufmerksamkeit (SAM-Fragebogen). Göttingen: Hogrefe. PSYNDEX Dok.-Nr. 9002131
Graf, A. (2004). Eine deutschsprachige Version der Self-Monitoring-Skala. Zeitschrift für Arbeits- und Organisationspsychologie, 48 (3), 109-121. PSYNDEX Dok.-Nr. 0172133
Haarmann, A.-R. (2006). Self-Monitoring als Steuerungs- und Kontrollinstrument der individuellen Selbstdarstellung von Führungskräften. Digitale Dissertation, Technische Universität Braunschweig, Fakultät für Geistes- und Erziehungswissenschaften. PSYNDEX Dok.-Nr. 0190020
Henning, H.J. & Six, B. (1977). Konstruktion einer Machiavellismus-Skala. Zeitschrift für Sozialpsychologie, 8, 185-198. PSYNDEX Dok.-Nr. 1007780
Laux, L. & Renner, K.-H. (2002). Self-Monitoring und Authentizität: Die verkannten Selbstdarsteller. Zeitschrift für Differentielle und Diagnostische Psychologie, 23 (2), 129-148. PSYNDEX Dok.-Nr. 0154987
Lück, H.E. (1971). Entwicklung eines Fragebogens zur Messung der Angst in sozialen Situationen (SAP). Diagnostica, 17, 53-59. PSYNDEX Dok.-Nr. 9000418
Mielke, R. & Kilian, R. (1990). Wenn Teilskalen sich nicht zu dem ergänzen, was die Gesamtskala erfassen soll. Untersuchungen zum Self-Monitoring-Konzept. Zeitschrift für Sozialpsychologie, 21, 126-135. PSYNDEX Dok.-Nr. 0047947
Moser, K., Diemand, A. & Schuler, H. (1996). Inkonsistenz und Soziale Fertigkeiten als zwei Komponenten von Self-Monitoring. Diagnostica, 42, 268-283. PSYNDEX Dok.-Nr. 0104363
Nowack, W. (1994). Self-monitoring and social skills. European Review of Applied Psychology, 44 (4), 299-304. PSYNDEX Dok.-Nr. 0098822
Schyns, B. & Paul, T. (2002). Übersetzung einer Skala zum Self-Monitoring. Die zwei Dimensionen des Self-Monitoring nach Lennox und Wolfe (1984). In A. Glöckner-Rist (Hrsg.), ZUMA-Informationssystem. Elektronisches Handbuch sozialwissenschaftlicher Erhebungsinstrumente. Version 6.00. Mannheim: Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen.
Snyder, M. (1974). Self-monitoring of expressive behavior. Journal of Personality and Social Psychology, 30, 526-537.
Snyder, M. & Gangestad, S. (1986). On the nature of self-monitoring: Matters of assessment, matters of validity. Journal of Personality and Social Psychology, 51, 125-139.
Ullrich, R. & Ullrich de Muynck, R. (1994). Der Unsicherheitsfragebogen. Testmappe U. Anleitung für den Therapeuten Teil II (4. Auflage). München: Pfeiffer.
Wichtige neuere Publikationen
Collani, G. v. & Stürmer, S. (2014). Deutsche Skala zur Operationalisierung des Konstrukts Selbstüberwachung (Self-Monitoring) und seiner Facetten. Zusammenstellung sozialwissenschaftlicher Items und Skalen. Mannheim: GESIS. https://doi.org/10.6102/zis50
Orginalfassung/Anderssprachlige Fassungen
Snyder, M. (1974). Self-monitoring of expressive behavior. Journal of Personality and Social Psychology, 30 (4), 526-537. (Table 1, S. 531: Instructions, items, scoring key, difficulty, and discrimination indexes for the Self-Monitoring Scale).
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Prof. Dr. Gernot von Collani, Emeritus, Universität Leipzig, Professur Sozialpsychologie, Seeburgstraße 14-20, D-04103 Leipzig
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