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Gülay Karadere (Dipl.-Psych.)
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Nachweise und Beschreibungen weiterer Testverfahren bei PubPsych
SEK-ES
Fragebogen zur emotionsspezifischen Selbsteinschätzung emotionaler Kompetenzen
Kurzabstract
Im Unterschied zu bislang verfügbaren Verfahren zur Messung der Emotionsregulation, erfasst der SEK-ES Emotionsregulationskompetenzen emotionsspezifisch und nicht -übergreifend. Als theoretische und konzeptuelle Grundlage des Verfahrens wurden das kompetenzorientierte Modell adaptiver Emotionsregulation von Berking (2010) sowie der zur Messung der darin enthaltenen Komponenten entwickelte SEK-27 genutzt. Dementsprechend stellt der SEK-ES eine emotionsspezifische Modifikation des SEK-27 dar. Das Verfahren setzt sich aus einem Teil A) Gefühle und Stimmungen (50 Items) und einem Teil B) Umgang mit Gefühlen und Stimmungen (jeweils 12 Items pro affektiver Reaktion) zusammen. Reliabilität: Die interne Konsistenzen liegen zwischen Cronbachs Alpha = .67 und .97. Für die Retestreliabilitäten (4-Wochen-Intervall) errechneten sich Werte zwischen rtt = .41 und rtt = .70. Validität: Für die Konstruktvalidität des Verfahrens sprechen u .a. erwartungsgemäße Faktorenladungen, hypothesenkonforme Unterschiede zwischen Kontroll- und klinischer Stichprobe sowie erwartungskonforme Korrelationen zu verwandten Konstrukten.
Leibniz-Institut für Psychologie (ZPID). (2019). Open Test Archive: SEK-ES. Fragebogen zur emotionsspezifischen Selbsteinschätzung emotionaler Kompetenzen. Verfügbar unter: https://www.testarchiv.eu/de/test/9006700
Zitierung
Ebert, D. D., Christ, O. & Berking, M. (2014). SEK-ES. Fragebogen zur emotionsspezifischen Selbsteinschätzung emotionaler Kompetenzen [Verfahrensdokumentation, Fragebogen und Item-Skalen-Zuordnung]. In Leibniz-Institut für Psychologie (ZPID) (Hrsg.), Open Test Archive. Trier: ZPID.
https://doi.org/10.23668/psycharchives.6577
Kurzinformationen
Kurzname SEK-ES
Engl. Name Self-Report Instrument for the Assessment of Emotion-Specific Regulation Skills (ERSQ-ES)
Autoren Ebert, D.D., Christ, O., Berking, M.
Erscheinungsjahr im Testarchiv 2014
Copyright/Lizenz Copyright Autoren; CC-BY-NC-ND 3.0
Schlagworte Emotionsregulation; Emotionen; Bewältigungsverhalten; Ärger; Angst; Traurigkeit; Emotionale Belastung; Depressive Stimmung
Sprachversionen deu
Konstrukt Kompetenzorientiertes Modell adaptiver Emotionsregulation (Berking, 2010)
Altersbereich 16-79 Jahre
Itemzahl 146 Items
Subskalen (1) Gefühle und Stimmungen, (2) Umgang mit Gefühlen und Stimmungen, (2.1) Stress/Anspannung, (2.2) Angst, (2.3) Ärger, (2.4) Traurigkeit, (2.5) Depressive Stimmung, (2.6) Weitere belastende Gefühle 1, (2.7) Weitere belastende Gefühle 2, (2.8) Positive Gefühle
Durchführungszeit Keine Angaben.
Auswertungsdauer Wenige Minuten.
Interne Konsistenz: Cronbachs Alpha = .67-.97. Retestreliabilität: rtt = .41-.70 (4-Wochen-Intervall).
Befunde zur Konstruktvalidität.
Keine; Referenzdaten: Mittelwerte und Standardabweichungen.
Anwendungsbereich Forschung, Praxis
Diagnostische Zielsetzung
Im Unterschied zu bislang verfügbaren Verfahren zur Messung der Emotionsregulation, erfasst der SEK-ES Emotionsregulationskompetenzen emotionsspezifisch und nicht -übergreifend. Als theoretische und konzeptuelle Grundlage des Verfahrens wurden das kompetenzorientierte Modell adaptiver Emotionsregulation von Berking (2010) sowie der zur Messung der darin enthaltenen Komponenten entwickelte SEK-27 genutzt. Dementsprechend stellt der SEK-ES eine emotionsspezifische Modifikation des SEK-27 dar.
Aufbau
Das Verfahren setzt sich aus einem Teil A) Gefühle und Stimmungen (50 Items) und einem Teil B) Umgang mit Gefühlen und Stimmungen (jeweils 12 Items pro affektiver Reaktion) zusammen. Während Teil A das emotionale Befinden der Testperson innerhalb der vergangenen Woche erfasst, dient Teil B zur Messung von acht emotionsspezifischen Kompetenzen der Emotionsregulation.
Grundlagen und Konstruktion
Die Grundlage der Testkonstruktion bildete der SEK-27. Für eine emotionsspezifische Modifikation desselben mussten jedoch die zu erfassenden Emotionsregulationskompetenzen überdacht, relevante affektive Reaktionen ausgewählt und Items umformuliert werden.
Empirische Prüfung und Gütekriterien
Reliabilität: Die berechneten internen Konsistenzen der einzelnen Skalen betrugen für die Kontrollstichprobe zwischen Alpha = .67 und Alpha = .96, für die klinische Stichprobe zwischen Alpha = .70 und Alpha = 97. Die in einem Abstand von vier Wochen ermittelten Retestreliabilitäten (Kontrollstichprobe) wiederum nahmen Kennwerte zwischen rtt = .41 und rtt = .70 an. Validität: Für die Konstruktvalidität des Verfahrens sprechen u.a. erwartungsgemäße Faktorenladungen, hypothesenkonforme Unterschiede zwischen Kontroll- und klinischer Stichprobe sowie erwartungskonforme Korrelationen zu verwandten Konstrukten. Normen: Derzeit (August 2014) liegen keine Normwerte vor. Zur Interpretation der Testergebnisse können näherungsweise die an der Validierungsstichprobe ermittelten Mittelwerte der einzelnen Skalen herangezogen werden (vgl. Tabellen 2, 3 und 4).
Testkonzept
Theoretischer Hintergrund
Sowohl bei der Entstehung als auch bei der Aufrechterhaltung und Therapie vieler psychischer Störungen scheinen (mangelnde) Kompetenzen der Emotionsregulation eine bedeutende Rolle zu spielen (Aldao, Nolen-Hoeksema & Schweizer, 2010; Berking, 2010; Werner & Gross, 2009). Diese Annahme wird u.a. durch den positiven Zusammenhang zwischen psychopathologischen Symptomen und defizitären Emotionsregulationskompetenzen, nicht zuletzt aber auch durch die Wirksamkeit speziell auf die Verbesserung emotionsregulatorischer Fertigkeiten abzielender Therapieverfahren wie bspw. die Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT; Linehan, 1993) unterstützt. Die zur Erfassung der Emotionsregulation bislang entwickelten standardisierten Verfahren fragen jedoch meist nur nach dem Umgang mit Emotionen und Stimmungen allgemein, nicht aber nach der zugehörigen Emotion. So werden häufig mit ein und demselben Item bei verschiedenen Personen unterschiedliche Inhalte erfasst. Gerade eine solche Emotionsbezogenheit aber ist unabdinglich für den Nutzen eines solchen Verfahrens im alltäglichen psychotherapeutischen Einsatz. Vor diesem Hintergrund entstand der Fragebogen zur emotionsspezifischen Selbsteinschätzung emotionaler Kompetenzen (SEK-ES; Ebert, Christ & Berking, 2013), welcher die für eine erfolgreiche Emotionsregulation wichtigen Kompetenzen emotionsspezifisch erfassen soll. Dabei erfolgte die Fragebogenkonstruktion auf der theoretischen Grundlage des kompetenzorientierten Modells adaptiver Emotionsregulation (Berking, 2010). Diesem Modell zufolge sind insbesondere die Kompetenzen (1) bewusstes Wahrnehmen, (2) Erkennen und Benennen, (3) korrekte Interpretation von Körpersignalen, (4) Analyse der Ursachen, (5) gezielte Regulation, (6+7) Akzeptanz und Toleranz, (8) emotionale Selbstunterstützung und (9) Konfrontationsbereitschaft für eine erfolgreiche Emotionsregulation von entscheidender Bedeutung (vgl. Berking & Znoj, 2008, S. 142 f.). Da zur Erfassung dieser Kompetenzen bereits der Fragebogen zur Selbsteinschätzung emotionaler Kompetenzen (SEK-27; Berking & Znoj, 2008) entwickelt wurde, erfolgte die Testkonstruktion auf dessen Grundlage.
Testaufbau
Der SEK-ES besteht aus den Teilen A) Gefühle und Stimmungen (50 Items) und B) Umgang mit Gefühlen und Stimmungen (jeweils 12 Items pro affektiver Reaktion). Während Teil A das emotionale Befinden der Testperson innerhalb der vergangenen Woche erfasst, dient Teil B zur Messung emotionsspezifischer Kompetenzen der Emotionsregulation. Hierbei werden folgende affektive Reaktionen und Kompetenzen berücksichtigt:
Affektive Reaktionen: A) Stress/Anspannung, B) Angst, C) Ärger, D) Traurigkeit, E) Depressive Stimmung, F+G) Weitere belastende Gefühle und H) Positive Gefühle.
Kompetenzen der Emotionsregulation: a) Wahrnehmen, b) Benennen, c) Verstehen, d) Akzeptieren, e) Tolerieren, f) emotionale Selbstunterstützung, g) zielbezogene Konfrontationsbereitschaft und h) Modifikationskompetenz.
Zur Gewährleistung einer emotionsspezifischen Messung werden diese Kompetenzen für alle affektiven Reaktionen einzeln erfasst. Vorangestellt ist jeweils ein sog. Screeningitem, mithilfe dessen die Intensität einer spezifischen Emotion erfasst wird. War diese innerhalb der vergangenen Woche überhaupt nicht vorhanden, werden die Items der entsprechenden affektiven Reaktion übersprungen.
Während die Screeningitems auf einer elffach gestuften Likert-Skala beurteilt werden, werden für alle anderen Items fünffach gestufte Skalen genutzt.
Auswertungsmodus
Je nach Fragestellung und Interesse kann die Auswertung des Fragebogens auf verschiedenen Aggregationsebenen erfolgen. Wenngleich prinzipiell Aussagen auf einer unteren, mittleren und oberen Ebene gemacht werden können, empfehlen die Testautoren die Auswertung auf die mittlere und obere Ebene zu beschränken (vgl. Ebert et al., 2013, S. 19). Die Zuordnung von Items und Skalen sowie genaue Berechnungsvorschriften sind in der Auswertungsanleitung enthalten. Auf einer mittleren Ebene kann a) die durchschnittliche Kompetenz im Umgang mit jeweils spezifischen Emotionen beurteilt oder es können b) spezifische Kompetenzen im Umgang mit Emotionen allgemein eingeschätzt werden. Die hierzu berechneten Mittelwerte werden entweder über die verschiedenen affektiven Reaktionen oder Kompetenzen hinweg gebildet. Darüber hinaus kann durch Varianzbildung auf einer oberen Ebene die allgemeine Emotionsregulationskompetenz beurteilt werden.
Auswertungshilfen
Zur Auswertung ist die von den Testautoren zur Verfügung gestellte Auswertungsanleitung zu nutzen.
Auswertungszeit
Da die Auswertung elektronisch erfolgt, nimmt die Auswertung nur wenige Minuten in Anspruch.
Itembeispiele
Anmerkung: Im Folgenden werden beispielhaft das Screeningitem sowie die einzelnen Kompetenzitems der Emotion Ärger aufgeführt:
Screening: "Wie stark war das stärkste Ausmaß an Ärger, das bei Ihnen in der letzten Woche aufgetreten ist?" (0 = gar nicht, 10 = sehr stark)
"In der letzten Woche ... (0 = überhaupt nicht, 4 = immer)"
- Aufmerksamkeit: "... konnte ich bei Bedarf bewusst darauf achten, ob ich gerade ärgerlich war."; "... konnte ich bei Bedarf gezielt von meinem Ärger ablenken."
- Klarheit: "... konnte ich es klar erkennen, wenn ich ärgerlich war."
- Verstehen: "... wusste ich jeweils, warum ich gerade ärgerlich war."
- Akzeptanz: "... konnte ich es akzeptieren, wenn ich ärgerlich war."; "... konnte ich meinen Ärger wahrnehmen, ohne gleich etwas dagegen machen zu müssen."
- Toleranz: "... konnte ich es aushalten, wenn ich ärgerlich war."
- Konfrontationsbereitschaft: "... verfolgte ich Ziele, die mir persönlich wichtig waren, auch wenn mir bewusst war, dass dabei Ärger aufkommen könnte."
- Selbstunterstützung: "... war ich überzeugt davon, dass ich meinen Ärger bei Bedarf jederzeit hätte reduzieren können."
- Modifikationskompetenz: "...konnte ich meinen Ärger erfolgreich beeinflussen."; "... war ich überzeugt davon, dass ich meinen Ärger bei Bedarf jederzeit hätte reduzieren können."
Items
A.) Gefühle & Stimmungen:
In der letzten Woche fühlte ich mich...
1.) mutig
26.) traurig
2.) wertlos
27.) enttäuscht
3.) dankbar
28.) zuversichtlich
4.) aktiv
29.) geborgen
5.) interessiert
30.) beunruhigt
6.) freudig erregt
31.) niedergeschlagen
7.) stark
32.) betrübt
8.) inspiriert
33.) angespannt
9.) stolz
34.) gestresst
10.) begeistert
35.) hoffnungslos
11.) wach
36.) optimistisch
12.) entschlossen
37.) besorgt
13.) aufmerksam
38.) angeekelt
14.) bekümmert
39.) gedemütigt
15.) verärgert
40.) wertvoll
16.) schuldig
41.) gelassen
17.) verängstigt
42.) zufrieden
18.) feindselig
43.) wohl
19.) gereizt
44.) eifersüchtig
20.) beschämt
45.) verliebt
21.) nervös
46.) friedlich
22.) durcheinander
47.) ruhig
23.) ängstlich
48.) neidisch
24.) sicher
49.) glücklich
25.) peinlich berührt
50.) entspannt
B.) Umgang mit Gefühlen und Stimmungen
- Stress/Anspannung
In der letzten Woche ...
1.) konnte ich bei Bedarf bewusst darauf achten, inwieweit ich gerade gestresst/angespannt war.
2.) konnte ich mich bei Bedarf von meinen Stress- und Anspannungsempfindungen ablenken.
3.) konnte ich es klar erkennen, wenn ich gestresst/angespannt war.
4.) wusste ich jeweils, warum ich gerade gestresst/angespannt war.
5.) konnte ich es akzeptieren, wenn ich gestresst/angespannt war.
6.) konnte ich es aushalten, wenn ich gestresst/angespannt war.
7.) konnte ich meine Stress- und Anspannungsreaktionen wahrnehmen, ohne gleich etwas dagegen machen zu müssen.
8.) machte ich, was ich mir vorgenommen hatte, auch wenn ich angespannt/gestresst war.
9.) verfolgte ich Ziele, die mir persönlich wichtig waren, auch wenn mir bewusst war, dass dabei Stress- und Anspannungsreaktionen aufkommen könnten.
10.) stand ich mir in Situationen, in denen ich gestresst/angespannt war, innerlich selbst zur Seite.
11.) konnte ich meine Stress- und Anspannungsreaktionen erfolgreich beeinflussen.
12.) war ich überzeugt davon, dass ich meine Stress- und Anspannungsreaktionen bei Bedarf jederzeit hätte reduzieren können.
- Angst
In der letzten Woche ...
1.) konnte ich bei Bedarf bewusst darauf achten, ob ich gerade Angst hatte.
2.) konnte ich mich bei Bedarf gezielt von meiner Angst ablenken.
3.) konnte ich es klar erkennen, wenn ich Angst hatte.
4.) wusste ich jeweils, warum ich gerade Angst hatte.
5.) konnte ich es akzeptieren, wenn ich Angst hatte.
6.) konnte ich es aushalten, wenn ich Angst hatte.
7.) konnte ich meine Angst wahrnehmen, ohne gleich etwas dagegen machen zu müssen.
8.) machte ich, was ich mir vorgenommen hatte, auch wenn ich Angst hatte.
9.) verfolgte ich Ziele, die mir persönlich wichtig waren, auch wenn mir bewusst war, dass dabei Angst aufkommen könnte.
10.) stand ich mir in Situationen, in denen ich Angst hatte, innerlich selbst zur Seite.
11.) konnte ich meine Angst erfolgreich beeinflussen.
12.) war ich überzeugt davon, dass ich meine Angst bei Bedarf jederzeit hätte reduzieren können.
- Ärger
In der letzten Woche ...
1.) konnte ich bei Bedarf bewusst darauf achten, ob ich gerade ärgerlich war.
2.) konnte ich mich bei Bedarf gezielt von meinem Ärger ablenken.
3.) konnte ich es klar erkennen, wenn ich ärgerlich war.
4.) wusste ich jeweils, warum ich gerade ärgerlich war.
5.) konnte ich es akzeptieren, wenn ich ärgerlich war.
6.) konnte ich es aushalten, wenn ich ärgerlich war.
7.) konnte ich meinen Ärger wahrnehmen, ohne gleich etwas dagegen machen zu müssen.
8.) machte ich, was ich mir vorgenommen hatte, auch wenn ich ärgerlich war.
9.) verfolgte ich Ziele, die mir persönlich wichtig waren, auch wenn mir bewusst war, dass dabei Ärger aufkommen könnte.
10.) stand ich mir in Situationen, die Ärger in mir auslösten, innerlich selbst zur Seite.
11.) konnte ich meinen Ärger erfolgreich beeinflussen.
12.) war ich überzeugt davon, dass ich meinen Ärger bei Bedarf jederzeit hätte reduzieren können.
- Traurigkeit
In der letzten Woche ...
1.) konnte ich bei Bedarf bewusst darauf achten, ob ich gerade traurig war.
2.) konnte ich mich bei Bedarf gezielt von meiner Traurigkeit ablenken.
3.) konnte ich es klar erkennen, wenn ich traurig war.
4.) wusste ich jeweils, warum ich gerade traurig war.
5.) konnte ich es akzeptieren, wenn ich traurig war.
6.) konnte ich es aushalten, wenn ich traurig war.
7.) konnte ich meine Traurigkeit wahrnehmen, ohne gleich etwas dagegen machen zu müssen.
8.) machte ich, was ich mir vorgenommen hatte, auch wenn ich traurig war.
9.) verfolgte ich Ziele, die mir persönlich wichtig waren, auch wenn mir bewusst war, dass dabei Traurigkeit aufkommen könnte.
10.) stand ich mir in Situationen, die mich traurig machten, selbst zur Seite.
11.) konnte ich meine Traurigkeit erfolgreich beeinflussen.
12.) war ich überzeugt davon, dass ich meine Traurigkeit bei Bedarf jederzeit hätte reduzieren können.
- Depressive Stimmung
In der letzten Woche ...
1.) konnte ich bei Bedarf bewusst darauf achten, ob ich gerade depressiv gestimmt war.
2.) konnte ich mich bei Bedarf gezielt von meiner depressiven Stimmung ablenken.
3.) konnte ich es klar erkennen, wenn ich depressiv gestimmt war.
4.) wusste ich jeweils, warum ich gerade depressiv gestimmt war.
5.) konnte ich es akzeptieren, wenn ich depressiv gestimmt war.
6.) konnte ich es aushalten, wenn ich depressiv gestimmt war.
7.) konnte ich meine depressive Stimmung wahrnehmen, ohne gleich etwas dagegen machen zu müssen.
8.) machte ich, was ich mir vorgenommen hatte, auch wenn ich depressiv gestimmt war.
9.) verfolgte ich Ziele, die mir persönlich wichtig waren, auch wenn mir bewusst war, dass dabei eine depressive Stimmung aufkommen könnte.
10.) stand ich mir in Situationen, die depressive Stimmung in mir auslösten, innerlich selbst zur Seite.
11.) konnte ich meine depressive Stimmung erfolgreich beeinflussen.
12.) war ich überzeugt davon, dass ich meine depressive Stimmung bei Bedarf jederzeit hätte reduzieren können.
- Weitere belastende Gefühle (1)
In der letzten Woche ...
1.) konnte ich bei Bedarf bewusst darauf achten, ob ich gerade Gefühl X spürte.
2.) konnte ich mich bei Bedarf gezielt von Gefühl X ablenken.
3.) konnte ich es klar erkennen, wenn ich gerade Gefühl X hatte.
4.) wusste ich jeweils, warum ich gerade Gefühl X hatte.
5.) konnte ich es akzeptieren, wenn ich Gefühl X hatte.
6.) konnte ich Gefühl X aushalten.
7.) konnte ich Gefühl X wahrnehmen, ohne gleich etwas dagegen machen zu müssen.
8.) machte ich, was ich mir vorgenommen hatte, auch wenn Gefühl X da war.
9.) verfolgte ich Ziele, die mir persönlich wichtig waren, auch wenn mir bewusst war, dass dabei Gefühl X aufkommen könnte.
10.) stand ich mir in Situationen, die das Gefühl X auslösten, innerlich selbst zur Seite.
11.) konnte ich Gefühl X erfolgreich beeinflussen.
12.) war ich überzeugt davon, dass ich Gefühl X bei Bedarf jederzeit hätte reduzieren können.
- Weitere belastende Gefühle (2)
In der letzten Woche ...
1.) konnte ich bei Bedarf bewusst darauf achten, ob ich gerade Gefühl Y spürte.
2.) konnte ich mich bei Bedarf gezielt von Gefühl Y ablenken.
3.) konnte ich es klar erkennen, wenn ich gerade Gefühl Y hatte.
4.) wusste ich jeweils, warum ich gerade Gefühl Y hatte.
5.) konnte ich es akzeptieren, wenn ich Gefühl Y hatte.
6.) konnte ich Gefühl Y aushalten.
7.) konnte ich Gefühl Y wahrnehmen, ohne gleich etwas dagegen machen zu müssen.
8.) machte ich, was ich mir vorgenommen hatte, auch wenn Gefühl Y da war.
9.) verfolgte ich Ziele, die mir persönlich wichtig waren, auch wenn mir bewusst war, dass dabei Gefühl Y aufkommen könnte.
10.) stand ich mir in Situationen, die das Gefühl Y auslösten, innerlich selbst zur Seite.
11.) konnte ich Gefühl Y erfolgreich beeinflussen.
12.) war ich überzeugt davon, dass ich Gefühl Y bei Bedarf jederzeit hätte reduzieren können.
- Positive Gefühle
In der letzten Woche ...
1.) achtete ich bewusst darauf, ob ich gerade positive Gefühle hatte.
2.) konnte ich jeweils klar erkennen, was für positive Gefühle ich hatte.
3.) wusste ich jeweils, warum ich gerade positive Gefühle hatte.
4.) gönnte ich mir die positiven Gefühle, die ich erlebte.
5.) konnte ich das Auftreten positiver Gefühle wertschätzen.
6.) genoss ich meine positiven Gefühle ganz bewusst.
7.) verspürte ich Dankbarkeit dafür, dass ich positive Emotionen erleben konnte.
8.) nutzte ich positive Gefühle, um mir Mut zu machen.
9.) nutzte ich positive Gefühle, um mich aufzumuntern.
10.) nutzte ich positive Gefühle, um Kraft zu schöpfen.
11.) konnte ich meine positiven Gefühle erfolgreich beeinflussen.
12.) war ich überzeugt davon, dass ich bei Bedarf jederzeit ein positives Gefühl hätte herbeiführen können.
Durchführung
Testformen
Das Verfahren kann als Individual- oder Gruppentest durchgeführt werden. Aufgrund seines starken Bezugs zur klinischen (Anwendungs-) Praxis empfiehlt sich jedoch die Durchführung als Einzeltest. Der SEK-ES kann sowohl als Paper-Pencil-Version vorgegeben als auch im Rahmen onlinebasierter Verfahren erhoben werden. Es existieren keine Parallel- oder anderssprachigen Fragebogenversionen.
Altersbereiche
Bislang (August 2014) wurde der Fragebogen bei Personen zwischen 16 und 79 Jahren angewandt. Eine explizite Altersbeschränkung ist nicht bekannt.
Durchführungszeit
Es liegen keine Angaben zur Durchführungszeit vor.
Material
Das Verfahren besteht aus einem Fragebogen, der in schriftlicher oder elektronischer Form vorgegeben wird. Je nach verwendetem Medium sind ein Stift oder ein geeigneter Computer sowie Maus und Tastatur notwendig.
Instruktion
Die Instruktionen erfolgen standardisiert und sind auf dem Fragebogen abgedruckt.
Durchführungsvoraussetzungen
Die Bearbeitung des Fragebogens sollte in einem ruhigen Raum mit möglichst geringem Störpotenzial stattfinden. Während dieser in forschungsbezogenen Kontexten durchaus auch durch Studierende oder psychologische Hilfskräfte vorgegeben werden kann, sollten sowohl die Ergebnisinterpretation als auch der Einsatz in angewandten (klinisch-psychologischen oder therapeutischen) Settings psychologischen Fachkräften oder Personen mit vergleichbarer Qualifikation vorbehalten sein.
Testkonstruktion
Der SEK-ES wurde als emotionsspezifische Modifikation des SEK-27 konstruiert. Hierzu mussten die zu erfassenden Emotionsregulationskompetenzen überdacht, relevante affektive Reaktionen ausgewählt und Items umformuliert werden. Dabei wurden hinsichtlich der auszuwählenden Emotionsregulationskompetenzen alle Kompetenzen des SEK-27 übernommen. Lediglich der Bereich "Körperwahrnehmung" wurde aufgrund seiner eher geringen konzeptuellen Bedeutung ausgeschlossen (z.B. Berking, et al., 2008). Die Auswahl relevanter affektiver Reaktionen erfolgte auf der Grundlage gängiger klinischer Klassifikationssysteme (DSM-IV und ICD-10) und empirisch validierter Interventionsverfahren (Schulte, Grawe, Hahlweg & Vaitl, 2010). So wurden die 15 am häufigsten darin aufgeführten affektiven Reaktionen durch Experten aus den Bereichen der Klinischen Psychologie und Emotionsregulation bzgl. ihrer Relevanz für psychotherapeutische Maßnahmen bewertet und selektiert. Schließlich wurden ausgewählte Items entsprechend der Zielsetzung des Verfahrens umformuliert, so dass diese nun den erfolgreichen Einsatz acht verschiedener Emotionsregulationskompetenzen im Umgang mit fünf spezifischen und drei unspezifischen affektiven Reaktionen erfassen. Schließlich bestimmten theoretische Überlegungen, Befunde zur Konstruktvalidität des Verfahrens sowie empirisch ermittelte Trennschärfen die endgültige Itemauswahl.
Gütekriterien
Objektivität
Die Durchführungs- und Auswertungsobjektivität sind aufgrund der standardisierten Instruktionen, der einfachen Testdurchführung und der ausführlichen Auswertungsanleitung gegeben. Darüber hinaus scheint auch die Interpretationsobjektivität gewährleistet zu sein. Zur Beurteilung der auf den verschiedenen Ebenen erzielten Kennwerte könnten jedoch mehr Informationen vorliegen.
Reliabilität
Zur Bestimmung der Reliabilität wurden getrennt für die Kontroll- und klinische Stichprobe interne Konsistenzen in Form von Cronbachs Alpha berechnet. Darüber hinaus wurden Retestreliabilitäten in einem Abstand von vier Wochen ermittelt; und zwar sowohl für die Skalen des SEK-ES als auch für diejenigen des SEK-27. Ein mittels Gauß-Einstichprobentest durchgeführter Vergleich jeweils äquivalenter Skalen zeigte signifikant niedrigere Retestreliabilitäten für die Skalen Aufmerksamkeit, Verstehen und Regulation des SEK-ES.
Tabelle 1
Interne Konsistenzen (Cronbachs Alpha) und Retestreliabilitäten der SEK-ES Skalen (Ebert, Christ & Berking, 2013, S. 26)
Skalen | AlphaKG | AlphaEG | rttKG |
---|---|---|---|
KU ST | .85 | .80 | .63 |
KU A | .88 | .89 | .46 |
KU AE | .85 | .81 | .57 |
KU TK | .87 | .85 | .41 |
KU DST | .90 | .82 | .60 |
KU PEMO | .88 | .93 | .62 |
AK | .77 | .82 | .61 |
KH | .73 | .75 | .56 |
VS | .67 | .83 | .45 |
AKZ-k | .77 | .70 | .55 |
AKZ-b | .80 | .72 | .58 |
TOL | .84 | .81 | .61 |
KFR | .78 | .84 | .52 |
SEUNT | .86 | .87 | .57 |
MOD-E | .83 | .83 | .59 |
MOD-UE | .85 | .84 | .56 |
AK+KH | .85 | .85 | .63 |
AKZ+TOL | .92 | .89 | .62 |
MOD-K | .91 | .90 | .57 |
KU NEMO | .96 | .97 | .67 |
ERK-G | .96 | .97 | .70 |
Validität
Inhaltsvalidität:
Die Inhaltsvalidität des Verfahrens ist aufgrund seiner testtheoretischen Konstruktion gegeben. Die dabei angewandte Vorgehensweise orientierte sich sowohl an theoretischen Überlegungen (z.B. zugrunde gelegtes Modell der Emotionsregulation, Auswahl relevanter affektiver Reaktionen gemäß gängiger Klassifikationssysteme, Beurteilung durch Experten einschlägiger Fachgebiete) als auch an empirischen Befunden (z.B. Berücksichtigung der Schwierigkeitsindizes und Trennschärfen bei der Itemselektion, Analyse der Ladungsmuster bei der Wahl der zugrunde zulegenden Faktorenstruktur).
Konstruktvalidität:
Zur Überprüfung der Konstruktvalidität wurden unter Ausschluss der Zusatzemotionen zunächst exploratorische und daran anschließend konfirmatorische Faktorenanalysen durchgeführt. Dabei sollten mithilfe letzterer drei unterschiedliche Strukturmodelle gegeneinander getestet und idealerweise die Überlegenheit des zur Fragebogenkonstruktion gewählten Modells (simultane Berücksichtigung des Emotions- und Kompetenzfokus) untermauert werden. Daraus resultierten a) erwartungskonforme Faktorenladungen für die Mehrzahl der Items und b) ein deutlich besserer Modellfit des postulierten gegenüber den rivalisierenden Strukturmodellen.
Darüber hinaus weisen erwartungsgemäße Unterschiede zwischen der untersuchten Kontroll- (n = 358 Studierende und Berufstätige; 60.3% weiblich; mittleres Alter = 35.91 Jahre) und klinischen Stichprobe (n = 579 Patienten in stationärer psychotherapeutischer Behandlung; 82.7% weiblich; mittleres Alter = 47.5 Jahre) auf die Brauchbarkeit des Verfahrens für den klinisch-psychologischen Einsatz hin (alle p < .001, d = 0.78 bis d = 1.19). Diese Annahme unterstützen ferner Befunde zur Änderungssensitivität des Verfahrens (d = .28 bis d = .78) sowie zu dessen störungsspezifischer Vorhersageleistung. Bspw. lieferte die Skala Konstruktiver Umgang mit Angst (SEK-ES) einen über den Gesamtwert des SEK-27 hinaus gehenden signifikanten Beitrag zur Vorhersage einer vorliegenden Angststörung (Wald = 3.2, df = 1, p < .05; Chi-Quadrat = 11.5, df = 4, p < .05; R-Quadrat = 0.04).
Kriteriumsvalidität:
Für die Kriteriumsvalidität des Verfahrens sprechen erwartungskonforme, signifikante Zusammenhänge zwischen dem SEK-ES und verwandten Konstrukten. Hierzu wurden Korrelationen mit Verfahren zur Messung der Emotionsregulation (Difficulties in Emotion Regulation-Scale, DERS, Ehring, Tuschen-Caffier, Griepenstroh & Berking, 2010; Negative-Mood-Regulation-Scale, dt. Version von Backenstrass, Pfeiffer, Schwarz, Catanzaro & Mearns, 2008), psychopathologischen Belastung (Brief Symptom Inventory, BSI, dt. Version von Franke, 2000), Stimmung (Positive and Negative Affect Schedule, PANAS, Krohne, Egloff, Kohlmann & Tausch, 1996; Allgemeine Depressionsskala - Kurzform, ADS-K, Hautzinger & Bailer, 1993) und allgemeinen Lebenszufriedenheit (Satisfaction with Life Scale, SWLS, Diener, Emmons, Larsen & Griffin, 1985) berechnet.
Normierung
Normwerte liegen zum gegenwärtigen Zeitpunkt (August 2014) noch nicht vor. Zur Interpretation der Testergebnisse können jedoch die an der Validierungsstichprobe (Kontrollstichprobe: n = 358, klinische Stichprobe: n = 579) ermittelten Mittelwerte der einzelnen Skalen herangezogen werden:
Tabelle 2
Deskriptive Statistiken der Screeningitems (Ebert, Christ & Berking, 2013, S. 22)
KG (n = 358) | EG (n = 579) | |||||
---|---|---|---|---|---|---|
EMO | n | M | SD | n | M | SD |
ST | 354 | 6.15 | 2.44 | 574 | 7.68 | 2.12 |
A | 265 | 2.46 | 2.45 | 528 | 5.38 | 3.10 |
AE | 334 | 4.80 | 2.76 | 541 | 5.17 | 2.85 |
TK | 255 | 2.86 | 2.82 | 540 | 6.22 | 3.01 |
DST | 183 | 1.87 | 2.54 | 514 | 5.22 | 3.09 |
EMO1 | 109 | 2.57 | 3.60 | 329 | 4.17 | 3.95 |
EMO2 | 27 | 0.59 | 1.96 | 153 | 1.96 | 3.46 |
PEMO | 357 | 7.89 | 1.73 | 553 | 5.10 | 2.60 |
Anmerkungen. KG = Kontrollgruppe, EG = Experimentalgruppe (klinische Stichprobe), EMO = Emotion bzw. affektive Reaktion, n = Itemanzahl mit einem Antwortwert von mindestens 1 (nur dann folgen die Items zum Umgang mit dieser Emotion), M = Mittelwert, SD = Standardabweichung; ST = Stress, A = Angst, AE = Ärger, TK = Traurigkeit, DST = depressive Stimmung, EMO1 = weitere belastende Gefühle 1, EMO2 = weitere belastende Gefühle 2, PEMO = positive Emotionen.
Tabelle 3
Itemkennwerte für "Umgang mit negativen Emotionen" (Ebert, Christ & Berking, 2013, S. 23)
ST (n = 354) | A (n = 265) | AE (n = 334) | TK (n = 224) | DST (n = 183) | ||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
KOMP | M | SD | M | SD | M | SD | M | SD | M | SD |
AK | 2.52 | 0.95 | 2.98 | 1.04 | 3.11 | 0.83 | 3.02 | 0.91 | 2.81 | 0.94 |
KH | 3.15 | 0.82 | 3.29 | 0.87 | 3.41 | 0.68 | 3.16 | 0.86 | 2.86 | 0.94 |
VS | 3.20 | 0.85 | 3.29 | 0.93 | 3.45 | 0.72 | 3.05 | 0.98 | 2.48 | 1.09 |
AKZ-k | 2.56 | 1.00 | 2.77 | 1.12 | 2.66 | 1.09 | 2.86 | 1.03 | 2.27 | 1.23 |
AKZ-b | 2.76 | 0.95 | 2.82 | 1.08 | 2.67 | 1.03 | 2.83 | 1.01 | 2.39 | 1.09 |
TOL | 2.86 | 0.96 | 3.05 | 1.01 | 2.81 | 1.05 | 2.86 | 1.03 | 2.50 | 1.20 |
KFR | 2.91 | 0.96 | 2.99 | 1.03 | 2.86 | 1.07 | 2.76 | 1.09 | 2.42 | 1.18 |
SEUNT | 2.70 | 1.03 | 2.97 | 1.03 | 2.74 | 1.06 | 2.80 | 1.07 | 2.39 | 1.13 |
MOD-E | 2.40 | 1.01 | 2.67 | 1.02 | 2.41 | 1.04 | 2.36 | 0.97 | 2.16 | 1.08 |
MOD-UE | 2.01 | 1.21 | 2.16 | 1.20 | 2.06 | 1.07 | 1.98 | 1.11 | 1.86 | 1.19 |
Tabelle 4
Itemkennwerte für "Umgang mit positiven Emotionen" (Ebert, Christ & Berking, 2013, S. 23)
PEMO (n = 358) | ||
---|---|---|
KOMP | M | SD |
AK | 2.63 | 1.00 |
KH | 3.07 | 0.81 |
VS | 3.20 | 0.79 |
GOE | 3.46 | 0.80 |
GEN | 3.01 | 0.95 |
MM | 2.71 | 1.06 |
AM | 2.79 | 1.03 |
KS | 3.03 | 0.97 |
MOD-E | 2.44 | 1.00 |
MOD-UE | 2.10 | 1.03 |
Anwendungsmöglichkeiten
Der SEK-ES kann sowohl in praxis- als auch in forschungsbezogenen Kontexten angewandt werden. Dabei stellen die Prävention und Therapie psychischer Störungen, ebenso wie bspw. ätiologische Fragestellungen potenzielle Einsatzgebiete dar.
Bewertung
Mit dem SEK-ES liegt erstmals ein standardisiertes Instrument zur emotionsspezifischen Erfassung von Emotionsregulationskompetenzen vor. Dabei untermauern sowohl die Ergebnisse der konfirmatorischen Faktoren- als auch der logistischen Regressionsanalyse die Überlegenheit einer emotionsspezifischen im Vergleich zur emotionsübergreifenden Messung. So kann zum einen die Faktorenstruktur des Verfahrens besser durch die simultane als durch die separate Berücksichtigung des emotions- und kompetenzspezifischen Fokus erklärt werden. Zum anderen gelingt jedoch auch die störungsspezifische Vorhersage besser mithilfe der Skalen des SEK-ES als mithilfe der Skalen des SEK-27. Wenngleich zur Beurteilung der Interpretationsobjektivität (noch) zu wenige Informationen vorliegen, kann das Verfahren dennoch als objektiv bezeichnet werden. Weiterhin verfügt es über durchschnittlich gute bis sehr gute interne Konsistenzen und Retestreliabilitäten. Weiterhin können auch die Trennschärfen und Schwierigkeitsindizes als akzeptabel bewertet werden. Die fundierte Testkonstruktion spricht zusammen mit den Ergebnissen der Faktorenanalysen, den erwartungskonformen Unterschieden zwischen Kontroll- und klinischer Stichprobe, der Änderungssensitivität und den hypothesenkonformen Zusammenhängen mit verschiedenen verwandten Konstrukten für die Inhalts- und Konstruktvalidität des Fragebogens. Leider liegen zum derzeitigen Zeitpunkt (August 2014) keine Normwerte vor. Während dies sicherlich keine Einschränkungen für den forschungsbezogenen Einsatz impliziert, sind sie für den praxisbezogenen Einsatz dennoch unverzichtbar und sollten bei Gelegenheit nachgeliefert werden. Sowohl die Testdurchführung als auch die Auswertung sind ökonomisch und einfach und bedürfen daher keiner umfangreichen Einarbeitung. Dabei ermöglicht die Faktorenstruktur des Verfahrens umfangreiche Auswertungs- und Interpretationsmöglichkeiten und kann gut auf die jeweilige Fragestellung abgestimmt werden.
Erstmals publiziert in:
Ebert, D. D., Christ, O. & Berking, M. (2012). Entwicklung und Validierung eines Fragebogens zur emotionsspezifischen Selbsteinschätzung emotionaler Kompetenzen (SEK-ES). Marburg: Philipps-Universität Marburg, Fachbereich Psychologie.
Literatur
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Berking, M. (2010). Training emotionaler Kompetenzen (2. Auflage). Heidelberg: Springer.
Berking, M., Wupperman, P., Reichardt, A., Pejic, T., Dippel, A. & Znoj, H. (2008). General emotion-regulation skills as a treatment target in psychotherapy. Behavior Research and Therapy, 46, 1230-1237.
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Diener, E., Emmons, R.A., Larsen, R.J. & Griffin, S. (1985). The Satisfaction with Life Scale. Journal of Personality Assessment, 49, 71-75.
Ebert, D.D., Christ, O. & Berking, M. (2013). Entwicklung und Validierung eines Fragebogens zur emotionsspezifischen Selbsteinschätzung emotionaler Kompetenzen (SEK-ES). Diagnostica, 59(1), 17-32. PSYNDEX Dok.-Nr. 0262659
Ehring, T., Tuschen-Caffier, B., Griepenstroh, T. & Berking, M. (2010). Reliabilität und Validität der deutschsprachigen Version der Difficulties in Emotion Regulation Scale (DERS). Manuskript in Vorbereitung.
Franke, G.H. (2000). Brief Symptom Inventory (BSI) von Derogatis. Göttingen: Hogrefe.
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Rückmeldeformular
Rückmeldung über die Anwendung eines Verfahrens aus dem Testarchiv des Leibniz-Instituts für Psychologie (ZPID) an die Testautoren/-innen
Kontaktdaten
Prof. Dr. Oliver Christ, FernUniversität in Hagen, Fakultät für Psychologie, LG Psychologische Methodenlehre und Evaluation, D-58084 Hagen
Prof. Dr. Matthias Berking, Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie, Hochschulambulanz für Psychologische Psychotherapie (HAP), Nägelsbachstraße 25a, D-91052 Erlangen